Siemens 7SS85 Handbuch Seite 665

Eine Besonderheit für die Trennerüberwachung stellen die folgenden Betriebsarten dar:
•
Feld außer Betrieb
•
Erfassungssperre
Bei diesen Zuständen werden sämtliche Überwachungen deaktiviert, die die Trenner betreffen.
Bei nur einem verwendeten Binäreingang entfällt die Überwachung. In diesem Fall muss das Signal Trenner
Aus rangiert werden.
Trenner-Eingangslogik
Zum besseren Verständnis der Trenner Erfassungssperre wird nachfolgend zusätzlich ein Teil der Logik der
Trennerbearbeitung dargestellt.
Solange keine Erfassungssperre eingestellt ist, werden die Eingänge für die Erfassung der Trennerstellung
direkt in die entsprechenden internen Signale überführt. Bei Erfassungssperre wird der zuletzt erfasste
Zustand eingefroren und für die interne Verarbeitung verwendet.
Trenner-Überwachungslogik
Trenner-Laufzeitfehler und Trenner-Störstellung
Wenn ein Trenner seine Stellung, z.B. die Aus-Stellung verlässt, benötigt er eine bestimmte Zeit (Trennerlauf-
zeit), bis er die andere Stellung erreicht hat (0-0, Laufstellung). Wenn die Trennerstellungen Aus und Ein
gleichzeitig vorliegen, die Trennerstellung also nicht plausibel ist, liegt eine Trenner-Störstellung (1-1, Störstel-
lung) vor. Während der Laufzeit und in Störstellung wird der Trenner für das Trennerabbild bzw. für die
interne Verarbeitung im Schutz als Ein betrachtet. Die Trenner-Überwachungslogik erkennt die Zustände Lauf-
stellung und Störstellung. In beiden Fällen wird eine Zeitstufe gestartet, die nach Ablauf der parametrierten
Trennerlaufzeit die entsprechende Störungsmeldung Trennerlaufz. überschr oder Trenner-Störung
und die Sammelstörmeldung Schalterfehler erzeugt. Die Meldung Schalterfehler hat, bei entsprech-
ender Parametrierung, eine selektive Blockierung des Differentialschutzes zur Folge. Wenn die Trennerüberwa-
chung auf Nur melden eingestellt ist, findet keine Blockierung des Differentialschutzes statt.
Erkennen des Ausfalls der Trenner-Hilfsspannung
Die Hilfsspannung der Trenner eines Feldes wird einzeln abgesichert. Sind alle Trenner eines Feldes (d.h. eines
Abzweiges) in Laufstellung (logischer Zustand 0-0) wird davon ausgegangen, dass die Hilfsspannung für die
Trenner-Zustandssignale ausgefallen ist. Anstelle von Trennerlaufz. überschr wird dann die Meldung
Trennerst. Hilfssp. fehlt ausgegeben. Um Fehlermeldungen zu vermeiden, erfolgt eine kurze Verzö-
gerung von 500 ms bei Reaktion und Meldung für Hilfsspannungsausfall. Zur Unterscheidung von Laufzeitfeh-
lern werden mindestens 2 Trenner überwacht. Über den Parameter Trennerst. Hilfssp. fehlt können
Sie die Reaktion bei Ausfall der Trenner-Hilfsspannung für die interne Verarbeitung einstellen. Entweder der
zuletzt gültige Trennerzustand gilt oder die Trenner werden als Ein bewertet. Bei Verwendung von Schaltwa-
genanlagen wird bei Hilfsspannungsausfall ebenfalls die Meldung Trennerst. Hilfssp. fehlt ausge-
geben.
Drahtbrucherkennung
Bei Drahtbruch wird scheinbar Laufstellung gemeldet (s.u.) und für das Trennerabbild als Ein bewertet.
Bevorzugung
Wenn alle folgenden Bedingungen erfüllt sind, kann die so genannte Bevorzugung zu einer unselektiven
Abschaltung führen, falls ein Sammelschienenfehler auftritt:
•
Drahtbruch in der Rückmeldung der Trennerstellung
•
Der Trenner befindet sich in Aus-Stellung.
•
Der 2. Trenner des Abzweigs ist eingeschaltet.
•
Fehler auf einer Sammelschiene
Die ersten 3 Punkte führen zu einer Bevorzugung aufgrund des Drahtbruches. Ein gleichzeitiger Fehler auf
einer Sammelschiene führt zu einer unselektiven Abschaltung. Durch zusätzliche Maßnahmen kann eine unse-
SIPROTEC 5, Sammelschienenschutz, Handbuch
C53000-G5000-C019-9, Ausgabe 01.2020
Überwachungsfunktionen
8.3 Überwachung des sekundären Systems
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