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Siemens Siprotec Handbuch Seite 81

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Je nach Parametrierung wird der eingestellte Schwellwert entweder auf Unter- oder Überschreitung überwacht.
Bei Überschreitung des Schwellwertes (>-Stufe) wird die parametrierte Anregeverzögerungszeit gestartet. Mit
dem Ablauf dieser Verzögerungszeit und weiterhin bestehender Schwellwertüberschreitung wird die angeregte
Phase (z.B. FNr. 235.2122 „$00 Anr L1") sowie die Funktionsanregung (FNr. 235.2121 „$00 Anr") ge-
meldet. Bei zu Null eingestellter Anregeverzögerung erfolgt die Anregung zusammen mit dem Erkennen der
Schwellwertüberschreitung. Ist die Funktion eingeschaltet, so werden mit der Anregung die Auskommandover-
zögerungszeit und die Störfallprotokollierung gestartet. Bei Einstellung auf „Nur Meldung" erfolgt dies nicht.
Bleibt der Schwellwert während des Ablaufs der Auskommandoverzögerungszeit überschritten, so wird mit
dem Ablauf das Auskommando abgesetzt (FNr. 235.2126 „$00 AUS"). Der Zeitablauf wird über (FNr.
235.2125 „$00 Abl.") gemeldet. Der Ablauf der Auskommandoverzögerungszeit kann über Binäreingabe
(FNr. 235.2113 „>$00 Blk.Zeit") blockiert werden. Solange die Binäreingabe aktiv ist, wird die Zeit nicht
gestartet, es kann somit zu keiner Auslösung kommen. Mit Rückfall der Binäreingabe und bestehender Anre-
gung wird die Zeit gestartet. Zudem kann der Ablauf der Verzögerungszeit über Aktivierung der Binäreingabe
(FNr. 235.2111 „>$00 unverz.") umgangen werden. Bei bestehender Anregung und Aktivierung der Binär-
eingabe kommt es dann umgehend zur Auslösung. Das Absetzen des Auskommandos kann über die Binär-
eingaben (FNr. 235.2115 „>$00 Bl.AUSL1") und (FNr. 235.2114 „>$00 Blk.AUS") blockiert werden. Die
phasenselektive Auskommandoblockierung wird für ein Zusammenwirken mit der Einschaltstabilisierung be-
nötigt (siehe „Zusammenwirken mit anderen Funktionen"). Das Rückfallverhältnis der Funktion ist parametrier-
bar. Kommt es nach der Anregung zur Unterschreitung des eingestellten Rückfallwertes (>-Stufe), so wird die
Rückfallverzögerungszeit gestartet. Während dieser Zeit wird die Anregung weiter aufrecht gehalten, eine ge-
startete Auskommandoverzögerungszeit läuft weiter ab. Kommt es zum Ablauf der Auskommandoverzöge-
rung, während die Rückfallverzögerung noch läuft, so wird ein Auskommando nur abgesetzt, wenn aktuell der
Schwellwert überschritten ist. Erst mit Ablauf der Rückfallverzögerungszeit fällt die Anregung zurück. Ist die
Zeit zu Null parametriert, so erfolgt der Rückfall sofort mit der Schwellwertunterschreitung.
Direkte-Einkopplung
Die Direkte-Einkopplung ist nicht explizit im Logikdiagram dargestellt, da die Funktionalität analog ist. Wird die
Binäreingabe zur Direkten-Einkopplung (FNr. 235.2112 „>$00 Einkopp") aktiviert, so wird dies logisch wie
eine Schwellwertüberschreitung behandelt, d.h., mit Aktivierung wird die Anregeverzögerungszeit gestartet. Ist
diese zu Null gesetzt, so wird die Anregung sofort gemeldet und die Auskommandoverzögerung gestartet.
Darüber hinaus wirkt die Logik wie in Bild 2-20 dargestellt.
Zusammenwirken mit anderen Funktionen
Die Anregemeldung der flexiblen Funktion geht in die Generalanregung ein, die Auslösung in die Generalaus-
lösung (siehe auch Kapitel 2.11). Alle mit der Generalanregung und -auslösung verbundenen Funktionalitäten
kommen damit auch bei der flexiblen Funktion zur Anwendung.
Die Auslösebefehle der flexiblen Schutzfunktionen werden nach Anregerückfall mindestens für die paramet-
rierte Mindest-Auslösekommandodauer 210 T AUSKOM MIN. aufrecht erhalten.
SIPROTEC, 7RW80, Handbuch
C53000-G1100-C233-1, Ausgabedatum 10.2010
Funktionen
2.6 Flexible Schutzfunktionen
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