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Verknotete Leinen Im Flug - Niviuk IKUMA 2 Betriebsanleitung

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keinen Full Stall oder einseitigen Strömungsabriss zu produzieren. Im
Landeanflug musst du den Schirm mit voller Geschwindigkeit (aber nicht
beschleunigt) fliegen lassen. Kurz vor dem Kontakt mit dem Boden ziehst
du dann die C-Tragegurte symmetrisch ganz nach unten. Diese Art des
Bremsens ist weniger effizient als der normale Bremsleineneinsatz – das
heißt, die Landegeschwindigkeit ist höher als gewöhnlich.

4.5 VERKNOTETE LEINEN IM FLUG

Die beste Art und Weise, Knoten und Verhänger zu vermeiden, besteht
darin, seine Leinen im Rahmen eines systematischen Vorflugchecks
gründlich zu sortieren. Wenn du einen Knoten noch während dem Starten
bemerkst, brich den Start sofort ab.
Wenn du doch unabsichtlich mit verknoteten Leinen startest, musst
du dem Abdriften des Schirms mit Gewichtsverlagerung auf die
gegenüberliegende Seite und etwas Bremseinsatz entgegenwirken. Zupfe
sanft an der Steuerleine, um den Knoten zu lösen. Wenn das nicht hilft,
finde die betroffene Leine und zupfe daran. Sei sehr vorsichtig, wenn
du versuchst, im Flug und in Hangnähe eine verknotete oder verhängte
Leine zu lösen. Wenn der Knoten zu fest ist und sich nicht löst, fliege
zum nächsten Landeplatz. Sei vorsichtig und ziehe nicht zu fest an der
Steuerleine, da du dadurch einen einseitigen Strömungsabriss oder einen
Full Stall provozieren könntest. Achte darauf, dass keine anderen Piloten
in deiner Nähe fliegen, bevor du versuchst, einen Knoten zu lösen.
5. ABSTIEGSHILFEN
In gewissen Situationen ist es unabdinglich, verschiedene Abstiegshilfen
zu kennen. Welches die beste Abstiegshilfe ist, hängt von der jeweiligen
Situation ab.
Wir empfehlen, die unten beschriebenen Manöver im Rahmen einer
anerkannten Aus- oder Weiterbildung zu erlernen.
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5.1 GROSSE OHREN
Die großen Ohren sind eine mittelschnelle Abstiegshilfe, mit der
Sinkgeschwindigkeiten von 3 – 4 m/s erzielt werden können. Dabei
reduziert sich die Geschwindigkeit über Grund um 3 – 5 km/h. Auch
Anstellwinkel und Flächenbelastung werden aufgrund der verkleinerten
Oberfläche größer.
Standardtechnik
Um große Ohren zu machen, nimm die jeweils äußerste A-Leine an jedem
A-Tragegurt und ziehe sie zeitgleich gleichmäßig nach außen und unten.
Die Flügelenden werden „eingeklappt". Um wieder in den normalen
Geschwindigkeits- und Anstellwinkelbereich zu kommen, betätige den
Beschleuniger, nachdem du die Ohren angelegt hast.
Halte die großen Ohren so lange, bis du die gewünschte Höhe verloren
hast. Lass anschließend die Leinen los, und die Ohren öffnen sich
automatisch wieder. Falls nicht, zupfe progressiv zuerst an einer Bremse
und dann an der anderen. Wir empfehlen, die Flügelenden asymmetrisch
zu öffnen, um dabei nicht in einen kritischen Anstellwinkelbereich zu
geraten– vor allem, wenn man in Bodennähe oder turbulenter Luft
unterwegs ist.
Achtung, Stall-Gefahr!
Sowohl während du die äußeren A-Leinen greifst (die Leinen 3A3) als
auch beim nach unten Ziehen und Halten kann es passieren, dass
du den Schirm unabsichtlich anbremst. Das kann natürlich zu einem
beträchtlichen Geschwindigkeitsverlust führen.
Bei einem stark gestreckten Gleitschirm erzeugen die großen Ohren einen
hohen Luftwiderstand. Bei diesen Schirmen lassen sich die Ohren auch
nicht einklappen; stattdessen hängen sie einfach nach unten. Deshalb ist
der Luftwiderstand der großen Ohren bei einem sichelförmigen Schirm
größer, als bei einem weniger stark gestreckten Schirm.

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