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Schutz- und Automatikfunktionen
6.17 Impedanzschutz
Anregung
3-polig ungleichen Ampli-
tuden der Leiterströme
3-polig mit gleichen Ampli-
tuden
Impedanzmessung
Aus den Abtastwerten der Leiterströme und der Leiter-Erde-Spannungen werden pro Periode über einen FIR-
Filter (FIR = Finite Impulse Response) die Grundschwingungszeiger bestimmt. Aus den Grundschwingungszei-
gern werden die Impedanzen berechnet. Durch die Benutzung der frequenznachgeführten Abtastwerte wird
die Impedanz über einen weiteren Frequenzbereich gemessen. Das ist bei Inselnetzen oder an Kraftwerks-
blöcken z.B. bei Anfahrvorgängen vorteilhaft.
Für die 6 möglichen Leiterschleifen L1-E, L2-E, L3-E, L1-L2, L2-L3, L3-L1 steht je ein Impedanzmesswerk zur
Verfügung. Wenn während der Auswertung ein weiterer Fehler auftritt, werden die Impedanzen mit den aktu-
ellen, zyklischen Messgrößen berechnet. Die Auswertung arbeitet also immer mit den Messgrößen des aktu-
ellen Fehlerzustandes.
Die Impedanz für Leiter-Leiter-Schleifen berechnet sich wie folgt:
[fo_schleife_ZLL, 2, de_DE]
Die Impedanz für Leiter-Erde-Schleifen berechnet sich wie folgt:
[fo_schleife_ZLE, 2, de_DE]
Arbeitsweise
Wenn die Leiterströme den eingestellten Mindestleiterstrom I> überschreiten, werden alle freigege-
benen Impedanzschleifen berechnet.
Zur Freigabe von Leiter-Erde-Schleifen reicht es, wenn der entsprechende Leiterstrom den Mindestleiter-
strom I> überschreitet. Für Leiter-Leiter-Schleifen müssen beide Leiterströme und der Schleifenstrom den
Mindestleiterstrom I> überschreiten.
Es gibt keine spezielle Erdfehlererkennung wie z.B. beim Distanzschutz für Leitungen.
Wenn die freigegebene(n) Impedanzschleife(n) in einer Zone liegen, erzeugt die Funktion Impedanzschutz
eine Anregemeldung mit Angabe der Schleife. Gleichzeitig erfolgt eine Anregemeldung der angeregten Zone
mit Angabe der betroffenen Leiter und der Richtung. Für alle angeregten Impedanzschleifen wird anschlie-
ßend die Richtung bestimmt und die zugehörige Verzögerungszeit gestartet. Die Ausgangslogik verarbeitet die
Anrege- und Auslösesignale der Zonen und bildet die Anrege- und Auslösesignale der Funktion.

Richtungsbestimmung

Die Richtung wird entweder mit einer gespeicherten Vorfehlerspannung oder mit Gegensystemgrößen
bestimmt. Wenn die gemessene Gegensystemspannung und der Gegensystemstrom 10 % der Gerätenenn-
größen überschreiten, werden ausschließlich die Gegensystemgrößen verwendet. Für den Richtungsentscheid
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Messchleifen
L1, 2⋅ L2, L3
Wenn der Strom in 1 Leiter doppelt
so groß ist, werden die Leiter-Erde-
L2, 2⋅ L3, L1
Schleifen gemessen.
L3, 2⋅ L1, L2
(L1, L2) ≈ 2 ⋅ L3
Wenn der Strom in 2 Leitern
doppelt so groß ist, werden die
(L2, L3) ≈ 2 ⋅ L1
Leiter-Leiter-Schleifen gemessen.
(L3, L1) ≈ 2 ⋅ L2
L1, L2, L3
Wenn alle Spannungen fast gleich
sind, werden die Leiter-Leiter-
Schleifen gemessen.
Alle 3 Schleifen werden freige-
geben.
L2-E
L3-E
L1-E
L1-L2
L2-L3
L3-L1
L1-L2
L2-L3
L3-L1
SIPROTEC 5, Sammelschienenschutz, Handbuch
C53000-G5000-C019-9, Ausgabe 01.2020

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Diese Anleitung auch für:

Siprotec 5 7ss85

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