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Siemens SINAMICS S120 Systemhandbuch Seite 60

Netzeinspeisung
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Detailbeschreibungen zu den Funktionsmodulen
6.2 Regelungen für den Netzstatik-Betrieb
Bild 6-5
Die Primärregelung in Netzen ist typisch eine schnelle P-Regelung, die Regelabweichungen
nicht zu null ausregeln kann. Stationäre Genauigkeit wird durch überlagerte langsame
Sekundärregelungen erreicht, die z. B. die Leerlaufpunkte der Statikkennlinien so
verschieben, dass im Mittel die Netznennfrequenz erreicht wird. Dazu ist unter Umständen
auch das manuelle Zuschalten weiterer Erzeuger notwendig.
Anwendung
Voraussetzung für die Nutzung der Funktionalität "U/f Statikregelung" (p5400 bis p5479) ist
die Aktivierung des Funktionsmodul "Netzregelung".
● Die für die Anwendung geeigneten Statik-Einstellungen für Leerlauffrequenz p5405,
Leerlaufspannung p5415 sowie die Steigungen der Kennlinien (p5407, p5417) müssen
vorgegeben werden. In einem Netz mit mehreren Erzeugern kann diese Aufgabe
beispielsweise ein Energiemanagement für das Inselnetz übernehmen. Dazu stehen
auch BiCo-Signalsenken für synchrone Sollwertvorgaben zur Verfügung.
Wird ein Inselnetz mit nur einer Erzeugereinheit betrieben, so kann die Steigung der
Statik-Kennlinien auch zu 0 gesetzt werden.
Typische Steigungswerte bei Betrieb mit mehreren Erzeugern liegen im Bereich um 3 %.
Zu große Steigungen bewirken große Schwankungen von Frequenz und Spannung. Dies
kann insbesondere dann zu Stabilitätsproblemen im Netz führen, wenn weitere
selbstgeführte Wechselrichter im stromgeregelten Modus an diesem Netz betrieben
werden, da diese den Netzschwankungen nicht ausreichend schnell folgen können.
● Mit den Signalsenken p5403 und p5404 werden die Istwerte für Netzstrom und Spannung
festgelegt, die für die Berechnung der Statik-Eingangsgrößen – also Wirkleistung und
Blindstrom – verwendet werden. Die Ausgangsgröße der Spannungs-Statik ist die
Spannung an den Klemmen des Wechselrichters. Die Lastströme verursachen
Spannungsabfälle an den Impedanzen zwischen Wechselrichter und Anschlusspunkt der
Erzeugungsanlage (beispielsweise am Netzfilter und einem vorgeschalteten
Transformator). Um diese Spannungsabfälle zu kompensieren und den
Spannungssollwert gemäß Statik am gewünschten Verknüpfungspunkt zu stellen, wird
der zusätzliche Spannungsregler p5425 verwendet. Die Integrationszeit p5427 des
Spannungsreglers wird typisch größer gewählt als die Glättungszeit p5419 der
Statikfunktion.
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Gemeinsamer Arbeitspunkt mehrerer Erzeuger im Netz
Netzeinspeisung
Systemhandbuch, 04/2015, A5E03347401A

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