Stratos Multi E401N
6.2 Kalibrierung/Justierung Messgröße pH
Hinweis: Während der Kalibrierung ist der Betriebszustand Funktionskontrolle (HOLD) für den jeweils
kalibrierten Messkanal aktiv. Die Ausgänge verhalten sich wie parametriert.
• Kalibrierung: Feststellung der Abweichung ohne Verstellung der Kalibrierdaten
• Justierung: Feststellung der Abweichung mit Verstellung der Kalibrierdaten
ACHTUNG! Bei analogen Sensoren ist nach einem Sensorwechsel eine Justierung erforderlich.
Erläuterungen zur pH-Kalibrierung/-Justierung
Jeder pH-Sensor hat einen individuellen Nullpunkt und eine individuelle Steilheit. Beide Werte ändern
sich durch Alterung und Verschleiß. Die vom pH-Sensor gelieferte Spannung wird vom Stratos Multi
um den Nullpunkt und die Elektrodensteilheit des pH-Sensors korrigiert und als pH-Wert angezeigt.
Mit einer Kalibrierung wird zunächst die Abweichung des Sensors festgestellt (Nullpunkt, Steilheit).
Dazu wird der Sensor in Pufferlösungen mit genau bekanntem pH-Wert getaucht. Stratos Multi misst
die Spannungen des Sensors sowie die Temperatur der Pufferlösung und errechnet daraus den Null-
punkt und die Steilheit des Sensors.
Bei einer Kalibrierung ermittelte Kalibrierwerte
Nullpunkt
ist der pH-Wert, bei dem der pH-Sensor die Spannung 0 mV liefert. Der Nullpunkt ist bei jedem
Sensor verschieden und ändert sich durch Alterung und Verschleiß.
Steilheit
eines Sensors ist die Spannungsänderung pro pH-Einheit. Bei einem idealen Sensor ist diese
-59,2 mV/pH.
Temperatur
der Messlösung muss erfasst werden, da die pH-Messung temperaturabhängig ist.
In vielen Sensoren ist ein Temperaturfühler integriert.
Für die Überwachung der Glas- und Bezugsimpedanzen gibt es Grenzwerte, die bei der Kalibrierung
ermittelt werden. Für Standard-Glaselektroden gelten folgende Grenzwerte:
• Temperaturbereich: 0 ... 80 °C/32 ... 176 °F
• Impedanzbereich: 50 ... 250 MΩ (bei 25 °C/77 °F)
6.2.1 Kalibrierverfahren
Einpunktkalibrierung
Der Sensor wird nur mit einer Pufferlösung kalibriert. Eine Einpunktkalibrierung ist sinnvoll und
zulässig, wenn die Messwerte in der Nähe des Sensor-Nullpunkts liegen, so dass die Änderung der
Sensorsteilheit keine große Rolle spielt. Durch eine anschließende Justierung wird der Nullpunkt des
Sensors angepasst. Die Steilheit bleibt dabei unverändert.
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