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Erste Schritte; Richtig Einpegeln - Phonic AM844D USB Benutzerhandbuch

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ERSTE SCHRITTE

Wie schon an mehreren Stellen in dieser Anleitung angesprochen,
besteht das Grundprinzip in der Audiotechnik darin, innerhalb
des Signalwegs immer wieder den optimalen Betriebspegel
auszuschöpfen. Dabei gilt, dass „vorne" (also am Eingang eines
Geräts) so viel Pegel wie möglich erzeugt wird (so stark wie
möglich verstärkt wird), damit „hinten heraus" nicht über Gebühr
Regler hochgezogen werden müssen. Jedes Gerät erzeugt nun
einmal Nebengeräusche – wird der optimale Betriebspegel am
Anfang einer Signalkette nicht ausgenutzt, werden mit jeder
Erhöhung der Verstärkung in den nachfolgenden Stufen auch
die Nebengeräusche mit angehoben. Dieses Prinzip gilt für
die Signalkette innerhalb eines Geräts genauso wie zwischen
mehreren Geräten.
Schalten Sie das Gerät erst ein, nachdem Sie alle nötigen
Kabelverbindungen hergestellt haben. Sie können nun mit der
Einstellung der einzelnen Kanäle beginnen. Das Allerwichtigste
ist die richtige Einstellung der Pegel in den einzelnen Kanälen.
Jedes einzelne Detail hat Einfluss auf das Endergebnis, in Live
Beschallungssituationen z. B. auf das Rückkopplungsverhalten.
Die Hauptfaktoren sind im Grunde genommen die einzelnen
Eingangsverstärkungsregler (GAIN = #22), die Lautstärkeregler
der Kanäle (#33), und die Summenregler (MAIN L/R = #55).
Die Eingangsverstärkung für ein angeschlossenes Mikrofon
sollte nur gerade so hoch eingestellt werden wie nötig, um eine
Ausgewogenheit der einzelnen Signale zu erhalten. Wenn die
Eingangsverstärkung zu niedrig ist, werden Sie am Kanalfader
und an den AUX/EFX-Wegen nicht genügend Lautstärkereserven
haben, um nachfolgende Geräte richtig ansteuern zu können. Ist
die Vorverstärkung zu hoch, muss zum Ausgleich der Kanalfader
entsprechend weiter heruntergezogen werden, dennoch bleibt
immer die erhöhte Tendenz zur Rückkopplung, da schon
kleine Fader Bewegungen relativ große Auswirkungen auf den
Ausgangspegel haben. Hinzu kommt, dass der geringere Fader
Weg nachteilige Auswirkungen bei der Mischung hat.
Bitte folgen Sie den Einstellungsvorschlägen wie nachfolgend
beschrieben. Bitte drehen Sie nicht erst mal alle Regler auf,
bis die Kanäle clippen und rückkoppeln, um dann alles wieder
zurückzudrehen.

Richtig einpegeln

BITTE FÜHREN SIE NACHFOLGENDE SCHRITTE BEI JEDEM
KANAL DURCH
 Drehen Sie den Gain Regler (#22) ganz runter.
 Schieben Sie den Kanalfader (#33) ganz nach unten.
 Phantomgespeiste Mikrofone und aktive DI-Boxen müssen
erst verkabelt sein (#1), bevor die Phantomspeisung (#20)
eingeschaltet wird.
 Stellen Sie die Lautstärkeregler Ihrer Endstufe auf ca.
70%.
 Stecken Sie einen Kopfhörer in die dafür vorgesehene
Buchse (#6) oder verkabeln Sie Ihre Monitoranlage mit den
Control Room Ausgängen (#13).
 Drehen Sie den CTRL RM / PHONES Regler (#47) etwa auf
die 10-Uhr Position.
 Stellen Sie den PRE / POST Schalter (#45) auf „PRE".
 Betätigen Sie den SOLO Schalter (#32) – die entsprechende
Kontroll LED (#31) leuchtet auf.
 Stellen Sie alle Klangregler (#24 ~ #26) auf linear, d.h. 12
Uhr Position.
20
 Lassen Sie den LOW CUT Schalter (#23) zunächst
draußen.
 Bringen Sie alle PAN und BALANCE Regler (#28) in die
Mittelposition.
 Legen Sie einen realistischen Live-Pegel am Kanal an und
überwachen Sie den Pegel auf der Pegelanzeige (#51).
 Drehen Sie den Gain Regler (#22) so weit auf, bis sich der
durchschnittliche Pegelausschlag vornehmlich im Bereich
um die Marke „0" abspielt (mittlere gelbe LED der LED
Kette). Es ist kein Problem, wenn einzelne Signalspitzen
die ersten drei roten LEDs zum Leuchten bringen (bis +10
dB). Achten Sie jedoch darauf, dass die PEAK Anzeige
nicht aufleuchtet.
 Betätigen Sie den ON Schalter des Kanals (#29).
 Betätigen Sie die gewünschten Routing Schalter (#30).
 Schieben Sie den Kanalfader (#33) langsam bis zur
gewünschten Lautstärke hoch. Natürlich müssen Sie
auch den Ausgangsregler, sprich den MAIN Fader (#53)
aufschieben.
 Bedenken Sie, dass sich der Pegel ändert, wenn Sie die
Klangregelung betätigen. Klangregler sind gewissermaßen
auch Lautstärkeregler, allerdings auf einen bestimmten
Frequenzbereich eingeschränkt. Vor allem Anhebungen im
Bassbereich ändern den Betriebspegel am stärksten.
 Auf diese Weise haben Sie genügend Spielraum
(Headroom) für kurzzeitige Spitzenpegel und arbeiten
immer im optimalen Bereich für durchschnittliche Pegel.
 Bei Mikrofonen hängt die Vorverstärkung vom Typ des
Mikrofons ab. Kondensatormikrofone haben in der Regel
einen wesentlich höheren Ausgangspegel als dynamische
Mikrofone. Bitten Sie den Künstler/Sprecher, einen
möglichst realistischen Pegel zu produzieren, d.h. so laut
zu singen/sprechen/spielen, wie es bei der Vorstellung der
Fall sein wird. Wenn bei diesem sog. Sound Check nicht mit
normalem Pegel gearbeitet wird, laufen sie Gefahr, bei der
Vorstellung in den Clipping Bereich des Mixers zu kommen
und/oder Rückkopplungen zu produzieren, weil Sie die
Vorverstärkung beim Sound Check zu hoch einstellen
mussten.
 Es ist eine gute Idee, wenn Sie beim Sound Check ganz
leicht unter der 0 dB Marke bleiben, da bei der tatsächlichen
Darbietung (ob live oder Aufnahme macht da keinen
Unterschied) der „Adrenalinfaktor" eine große Rolle spielt.
Erfahrungsgemäß erhöht sich der tatsächliche Pegel
während der richtigen Vorstellung um mindestens 3 dB, weil
es für die Künstler „um die Wurst geht", der Adrenalinstoß
führt dazu, dass alle etwas kräftiger „draufhauen" als beim
Sound Check. Außerdem gibt es die leidige Angewohnheit
einiger Musiker, ihren Ausgangspegel einfach dadurch
zu erhöhen, dass Sie ihren Lautstärkeregler „unbemerkt"
etwas verstellen – übrigens nicht nur eine typische
Gitarristenkrankheit!
 Stoppen Sie nun das Audiosignal in diesem Kanal.
 Verfahren Sie bei allen Kanälen nach dem beschriebenen
Prinzip. Kommen mehr und mehr Kanäle ins Spiel, wird sich
der Gesamtpegel erhöhen und die Pegelanzeige womöglich
in den roten Bereich gelangen, sofern der Summenpegel
angezeigt wird.
AM844D USB

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