Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken
Inhaltsverzeichnis

Werbung

Der IKUMA 2 hat eine geringe Profiltiefe, was im Normalflug
wünschenswert ist. Diese dämpfenden Konstruktionsmaßnahmen
können jedoch auch dazu führen, dass der Gleitschirm nach einem hohen
Anstellwinkel in Kombination mit dem zusätzlichen Luftwiderstand der
großen Ohren Probleme hat, wieder seine normale Fluggeschwindigkeit
aufzunehmen.
Diese Eigenschaften können bei turbulenten, thermischen Bedingungen in
einem unabsichtlichen Stall resultieren.
Die Lösung: Du kannst natürlich große Ohren machen, musst
dabei jedoch oben Gesagtes im Hinterkopf behalten und dich
dementsprechend verhalten. Um einem Stall bei angelegten Ohren
vorzubeugen, beschleunige 50 % (das reicht vollkommen aus): So
wird die Gleitgeschwindigkeit erhöht und der Anstellwinkel reduziert,
was wiederum die Stall-Gefahr verringert. Achte beim Ohren-Anlegen
außerdem darauf, die Bremsen nicht zu ziehen!
5.2 B3-Abstiegshilfe
Bei modernen Gleitschirmen wie dem IKUMA 2 erzeugen die angelegten
Ohren an der Hinterkante deutliche Turbulenzen. Darüber hinaus tendieren
angelegte Ohren bei stark gestreckten Schirmen dazu, zu „schlagen",
was diese Turbulenzen zusätzlich verstärkt. Dieses Verhalten zieht einen
Geschwindigkeitsverlust nach sich, den du ausgleichen musst, indem du
in den Beschleuniger trittst oder die Ohren freigibst.
Diese Abstiegsmethode wurde 2009 von Niviuk-Teampiloten mit einem
Prototypen erprobt, welcher aufgrund seiner Leinengeometrie und
Streckung keine andere Möglichkeit des Ohrenanlegens zuließ. Mit vielen
Zweileinern kann man keine großen Ohren machen.
Bei den aktuellen Zwei- und Dreileinern birgt das Ohrenanlegen ein
gewisses Risiko. Für Piloten, die eine effiziente Methode brauchen, um
schnell Höhe abzubauen, kann das ein echtes Problem sein. Deshalb
empfehlen wir dir, die B3-Technik zu verwenden.
Mit dieser Technik erhöhst du dein Sinken, ohne die Geschwindigkeit
des Schirms übermäßig stark zu beeinträchtigen, und kannst sämtlichen
Problemen der herkömmlichen Methode vorbeugen.
Durchführung: Suche die Leine 3B3 und ziehe sie symmetrisch und
gleichmäßig nach unten, bis das Flügelende nach hinten wegknickt. Der
Schirm verliert dabei etwas Geschwindigkeit, stabilisiert sich aber sehr
schnell wieder und beschleunigt erneut. Das erreichte Sinken liegt dann
bei 5 bis 6 m/s.
Wir empfehlen dir, in Kombination mit dieser Technik stets den
Beschleuniger zu verwenden. Deine Flugrichtung kannst du wie beim
klassischen Ohrenanlegen auch über Gewichtsverlagerung korrigieren.
Nachdem du die Flügelenden eingeklappt hast, wirst du als erstes ein
Abnehmen des relativen Winds sowie eine leichte Neigung nach hinten –
fast so, als würdest du rückwärts fliegen – wahrnehmen.
Um das Manöver auszuleiten, musst du genauso wie bei der klassischen
Methode einfach nur die Leinen freigeben. Der Schirm wird daraufhin
leicht nach vorne schießen, bevor er wieder mit seiner normalen
Sinkrate weiterfliegt. Diese Abstiegshilfe ist sehr schnell und bequem,
beugt dem Risiko von Verhängern vor und ermöglicht eine einfache
Richtungskorrektur. Wir empfehlen dir, es zum ersten Mal bei ruhigen
Bedingungen und mit ausreichend Höhe zu probieren.
Diese neue Abstiegshilfe bietet dem Piloten Kontrolle und Sicherheit und
erfordert nur etwas Übung, um richtig und effektiv ausgeführt zu werden.

5.3 B-LEINEN-STALL

Bei diesem Manöver verliert der Schirm jegliche Vorwärtsfahrt und die
Flugrichtung kann nicht mehr gesteuert werden.
An der Kappe reißt die Strömung komplett ab und der Schirm befindet
sich in einem dem Sackflug ähnlichen Flugzustand.
Das Manöver wird eingeleitet, indem die B-Tragegurte unter den
Schäkeln gefasst, 20 – 30 cm symmetrisch herunter gezogen und in
dieser Position gehalten werden.
Das Einleiten eines B-Stalls kann mühsam sein, da es einiges an
15

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis