Martin Minicutter Serviceanleitung
HF-Generator: Besteht aus den beiden Blöcken Ansteuerung/Modulation und Endstufe.
Die Endstufe ist ein Schaltverstärker, der bei monopolarem Betrieb auf den Ausgangstransfor-
mator T1 und bei bipolarem Betrieb auf den Ausgangstransformator T2 arbeitet. Die Ausgangs-
leistung wird über das Tastverhältnis (Anteil der Einschaltzeit an der Gesamtzeit einer Schalt-
periode) eingestellt. Die Endstufe aktiviert den Tongenerator direkt.
Die Ansteuerung/Modulation erzeugt die Impulsmuster zur Ansteuerung der Endstufe entspre-
chend der ausgewählten Betriebsart. Die Leistungseinstellung durch Variation des Tastverhält-
nisses (Pulsbreitenmodulation) erfolgt ebenfalls hier.
Sollwertgeber und Überdosisfehlerüberwachung: Der Sollwertgeber erzeugt zwei identi-
sche analoge Signale, die die Leistungseinstellung repräsentieren. In Abhängigkeit von der
ausgewählten Betriebsart wird eine Anpassung des Analogsignals vorgenommen.
Aus Sicherheitsgründen ist der Sollwertgeber doppelt aufgebaut. So kann ein Fehler im Soll-
wertgeber nicht zu einem fehlerhaften Anstieg der HF-Ausgangsleistung führen, weil eine Ü-
berwachungsschaltung den Istwert mit einem parallel erzeugten identischen Sollwert ver-
gleicht. Wenn diese Werte nicht identisch sind, dann unterbricht die Überdosisfehlerüberwa-
chung über das Relais K1 den Energieflusspfad des HF-Generators.
Handgriffsteuerung: Der Minicutter lässt sich über einen Schalter im Handgriff aktivieren.
Dieser Schalter ist mit der aktiven Elektrode verbunden, sein anderes Ende ist mit dem Außen-
leiter des koaxialen Anschlusssteckers des Handgriffs verbunden.
Die Handgriffsteuerung legt über einen Trennübertrager T3 zwischen Steuerung und Patienten-
kreis eine mittelfrequente Spannung an die beiden Anschlüsse dieses Schalters. Bei Betätigung
des Schalters wird diese Spannung kurzgeschlossen, was durch die Handgriffsteuerung regist-
riert wird und als digitales Signal an die Steuerung weitergegeben wird.
NE-Überwachung: An den Minicutter lassen sich einteilige sowie zweigeteilte Neutralelektro-
den anschließen. Der Anschlussstecker für die Neutralelektrode hat in jedem Fall zwei Pole,
auch bei einteiligen Elektroden sind diese zwei Pole belegt, wobei ein zweiadriges Kabel mit
seinen beiden Adern an zwei räumlich voneinander getrennten Stellen der Elektrodenfläche
angeschlossen ist. Auf diese Weise lässt sich erfassen, dass eine Neutralelektrode überhaupt
am Gerät angeschlossen ist und dass das Kabel keine Unterbrechung aufweist. Bei zweiteiligen
Elektroden lässt sich in dieser Leiterschleife zusätzlich noch der Kontakt der Elektrode zur Haut
des Patienten überwachen.
Die NE-Überwachung legt über einen Trennübertrager T4 zwischen Steuerung und Patienten-
kreis eine mittelfrequente Spannung an die beiden Anschlüsse der NE Buchse. Bei einteiligen
Elektroden wird diese Spannung kurzgeschlossen. Bei geteilten Elektroden wird der Über-
gangswiderstand durch die Haut des Patienten wirksam. In beiden Fällen wird ein Einbruch der
mittelfrequenten Spannung registriert. Das System wird so eingestellt, dass bei Überschreitung
eines Widerstandes von 270 Ohm zwischen den beiden NE-Anschlüssen ein digitales Signal an
die Steuerung abgegeben wird, das zur Blockierung der monopolaren Betriebsarten führt.
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V 1.1