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Zum Umgang Mit Der Klangregelung - Phonic AM844D USB Benutzerhandbuch

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HI MID (3 kHz)
Dieser Regler bietet eine Anhebung oder Absenkung von 15 dB bei 3 kHz
mit Glockencharakteristik. Gerade dieser Mittenbereich ist derjenige, wo sich
die musikalische Hauptinformation und Durchsetzungsfähigkeit einzelner
Instrumente und Stimmen abspielt. Mit Hilfe dieses Reglers können Sie
durch Anhebung dem Instrument (bzw. der Stimme) Transparenz und Klarheit
hinzufügen, so dass es sich in der Mischung besser durchsetzt. Bei Absenkung
nehmen Sie dem Klang eine gewisse Schärfe.
Stellen Sie den Regler in die Ausgangsposition, d.h. in die Mitte auf "0" (12
Uhr), wenn er nicht benötigt wird.
LOW MID (800 Hz)
Dieser Regler bietet eine Anhebung oder Absenkung von 15 dB bei 800 Hz
mit Glockencharakteristik. In diesem Frequenzbereich haben viele Gitarren,
Keyboards und Synthesizer ihre Hauptinformation. Mit Hilfe dieses Reglers
können Sie durch Anhebung dem Instrument (bzw. der Stimme) mehr
Konkretheit hinzufügen. Wenn der Klang zu nasal ist, zu sehr nach „Telefon"
klingt, senken Sie diesen Bereich etwas ab, dadurch gelangt das entsprechende
Instrument mehr in den Hintergrund.
Stellen Sie den Regler in die Ausgangsposition, d.h. in die Mitte auf "0" (12
Uhr), wenn er nicht benötigt wird.
26. LOW 80 (= BÄSSE)
Der Regelbereich umfasst +/-15 dB bei
80 Hz mit Kuhschwanz Charakteristik,
d.h. alle Frequenzen unterhalb der
Eckfrequenz werden beeinflusst, und
zwar um so stärker, je weiter sie von
der Eckfrequenz entfernt sind.
Sie heben die tiefen Frequenzen an,
indem Sie den Regler nach rechts
drehen, um Stimmen mehr Wärme
zu geben oder Gitarren, Drums und
Synthesizern mehr Druck zu verleihen.
Nach links gedreht reduzieren Sie
Rumpelgeräusche von der Bühne
oder Brummeinstreuungen, oder Sie
dünnen einen mulmigen Klang aus.
Stellen
Sie
den
Regler
in
Ausgangsposition, d.h. in die Mitte auf
"0" (12 Uhr), wenn er nicht benötigt
wird.
Hinweis: Beachten Sie in diesem Zusammenhang unbedingt die
Möglichkeiten, die Ihnen der „LOW CUT" Schalter (#23) bietet!

Zum Umgang mit der Klangregelung

Die Klangregelung in den Kanälen ist so ausgelegt, dass
Sie verschiedene Raumakustiken, Rückkopplungen sowie
den Allgemeinklang der PA positiv beeinflussen können. Bei
Aufnahmen hilft Ihnen die Klangregelung, einzelne Instrumente
in der Mischung besser hörbar zu machen. Eine Klangreglung
im Kanal ist jedoch nicht in der Lage, aus einer schlechten
Lautsprecheranlage eine gute zu machen!
Beginnen Sie grundsätzlich immer mit allen Reglern in 12-
Uhr-Stellung, d.h. auf der "0" Position. Vermeiden Sie nach
Möglichkeit extreme Anhebungen oder Absenkungen einzelner
Frequenzbereiche, weil dadurch der Dynamikumfang einer
Lautsprecheranlage extrem eingeschränkt wird und leicht die
Grenzen des Systems erreicht sind. Darüber hinaus gehen mit
Extremeinstellungen der Klangregler Phasenverschiebungen
des Signals einher, die den Gewinn eben dieser Entzerrung
vollkommen zunichte machen.
Eine Anhebung von Frequenzbereichen, also das Bewegen
der Drehregler rechts von der Mittelposition, ist – rein technisch
gesprochen – eine Pegelanhebung. Gerade extreme Anhebungen
im Bassbereich bringen ein Audiosystem schnell an seine
Grenzen, ohne dass Sie einen nennenswerten Lautheitsgewinn
(empfundene Lautstärke) erzielt hätten. Für Aufnahmen gilt
10
die
ähnliches – hier kommt es schnell zur Vollaussteuerung des
Aufnahmesystems bzw. der Aufnahmespur.
Außerdem kann es bei starken Anhebungen einzelner
Frequenzbereiche
zu
unerwünschten
kommen.
Überprüfen Sie daher immer wieder den Pegel im Kanal, wenn
Sie die Klangregelung verwenden (konsultieren Sie das Kapitel
„RICHTIG EINPEGELN").
Tipp: Beim sogenannten „Soundcheck", also dem Einstellen
der Anlage vor der eigentlichen Aufführung, aber auch beim
Abhören einzelner Kanäle in der Studiosituation, ist man geneigt,
Bässe und Höhen anzuheben und die Mitten abzusenken. Das
liegt darin begründet, dass unser Ohr auf Mittenfrequenzen am
stärksten reagiert (dies hat rein biologische Gründe – unser Ohr
ist optimal auf die menschliche Stimme ausgelegt, und die spielt
sich nun einmal vornehmlich im Mittenbereich ab). Schnell urteilt
man Informationen im Mittenbereich als „unangenehm" oder
„quäkend".
Tappen Sie nicht in diese Falle! Es sind genau diese
Mittenfrequenzen, die Ihre Darbietung besonders „hörbar"
machen.
Viele Toningenieure benutzen den MID EQ, um Mittenfrequenzen
abzusenken, statt sie anzuheben. Ein guter Trick auf der Suche
nach der gewünschten „Stör"-Frequenz besteht darin, dass Sie
zuerst den MID Regler voll aufdrehen und dann den FREQ Regler
benutzen, um die Frequenz zu finden, die so richtig „schrecklich"
klingt. Dann drehen Sie den MID Regler in den Negativbereich
und senken so die unerwünschte Frequenz ab. Klingt simpel,
aber es funktioniert – manchmal.
Der Regelumfang der Klangfilter im AM844D USB ist sehr
großzügig bemessen, weil man das hin und wieder braucht.
Aber bei Maximalstellungen der Filter in jedem Kanalzug ist sehr
schnell ein matschiger Sound die Folge (das hat wieder was
mit den Phasenverschiebungen zu tun, die weiter oben schon
angesprochen wurden).
Setzen Sie die Klangregelung in Maßen ein, und benutzen
Sie sowohl Anhebungen als auch Absenkungen. Wenn Sie
bemerken, dass Sie häufig drastische Einstellungen benutzen,
überprüfen Sie doch mal die Qualität der Klangquellen sowie
der verwendeten Lautsprecheranlage, stellen Sie die Mikrofone
anders auf, oder verwenden Sie für bestimmte Zwecke mal ein
anderes. Wenn das nicht hilft, tauschen Sie die Musiker aus...
Praxistipps:
1.) Zu viel Energie im 80 Hz Bereich klingt meist ein wenig
mulmig, manchmal auch dröhnend, zu wenig hingegen
lässt bei der Kick Drum den nötigen "Wumms" vermissen,
eine Bassgitarre klingt dann zu dünn ohne Grundlage. Wenn
Sie den 80 Hz Bereich anheben, müssen Sie meistens den
Bereich der unteren Mitten zwischen 125 bis 200 Hz wieder
etwas absenken: Dadurch erhalten Sie Fülle im Ton ohne
dass es mulmt und dröhnt.
2.) Zu viel zwischen 315 Hz und 630 Hz klingt "topfig", es klingt
ein wenig "nach Badezimmer", es scheint sogar Hall oder
Rückkopplung in dem Bereich zu sein, zu wenig von diesen
Frequenzen klingt sehr ausgehöhlt und ohne Substanz, da
sich in diesem Bereich die meisten Grundtöne der gespielten
Musik bzw. der menschlichen Sprache befinden!
3.) Ein Zuviel zwischen 630 Hz und 1,25 kHz klingt nasal und
trötig wie im Telefon, zu wenig lässt die Definition der
gespielten Noten vermissen, der ganze Mix geht dann "nach
hinten".
4.) Zuviel um 2,5 kHz bis etwa 4 kHz macht den Ton scheppernd,
blechern und hart, zu wenig davon erzeugt einen undeutlichen
Ton ohne klare Konturen, die einzelne Instrumente lassen
sich nur schlecht unterscheiden, da in diesem Bereich
wichtige Obertöne liegen.
Rückkopplungen
AM844D USB

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