Normierte und unnormierte Ergebnisse
Der Bearing Checker misst die Aufprallgeschwindigkeit ein einem großen dynamischen Bereich. Zur Ver-
einfachung des Ergebnisses und der Auswertung, wird eine logarithmische Maßeinheit verwendet:
decibel shock value (dBsv).
dBsv ist die allgemeine Maßeinheit für Stoßimpulse. Werden die Stoßimpulse eines Lagers in dBsv ge-
messen, erhält man einen Wert für deren Stärke, z.B. 42 dBsv. Dies ist jedoch nur ein Teil der Information
der benötigt wird, um den Betriebszustand des Lagers zu beurteilen. Was wir noch brauchen ist ein Ver-
gleichswert, d.h. einen Normwert für gleiche oder ähnliche Lager.
Solche Normwerte wurden empirisch ermittelt, indem die Stoßimpulse einer großen Anzahl von neuen
und perfekten Kugel- und Rollenlagern gemessen hat. Diese Werte sind der Initialwert dBi (decibel initial).
Der dBi-Wert kann manuell eingegeben werden, oder das Gerät berechnet ihn aus Wellendurchmesser
und Drehzahl (siehe Kapitel "Eingabedaten"). Der höchste dBi-Wert der eingegeben werden kann ist +60,
der kleinste -9. Kleinere Werte führen zu dBi "--" und einer unnormierten Messung (siehe unten).
Wird der dBi-Wert vom dBsv-Wert abgezogen, erhält man einen "normierten" Stoßimpulswert dBn (de-
cibel normalized) für das Lager, z.B. 42 dBsv - 10 dBi = 32 dBn. Der normierte Stoßimpulswert dBn ist die
Maßeinheit für den Betriebszustand von Lagern. Ein Maximalwert von 32 dBn bedeutet "32 dB über dem
Normalwert", was "verminderter Betriebszustand" für des gemessene Lager bedeutet. Wird der Bearing
Checker vor der Messung mit dem dBi-Wert programmiert, wird der Lagerzustand direkt auf der Zustands-
anzeige als "grün-gelb-rot" für "guter", "verminderter" und "schlechter Zustand" angezeigt. "Schlechter
Betriebszustand" kann gleichbedeutend mit "Lagerschaden" sein, es kann aber auch eine Anzahl anderer
"Lagerfehler", die mit der Stoßimpulsmessung erkannt werden können, bedeuten. Der Initialwert dBi eines
Lagers steht in direkter Beziehung mit der Drehzahl und dem Wellendurchmesser.
Der absolute Stoßimpulspegel eines Lagers, gemessen in dBsv (decibel shock value), ist sowohl abhängig
von der Abrollgeschwindigkeit, als auch vom Lagerzustand. Der dBi-Wert des Lagers muss eingegeben
werden, damit der Effekt der Abrollgeschwindigkeit aufgehoben wird.
Der Bearing Checker misst die in einem bestimmten Zeitraum auftretenden Stoßimpulse und zeigt diese
an:
• als Maximalwert dBm für die relativ geringe Anzahl von starken Stoßimpulsen.
• als Teppichwert dBc für die große Anzahl der schwächeren Stoßimpulse.
• als leuchtende LED auf der Zustandsskala (nur für normierte Messungen): grün für bis zu 20 dBn =
guter Zustand, gelb für 21-34 dBn = Vorsicht, rot für 35 dBn und darüber = schlechter Zustand.
Der Maximalwert dBm bestimmt die Position des Lagers auf der Zustandsskala. Der Unterschied zwi-
schen dBm und dBc wird zur genaueren Ursachenanalyse für den verminderten oder schlechten Zustand
herangezogen.
Unnormierte Ergebnisse
Für unnormierte Messungen wird der dBi-Wert auf "--" gestellt (siehe Kapitel "Eingabedaten"). Man misst
dann in dBsv (absoluter Stoßimpulswert) und erhält keine Zustandsinformation, da diese nur für normierte
Messergebnisse dBn gilt. Diese Methode wird für Vergleichsmessungen zwischen verschiedenen Lagern
und/oder anderen Stoßimpulsquellen verwendet.
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