Technisches Handbuch DaliControl IP Gateway SCN‐DALI64.02
12. Einzelbatterienotleuchten
Das DaliControl IP Gateway unterstützt auch Vorschaltgeräte zum Betrieb von
Einzelbatterienotleuchten (Gerätetyp 1 gemäß EN 62386‐202). Solche Geräte beinhalten in der
Leuchte eine Batterie mit der im Falle eines Netzspannungsausfalls das Leuchtmittel für einen
gewissen Zeitraum dezentral versorgt und betrieben werden kann.
12.1 Eigenschaften von Einzelbatterienotleuchten
Prinzipiell unterscheidet man zwischen ‚schaltbaren' und ‚nicht schaltbaren' Betriebsgeräten für
Einzelbatterienotleuchten. An schaltbare Geräte kann wie an einem ‚normalen' EVG ein Leuchtmittel
direkt angeschlossen werden. Das Leuchtmittel (in der Regel eine LED) kann im Normalbetrieb über
DALI geschaltet und ggf. gedimmt werden. Notleuchten mit schaltbaren EVGs benötigen daher nur 1
DALI Gerät. Für diese Geräte stehen die Standard‐Parameter und Objekte zum Schaltverhalten zur
Verfügung.
Im Gegensatz zu den ‚schaltbaren' Geräten können ‚nicht schaltbare' Betriebsgeräte (Konverter) die
angeschlossenen Leuchten ausschließlich im Notlichtfall ansteuern. Sollen die entsprechenden
Leuchten auch im Normalbetrieb benutzt werden (Schalten, Dimmen) ist ein zweites ‚normales' EVG
erforderlich. Man spricht daher auch von Notleuchten mit 2 DALI Geräten. Die beiden EVGs bilden
ein Gerätepaar. Die DALI Kommunikation wird bei ‚nicht schaltbaren' Geräten genutzt um den
Gerätestatus abzufragen und um vorgeschriebene Testphasen zu initiieren. Da diese Geräte nicht
selber Schalten oder Dimmen können, stehen für diese Geräte keine Parameter und Objekte zum
Schaltverhalten zur Verfügung. Bei der Neu‐ / Nachinstallation erkennt das DaliControl IP Gateway
automatisch, ob es sich bei dem angeschlossenen Gerät um ein ‚schaltbares' oder ein ‚nicht
schaltbares' EVG handelt. Die Zuordnung des ‚Normalen Gerätes' zu dem zugehörigen ‚nicht
schaltbaren' Notlichtgerät (Paarbildung) kann auf Grund der DALI Struktur mit der zufälligen Vergabe
der Kurzadressen nicht automatisch erfolgen, sondern muss manuell eingestellt werden. Diese
Einstellung erfolgt auf der Parameterseite des Notlichtgerätes in der ETS.
Die Zuordnung ist für die Analyse der Fehler erforderlich, da ‚nicht schaltbare' Betriebsgeräte das
angeschlossene Leuchtmittel in der Regel mit einem ‚normalen' Betriebsgerät teilen. Wird die
Zuordnung nicht durchgeführt, kann ein auftretender Lampenfehler somit doppelt gewertet werden.
Weiterhin wird während der Betriebstests des Notlichtgerätes das ‚normale' EVG eines EVG‐Paares
üblicherweise automatisch spannungsfrei geschaltet. Dieser Funktionsausfall generiert
normalerweise einen EVG‐Fehler. Durch die Paarbildung erkennt das Gateway automatisch, ob ein
echter EVG‐Fehler vorliegt oder nur Betriebstest des zugehörigen Konverters durchgeführt wird. Nur
echte EVG Fehler werden bei der Fehleranalyse und ‐ausgabe berücksichtigt. Es ist zu beachten, dass
durch die Paarbildung und durch das Abschalten der Spannung des ‚normalen EVGs' durch das
Notbeleuchtungs‐EVG im Testfall ggf. ein Burn‐In Betrieb dieses EVGs unterbrochen wird.
Für die Identifikation nach der Neu‐/Nachinstallation wird bei ‚nicht schaltbare' EVGs ein
Funktionstest gestartet. Während dieses einige Sekunden dauernden Vorgangs blinkt die Status‐LED
am Konverter (s. auch Funktionsbeschreibung des jeweiligen Konverters). Da solche Geräte nicht
selbstständig das angeschlossene Leuchtmittel schalten können und der normale
Identifikationsprozess durch Ein‐/Ausschalten der Leuchte somit nicht möglich ist, muss die
Identifikation durch die LED erfolgen.
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