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[dwempken-250713-01.tif, 2, de_DE]
Bild 6-8
Messgrößen
6.2.5
Verlagerung
Wenn der Kurzschluss nicht im Spannungsmaximum innerhalb des periodischen Verlaufs eintritt, ist der Kurz-
schlussstrom anfangs mit einem überlagerten Gleichstromglied behaftet. Dieses klingt mit der Zeitkonstante
τ =
L
/
der Vorimpedanz ab. In Hochspannungsnetzen treten häufig Werte der Zeitkonstanten τ um 60 ms auf.
R
In der Nähe großer Maschineneinheiten können Werte von 100 ms und länger erreicht werden.
Sättigung
Gleichstromglieder bewirken eine einseitige, ansteigende Grundmagnetisierung der Wandlerkerne. Das Über-
tragungsverhalten kann durch Wandlersättigung entscheidend beeinträchtigt werden.
Das Grundverfahren des Sammelschienen-Differentialschutzes muss unter diesen erschwerten Arbeitsbedin-
gungen um weitere Maßnahmen ergänzt werden. Diese gewährleisten im Schutzgerät die Stabilität des
Schutzes bei äußeren stromstarken Kurzschlüssen. Andererseits ermöglichen sie eine Auslösungsentscheidung
bei einem inneren Kurzschluss innerhalb einer Netzperiode.
In den folgenden Bildern sind die Verhältnisse für den extremen Fall eines anfangs voll verlagerten Kurz-
schlussstroms dargestellt. Dabei wurde erschwerend eine Vormagnetisierung des betrachteten Stromwandlers
angenommen.
Es ist der Verlauf des anfangs voll verlagerten Primärstroms dargestellt. Das Gleichstromglied hat zu Beginn
des Vorgangs die Höhe des Scheitelwerts des Kurzschlusswechselstroms und klingt mit τ = ca. 50 ms ab. Dabei
wurde angenommen, dass der Strom durch einen Stromwandler fließt der den Wechselstrom gerade noch
ohne Sättigung übertragen kann, wenn dieser und der magnetische Fluss im Eisen nicht verlagert ist.
SIPROTEC 5, Sammelschienenschutz, Handbuch
C53000-G5000-C019-9, Ausgabe 01.2020
Empfindliche Kennlinie
Schutz- und Automatikfunktionen
6.2 Sammelschienen-Differentialschutz
305
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