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Was Macht Ein Expander - Phonic AM844D USB Benutzerhandbuch

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Nun können Sie den Kanal insgesamt lauter machen, ohne
dass es aber scheiend laut wird. Der gewünschte Nebeneffekt
eines Kompressors ist demnach, dass ursprünglich relative
leise Signale, also z. B. Sprechgesang, wesentlich besser in der
Mischung zu hören ist.
Ratio und Threshold
Wie stark der Kompressor den Pegel reduziert, hängt von der
Kompressionsrate und dem Schwellenwert (Threshold) ab.
Eine Rate von 2:1 oder weniger bezeichnet man als sanfte
Kompression, Raten von 10:1 oder mehr bezeichnet man als
harte Begrenzung (Limiter).
Threshold bestimmt den Schwellenwert des Pegels, ab dem
der Kompressor anfängt zu arbeiten. Ist der Schwellenwert zum
Beispiel auf -20 dB eingestellt, bleibt das Signal unbearbeitet,
wird also nicht komprimiert, solange der Eingangssignalpegel
unterhalb dieses Schwellenwerts liegt. Sobald der Pegel den
Schwellenwert erreicht oder überschreitet, fängt der Kompressor
an, das Signal zu komprimieren, abhängig von den Einstellungen
der anderen Parameter.
Ratio ist definiert als das Verhältnis von Ausgangspegel
zu Eingangspegel. Je höher der Wert, desto höher wird die
Kompressionsrate. Ist die Kompressionsrate 1:1, findet keine
Kompression statt. Bei einer Ratio von 2:1 wird jedes Signal,
das den Schwellenwert (Threshold) überschreitet, im Verhältnis
2:1 komprimiert. Das bedeutet, dass bei einem Pegelzuwachs
im Eingang um 1 dB der Ausgangspegel nur um 0,5 dB ansteigt
(bzw. eine Pegelreduktion von 0,5 dB stattfindet). Wird die Ratio
kontinuierlich erhöht, wird der Kompressor letztendlich zum
Limiter (Begrenzer).
Mit dem Kompressorregler im AM844D USB werden, wie oben
bereits erwähnt, der Threshold und die Ratio gleichzeitig verändert
und so eine immer stärker werdende Kompression erreicht, je
weiter Sie den Regler bis zur Mittelstellung aufdrehen.
Durch die Dynamikstauchung verdichtet sich der Klang, und die
Musik (das Instrument, die Stimme) wird insgesamt druckvoller
– gerade ein Kompressor wirkt nicht nur auf die Amplitude,
sondern eben auch auf den Klang.

Was macht ein Expander?

Wie oben schon erwähnt, kommt jenseits der Mittelposition ein
Expander mit ins Spiel. Ein Expander macht leise Signale, die
unterhalb eines einstellbaren Schwellenwertes liegen, noch
leiser. Dadurch wird in der Konsequenz der Dynamikumfang
eines Signals vergrößert. Somit ist ein Expander das genaue
Gegenteil vom Kompressor.
Ein Expander macht sich z. B. sehr gut bei Gesangskanälen.
Atemgeräusche werden damit etwas in den Hintergrund gedrückt,
aber auch Übersprechen von anderen Instrumenten kann damit
unterdrückt werden, ähnlich einem GATE. Im Unterschied zum
Gate unterdrückt der Expander ein Signal in einem bestimmten
Verhältnis (Ratio), während das Gate ein Signal immer um einen
festen Betrag, ausgedrückt in dB, reduziert.
Jetzt stellen Sie sich sicher die Frage: Was soll das? Erst wird
mit dem Regler komprimiert, also die Dynamik eingeengt, um sie
dann mit dem Expander wieder zu vergrößern? Des Pudels Kern
liegt in dem Aspekt des „in den Hintergrund drücken". Je mehr
Sie ein Signal komprimieren, umso lauter werden Sie letzthin
den Kanal „fahren", d.h. den Kanalfader weiter nach oben
schieben. Das ist ja erst mal gut, das entsprechende Instrument
(die Stimme) setzt sich dadurch in der Mischung besser durch.
Das bedeutet aber eben auch, dass in Spielpausen (also in
all jenen Momenten und Millisekunden, in denen gerade nicht
gesungen bzw. gespielt wird) die Hintergrundgeräusche, d.h. der
„Krach der Anderen" über das jeweilige Mikrofon zu hören ist.
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Das ist natürlich unerwünscht. Genau da kommt der Expander
ins Spiel und unterdrückt das Kanalsignal so lange, bis wieder
das starke „Nutzsignal" (die Stimme, das Instrument) anliegt.
Durch den sog. „Verdeckungseffekt" hören Sie im Grunde nur
das Nutzsignal, solange es anliegt, die Hintergrundgeräusche,
die das Mikrofon natürlich genauso überträgt, werden aber von
unserem Gehirn nicht wahrgenommen.
22. LINE / MIC GAIN
Dieser Drehregler sitzt an oberster
Stelle im Kanalzug, weil seine Funktion
in enger Verbindung mit den MIC (#1)
und LINE (#2) Buchsen steht. Er
kontrolliert die Eingangsempfindlichkeit
des Kanals, wodurch der Pegel des
externen
Geräts
(Mikrofons)
Mixer-internen Arbeitspegel angepasst
wird. In den Monokanälen ist der
GAIN Regler sowohl für den XLR als
auch den LINE Eingang zuständig, in
den Stereokanälen nur für die XLR
Buchsen.
Wird
die
Eingangsverstärkung
hoch eingestellt, verzerrt das Signal
und der Kanal übersteuert. Ist sie zu
niedrig, ist die Signalstärke für die
Ausgangssektion des Mixers sowie
die verschiedenen Ausspielwege nicht
ausreichend. Das hat zur Folge, dass in den nachfolgenden
Stufen innerhalb der Signalkette das vorher Verlorene aufgeholt
werden muss, wodurch aber gleichzeitig die Nebengeräusche
mit angehoben werden – der Klang verschlechtert sich.
Um den Pegel korrekt einstellen zu können, müssen Sie das
Eingangssignal in der Pegelanzeige sichtbar machen. Das
gelingt Ihnen, indem Sie den SOLO Schalter (#32) drücken.
Wird der Pegel korrekt eingestellt, arbeitet der Mixer mit
optimalem Betriebspegel. Dies ist der Fall, wenn sich der
Durchschnittspegel auf der Pegelanzeige (#52) um die Marke
„0" bewegt. Achten Sie auch darauf, dass die PEAK Anzeige
im Kanal (#31) nicht aufleuchtet – seltene Ausnahmen bei sehr
kurzen und explosiven Signalen seien erlaubt. Dann haben Sie
den Kanal richtig eingepegelt (lesen Sie bitte unbedingt das
Kapitel „RICHTIG EINPEGELN").
Der Regelumfang der Eingangsempfindlichkeit erstreckt sich
über zwei verschiedene Bereiche, abhängig davon, ob es sich
um Mikrofon- oder Linepegel handelt. Für Mikrofonpegel reicht
der Regelbereich des Gain Reglers von +10 bis +60 dB, für Line
Signale reicht er von -10 bis +40 dB.
An der XLR Buchse (#1) angeschlossene Signale werden bei
Linksanschlag des Reglers um 10 dB verstärkt. Ist der Regler
ganz aufgedreht, beträgt die Verstärkung 60 dB.
Bei den Klinkeneingängen haben wir es bei zugedrehtem Regler
mit einer Absenkung von 10 dB, bei aufgedrehtem Regler mit
einer Anhebung von 40 dB zu tun – „Unity Gain", also keine
Beeinflussung, oder 0 dB, befindet sich in der 9-Uhr Position.
Diese Absenkung um 10 dB erweist sich als hilfreich, wenn
ein Signal mit hohem Pegel anliegt bzw. eine starke Anhebung
durch den Einsatz der Klangregelung erfährt – oder beides
zusammen. Ohne diese Absenkung könnte der Kanal schnell
zum Übersteuern gebracht werden.
dem
zu
AM844D USB

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