Passive Kühlsysteme
Für Räume mit hohen Kühllasten sind passive Kühlsysteme zur stillen Kühlung eine gute
Lösung, wenn höchste Anforderungen an den Komfort bestehen. Die Luftqualität wird mit
einem zentralen oder dezentralen Lüftungssystem aufrechterhalten. Kühlbalken oder
Kühldecken ergänzen diese Systeme sinnvoll, indem sie Kühllasten ausschließlich mit dem
Transportmedium Wasser abführen. Die optimale Dimensionie rung beider Systeme führt zu
höchster Energieeffizienz.
In Neubauprojekten lassen sich viele gestalterische Ideen mit passiven Kühlsystemen reali-
sieren. Hoher Komfort, hohe Nutzerakzeptanz und niedrige Betriebskosten sind das Ergebnis.
In vielen bestehenden Gebäuden ist der nachträgliche Einbau eines Kühlbalkens oder einer
Kühldecke möglich. Damit steht zusätz liche Kühlleistung zur Verfügung, insbesondere wenn
die existierende Lüftungsanlage keine Leistungssteigerung zulässt.
Funktionsbeschreibung
Passive Kühlsysteme nehmen an ihren Oberflächen Wärme
aus dem Raum auf und übertragen sie an das Transport -
medium Wasser. Die Wärmeübertragung kann durch Strah -
lung oder Konvektion erfolgen. Die Systeme unterscheiden
sich in unterschiedlichen Anteilen von Strahlung und
Konvektion.
Das Strahlungsprinzip
Zwischen Oberflächen mit unterschiedlichen Temperaturen
findet eine Wärmeübertragung vom wärmeren zum kälteren
Körper durch Strahlung (elektromagnetische Wellen) statt.
Unter den passiven Kühlsystemen nehmen die (Strahlungs-)
Kühldecken den größten Anteil der Wärme durch Strah lung
auf. Die Oberflächen der Wärmequellen, wie Men schen,
Büromaschinen und Leuchten, strahlen Wärme auf die
Oberfläche der Kühldecke. Die Wärme wird zum größten
Teil vom Material der Kühldecke aufgenommen, weiterge-
leitet und an das kältere Wasser abgegeben.
Das Konvektionsprinzip
Wärmeübertragung durch Konvektion bedingt ein Medium
(hier Luft), das die Wärme aufnimmt und durch Strö mung
zu einem anderen Ort transportiert. In klimatisierten
Räumen erwärmt sich die Luft an Menschen, Büromaschi -
nen und anderen Wärmequellen, wird dadurch leichter und
steigt auf. An der Oberfläche eines Kühlkörpers gibt die
Luft Wärme ab, wird dadurch schwerer und sinkt herab
(Schwerkraftbetrieb).
Vorteile
• Hoher Komfort und hohe Nutzerakzeptanz
• Große gestalterische Freiheit für den Architekten
• Niedrige Luftgeschwindigkeiten im Aufenthalts-
bereich und damit keine Zugerscheinungen
• Keine Luftströmungsgeräusche
• Geringe Betriebskosten
• Einfach nachzurüsten
Schloss Moyland, Bedburg-Hau, Deutschland
Strahlungsprinzip
Konvektionsprinzip
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