Sicherheitsfunktion
2.2
Besondere Hinweise zur Sicherheitsfunktion
GEFAHR
2.3
Verschiedene „Sicherheitsfahrten" aus Kundensicht
In einer Windenergieanlage werden häufig verschiedene „Sicherheitsfahrten" unterschie-
den, die alle im Pitchumrichter P6 implementiert werden können.
Nur die „Sicherheitsfahrt nach PL d" gemäß Kapitel 2.3.2 ist die zertifizierte Sicherheits-
funktion.
2.3.1
„Allgemeine Sicherheitsfahrten"
Verschiedene „Allgemeine Sicherheitsfahrten" können im Pitchumrichter P6 implementiert
werden. Zum Beispiel
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Der Kunde kann die Fahrten so programmieren, dass die mechanische Belastung der
Turbine jeweils möglichst gering bleibt. Diese „allgemeinen Sicherheitsfahrten" werden in
der P6-Control Unit oder im Wind Turbine Controller verarbeitet. Aus Sicht der
P6-Drive Unit erscheinen sie z.B. als normale Positionierung auf 90°. Die „allgemeinen
Sicherheitsfahrten" sind in der Regel nicht zertifiziert.
Bei „allgemeinen Sicherheitsfahrten" wird davon ausgegangen, dass alle 3 Pitchantriebe
(incl. Control Unit) fehlerfrei arbeiten und daher die Sicherheitskette (Kapitel 3.1) ge-
schlossen bleibt.
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Unerwarteter Anlauf!
Wie in den folgenden Kapiteln beschrieben wird, kann ein interner
Fehler im Umrichter eine „Sicherheitsfahrt" auslösen. Da diese „Si-
cherheitsfahrt" höchste Priorität hat, kann man diese auch nicht über
eine andere Funktion unterbinden oder unterbrechen.
Ein interner Fehler ist zwar sehr unwahrscheinlich, kann aber den-
noch jederzeit unerwartet auftreten. Es ist daher in allen Lebenszyk-
lusphasen, in denen eine solche „Sicherheitsfahrt" gefahrvoll sein
kann, darauf zu achten, dass die Pitch-Bewegung durch geeignete
Maßnahmen unterbunden wird. Dieses gilt insbesondere für alle War-
tungstätigkeiten, da sich hier Personen im Bewegungsbereich der
Blätter befinden können. Wenn in diesem Fall einer der Umrichter an
Spannung liegt (Netz, Energiespeicher), müssen weitere Maßnah-
men unternommen werden, die eine unerwartete „Sicherheitsfahrt"
unterbinden.
Unterschiedliche auslösende Ereignisse.
Auslösung über Feldbus oder über verschiedene digitale Eingänge.
Verschiedene Drehzahl-über-Winkel- oder Drehzahl-über-Zeit-Profile.
Drei Blätter winkelsynchron positionsgeregelt oder nur drehzahlgeregelt bis zum
Endschalter.
Mit oder ohne Blattgeber.
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