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Carel humiFog multizone Technisches Handbuch Seite 28

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GER
8.3 Anwendungen der indirekten
adiabatischen Kühlung
Eine besonders wichtige Konfi guration betriff t die Anwendungen der
indirekten adiabatischen Kühlung (Sommer): Eine Pumpenstation kann die
Fortluft kühlen, bevor diese in einen Wärmerückgewinner einfl ießt. Diese
Funktionsweise ergänzt oft den Einsatz von humiFog als Luftbefeuchter
im Winter. Die Konfi guration ist in der Abbildung dargestellt.
Das System kann zweifach konfi guriert werden:
Leistungsregelung/Durchfl ussregelung:
das Wasser mit stufenloser Leistungsregelung des Systems und somit
auch mit höchster Präzision. Siehe Absatz "4.1 Pumpenstation in der
Konfi guration der Durchfl ussregelung" für weitere Informationen über
die Leistungsregelung.
Konstante Druckregelung:
Wasser gleichzeitig oder einzeln zerstäuben. Dies maximiert die
Energieersparnis aufgrund der gleichzeitigen indirekten adiabatischen
Kühlung (Kühlung der Luft vor dem Wärmerückgewinner) und
direkten Kühlung (Kühlung der Luft vor deren Einbringen in den
Raum) auf Kosten der Regelungspräzision (stufi ge Leistungsregelung,
siehe Absatz "4.2 Pumpenstation in der Konfi guration der konstanten
Druckregelung" für weitere Informationen zur Leistungsregelung).
Ein indirektes System mit 100 kg/h zerstäubtes Wasser kann die Fortluft
mit einer Leistung von 68 kW kühlen, die dank des Wärmetauschers/
Wärmerückgewinners mit 34 kW die Frischluft bei einem Stromverbrauch
von 1,2 kW kühlt! Außerdem werden dadurch die Kapazität des
Kühlregisters und die Leistung des nötigen Kaltwassersatzes reduziert. Für
eine detaillierte und komplette Beschreibung siehe "Die Luftbefeuchtung"
von Lazzarin - Nalini, Kapitel 11.
Indirekte und direkte adiabatische Kühlung
4
3
2
HE
1
Legende:
6.
Umluft
7.
Fortluft
8.
Gesättigte und gekühlte Luft
9.
Außenlufteinlass
10.
Erwärmte Fortluft
11.
Gekühlte Außenluft
12.
Frischluft
28
"humiFog - Pumpenstation " +030222083 rel. 1.0 - 12.05.2009
Je ein Düsenstock zerstäubt
Die beiden Düsenstöcke können das
5
6
Fig. 8.e
8.4 Anlagenbetrieb
humiFog Multizone verwaltet eigenständig die Produktion von
Hochdruckwasser, dessen Verteilung sowie die Füll-, Abschlämm- und
Spülzyklen. In diesem Absatz werden die Zyklen beschrieben.
Füllung: Vor der Aktivierung der Produktions-/Zerstäubungsphase müssen
die Leitungen mit Wasser gefüllt sein und muss somit die Luft ausgeblasen
werden. Dies gewährleistet die korrekte Druckbeaufschlagung der
Leitungen und minimiert die Möglichkeit von Druckschwankungen
aufgrund der eventuellen, in den Leitungen enthaltenen Luft. Die
Anlage ist beim Einschalten des Systems und infolge von Entleerungen
wegen längerer Untätigkeit leer (siehe den restlichen Absatz für weitere
Informationen). Vor der Produktion wird die Anlage gefüllt: Die Pumpe
wird aktiviert und erzeugt die Nennleistung der Pumpenstation, welche
die Leitungen für eine über einen Parameter einstellbare Zeit mit
Wasser füllt. Die Zeit muss bei der Inbetriebnahme der Anlage anhand
von Versuchen festgelegt werden. Während des Füllzyklus sind alle
Leistungsregel- und Abschlämmventile aller Zonen off en, während
die Belüftungs- und Hauptabschlämmventile geschlossen sind. Das
Verteilungssystem muss so dimensioniert sein, dass der Wasserdruck
unter diesen Bedingungen nicht 5 bar überschreitet und dass die Düsen
somit kein Wasser zerstäuben/versprühen (jede Düse enthält ein Ventil,
das die Zerstäubung bei Drücken unter 7 bar verhindert).
Spülung: Die Spülung wird periodisch ausgeführt und besteht in der
Durchfl utung aller Leitungen mit Wasser für eine im Menü einstellbare
Zeit. Der Zweck ist die vollständige Spülung der Anlage zur Vermeidung
von Wasseranstauungen. Die Spülung wird wie der Füllzyklus ausgeführt,
dauert jedoch länger: Die Zeit sollte so eingestellt werden, dass das für
die Spülung verwendete Wasser mindestens das Dreifache des in der
gesamten Anlage enthaltenen Wasservolumens beträgt. Die Spülung
wird alle Tage zur selben Stunde (bspw. alle Tage um vier Uhr morgens)
oder periodisch (über einen Parameter einstellbar) ausgeführt. Nach
der ersten Spülung bleibt die Anlage gefüllt, während ab der zweiten,
nachfolgenden Spülung ohne Tätigkeit die Anlage leer bleibt. Ein
Spülzyklus wird außerdem auch beim Einschalten ausgeführt.
Ist die Spülung deaktiviert, wird die Anlage nach einer Zeit, die über einen
7
Parameter einstellbar ist, in welcher die Anlage gefüllt und untätig war,
leer gelassen.
Pressure Relief: Diese sehr nützliche Funktion lässt Wasser sparen und die
Füll- und Entleerungszyklen einschränken, ohne die Hygienebedingungen
der Anlage oder deren Leistung zu beeinträchtigen.
Pressure Relief-Funktion: Sobald eine Abzweigung (Leitung mit Düsen
oder Gebläseköpfen) deaktiviert wird (d. h. sobald sie nicht mehr
zerstäubt), werden das Regelventil geschlossen und das Abschlämmventil
geöff net. Das Abschlämmventil wird jedoch wenige Sekunden später
wieder geschlossen, sodass der Druck zwar unter 7 bar sinkt (die Düsen
versprühen nicht), die Leitung aber mit Wasser gefüllt bleibt. Auf diese
Weise wird die Entleerung der Abzweigung (Wassereinsparung) und
die Füllung der Anlage bei der nächsten Produktionsanforderung der
Abzweigung vermieden. Die Öff nung des Abschlämmventils ist nötig,
um einen schnellen Druckabfall von 70 bar auf virtuell 0 bar zu erzielen
und zu vermeiden, dass die Düsen das Wasser auf mittleren Druckwerten
zerstäuben und dadurch große Tropfen erzeugen, welche die LA/den
Raum benässen würden.
Es empfi ehlt sich aus diesen Gründen, die Pressure Relief-Funktion zu
aktivieren. Aufgrund des oben beschriebenen Entleerungsverfahrens
stauut auch in diesem Fall kein Wasser in den Leitungen für länger als
eingestellt.
Rotation (nur bei aktivierter "Pressure Relief"-Funktion): In den Anlagen
mit konstantem Druck "rotiert" humiFog periodisch die Abzweigungen
(Leitungen mit Düsen oder Gebläseköpfen), welche das Wasser
zerstäuben. Hat eine Zone beispielsweise 4 Abzweigungen und sind
nur zwei davon in Produktion, werden die erste und dritte für bspw.
20 Sekunden aktiviert, dann deaktiviert und werden gleichzeitig die
Abzweigungen 2 und 4 aktiviert. Nach weiteren 20 Sekunden werden
die Abzweigungen 2 und 4 deaktiviert (mit Pressure Relief-Funktion, die
Abzweigungen 1 und 3 werden gleichzeitig aktiviert). Das Diagramm
mit 6 Abzweigungen stellt das Funktionsprinzip besser dar: Es folgt die
Aktivierungssequenz, wobei jede Konfi guration (Zeile) für 20 Sekunden
beibehalten wird. "A" gibt die aktive Abzweigung an, "d" die deaktivierte

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