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4.6 Wartung/Inspektion
4.6.1 Checklisten
Die regelmäßige jährliche Inspektion durch ein quali-
fiziertes Sanitätshaus ist unabdingbarer Bestandteil
für die Gebrauchssicherheit des Rollstuhls und für ei-
ne lange Gebrauchsdauer. Darüber hinaus dienen die
Inspektionen dem Kostenträger als Nachweis für die
Gebrauchstauglichkeit bei einem möglichen Wieder-
einsatz.
Aus Sicherheitsgründen und um Unfällen vorzubeu-
gen, die aus nicht rechtzeitig erkanntem Verschleiß
resultieren, ist unter normalen Betriebsbedingungen
eine jährliche Inspektion vorgesehen.
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HINWEIS
Diese ist entsprechend der folgenden Wartungsliste
durchzuführen und im Serviceheft zu dokumentie-
ren.
Die Inspektion ist nach geltendem Recht § 33 Abs.
1,4 BSG V (Wartung, Instandsetzung, Ersatzbeschaf-
fung) Teil der Versorgungsverpflichtung Ihres Kosten-
trägers und wird von diesem übernommen. Zur detail-
lierten Abstimmung empfehlen wir Ihnen, sich bereits
im Vorfeld mit Ihrem Kostenträger darüber abzuspre-
chen.
Die Mitarbeiter der Fachwerkstatt sind mit der Tech-
nik des Hilfsmittels vertraut und können beginnenden
Verschleiß rechtzeitig erkennen und ggf. die erforderli-
chen Reparaturen durchführen.
4.6.2 Checkliste jährliche Inspektion
VORARBEITEN
Sitz- und Rückenformteile, die Schiebegriffe, den Rad-
schutz und die Fußraste entfernen. Ggf. den Rollstuhl
oder einzelne Teile davon vor der Inspektion reinigen.
SICHTPRÜFUNG
Rahmen, Anbauteile und Zubehör auf Beschädi-
gung, Lackschäden und Korrosion überprüfen
ALLGEMEINE KONTROLLE
Alle Befestigungsschrauben auf festen Sitz prü-
fen und ggf. nachdrehen.
Befestigung aller Anbauteile kontrollieren und
ggf. neu justieren.
Befestigung aller Kunststoffteile, Handgriffe, An-
bauteile, Speichenschützer etc. prüfen und ggf. neu
justieren.
Bremshebelvorrichtung und Verlängerung auf
Verbiegung überprüfen und ggf. neu einstellen.
Alle Schnappvorrichtungen (Steckachse, Stativ-
feder am Schiebegriff etc.) auf Funktionstüchtigkeit
überprüfen und ggf. austauschen.
FAHRWERK
Befestigung der Lenk- und Antriebsräder kontrol-
lieren.
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Funktionstüchtigkeit der Steckachsen prüfen.
Reifen- und Mantelzustand sowie Reifenfülldruck
und Ventile prüfen, ggf. ersetzen.
Lenkradlager, Lenkradgabel und Lenkradaufhän-
gung auf Zustand, Funktionstüchtigkeit und Laufei-
genschaften überprüfen.
Kippschutz auf festen Sitz und Funktionstüchtig-
keit überprüfen.
BREMSEN
Bremsen auf Funktionstüchtigkeit überprüfen.
Bowdenzüge auf Funktionstüchtigkeit überprü-
fen, ggf. ersetzen.
Bremshebelverlängerung auf Funktionstüchtig-
keit überprüfen.
ÖLEN UND FETTEN
Alle Drehpunkte von Bedienhebeln und bewegli-
chen Teilen sowie alle Lagerstellen reinigen und nach-
fetten
ENDKONTROLLE
Allgemeine Funktionskontrolle aller mechani-
schen Verstellvorrichtungen.
Brems-, Lenk- und Fahrtest zusätzlich an Stei-
gungen/Gefällen
4.6.3 Wartungsliste
Der folgende Wartungsplan basiert auf unseren lang-
jährigen Erfahrungen und ist ein verbindlicher Leitfa-
den, mit dem Sie Ihren Rollstuhl - möglichst lange - in
einem gebrauchssicheren Zustand erhalten können.
Er gibt dennoch keinen Aufschluss über den tatsäch-
lich erforderlichen und konkret am Rollstuhl festge-
stellten Wartungs- bzw. Reparaturaufwand.
ACHTUNG
Bedenken Sie deshalb, dass selbst turnusmäßig
durchgeführten Wartungen keine Garantie für ei-
ne Gebrauchs- und Verkehrssicherheit sein können.
Ggf. müssen einzelne Reparaturen und/oder Nach-
stellarbeiten unverzüglich ausgeführt werden, um
Sie nicht in erhebliche Gefahr zu bringen.
Im Zusammenhang mit einem möglichen Wiederein-
satz ist der ausgefüllte Wartungsplan für den jewei-
ligen Kostenträger ein aufschlussreiches Dokument
über die weitere Betriebstauglichkeit des Rollstuhls.
ACHTUNG
Als Teilnehmer am öffentlichen Straßenverkehr ist
der Rollstuhlfahrer für den funktions- und betriebs-
sicheren Zustand seines Fahrzeugs verantwortlich.
ACHTUNG
Mangelhafte oder vernachlässigte Pflege und War-
tung des Rollstuhls stellen ein erhebliches Sicher-
heitsrisiko dar und provozieren Einschränkungen
der Produkthaftung.