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1MRK 504 086-UDE B
Technisches Referenzhandbuch
Optionale Eliminierung von Nullströmen
Um unerwünschte Auslösungen bei externen Erdfehlern zu vermeiden, sollten die
Nullströme auf der Seite des Transformators subtrahiert werden, wo die Nullströme
bei externen Erdfehlern fließen können. Durch Parametereinstellungen, die für jede
einzelne Wicklung verfügbar sind, können die Nullströme explizit aus der
Berechnung der Differentialströme und des gemeinsamen Stabilisierungsstroms
eliminiert werden.
In den folgenden Fällen ist die Eliminierung der Nullsystem-Komponente notwendig:
•
der geschützte Transformator kann die Nullströme nicht auf die andere Seite
übertragen
•
die Nullströme können nur auf einer Seite des geschützten Transformators
fließen.
In den meisten Fällen übertragen die Transformatoren den Nullstrom nicht korrekt
auf die andere Seite. Ein typisches Beispiel ist ein Transformator des Typs YNd1.
Transformatoren dieser Art wandeln die Grössen der Nullsysteme nicht, aber
Nullströme können in der geerdeten und im Stern geschalteten Wicklung fließen.
In solchen Fällen fließt ein durch einen externen Erdschluss verursachter Nullstrom
auf der Sternseite des Transformators, aber nicht auf der anderen Seite. Dies führt
zu falschen Differentialströmen, die ausschließlich aus Nullströmen bestehen. Bei
ausreichender Stärke können diese falschen Differentialströme eine unerwünschte
Abschaltung des intakten Transformators verursachen. Sie müssen daher von den
Grundfrequenz- Differentialströmen subtrahiert werden, um eine unerwünschte
Auslösung zu vermeiden.
Bei Delta-Wicklungen wird diese Funktion nur aktiviert, wenn in der
Differentialzone auf der Delta-Seite des geschützten Transformators ein
Erdungstransformator existiert.
Die Eliminierung des Nullstroms aus den Differentialströmen verringert zu einem
gewissen Grad die Sensibilität des Differentialschutzes für interne Erdfehler. Um
diesem Effekt entgegenzuwirken, werden die Nullströme nicht nur von den drei
Grundfrequenz-Differentialströmen, sondern automatisch auch vom
Stabilisierungsstrom subtrahiert.
Grenzen des stabilisierten und nicht stabilisierten Differentialschutzes
Die Differentialschutzfunktion für den Transformator verwendet zwei Grenzwerte,
mit denen die tatsächlichen Größen der drei Grundfrequenz- Differentialströme bei
jeder Berechnung der Funktion verglichen werden.
Der unbeschränkte (also nicht-stabilisierte) Teil des Differentialschutzes wird für
sehr starke Differentialströme verwendet, wo es zweifelsohne sich um einen
internen Fehler handelt. Dieser einstellbare Grenzwert ist konstant (also nicht
proportional zum Stabilisierungsstrom). Weder harmonische noch sonstige
Bedingungen werden auf diesen Grenzwert angewendet. Deshalb löst diese
unbedingte Stufe den Transformator sofort aus.
Abschnitt 4
Differentialschutz
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