LANCOM Outdoor Wireless Guide
Kapitel 3: Blitz- und Überspannungsschutz
3 Blitz- und Überspannungsschutz
3.1
Wie entstehen Blitzentladungen?
Blitze sind elektromagnetische Entladungen, die durch unterschiedliche
Ladungspotenziale hervorgerufen werden. Bei den Wetterbewegungen in der
Atmosphäre werden die Wasserteilchen durch Reibung aufgeladen. Dabei
steigen die überwiegend positiv geladenen Teilchen nach oben, die negativ
geladenen Teilchen bleiben eher unten. Durch diese ungleiche Ladungsvertei-
lung kann es innerhalb der Wolken zu Entladungen kommen, die man als
„Wetterleuchten" beobachten kann.
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Leitblitz
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Da die Erde überwiegend positiv geladen ist, entsteht aber auch zwischen der
Wolke und der Erde eine Ladungsdifferenz. Sobald diese Ladungsdifferenz
groß genug ist, entstehen auch Blitze in Richtung Erde.
Direkter Blitzeinschlag
Der häufigste Blitztyp ist der negative Wolke-Erde-Blitz. Dabei wächst aus
einem negativen Ladungszentrum einer Gewitterwolke ein sogenannter Leit-
blitz heraus. Wenn sich der Leitblitz der Erde bis auf einige 10 m bis wenige
100 m genähert hat, erhöht sich dort an exponierten Stellen – beispielsweise
dem Giebel eines Gebäudes, der Spitze eines Baumes oder eben auch der
Spitze einer Antenne – die elektrische Feldstärke so stark, dass von dort dem
Leitblitz ähnliche Entladungen entgegenwachsen, die sogenannten Fangent-
ladungen. Eine von möglicherweise vielen Fangentladungen trifft am
schnellsten auf den Leitblitz und „erdet" diesen; damit ist die Einschlagstelle
des Blitzes festgelegt.
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Fangentladung
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Blitzentladung
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