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B Gefahren Erkennen Und Vermeiden - Jungheinrich ETV 110 Betriebsanleitung

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B Gefahren erkennen und vermeiden

In der 1998 durchgeführten Untersuchung über die Nutzung industrieller Flurförder-
zeuge arbeitete die OSHA heraus, auf welche Weise es häufig zu Unfällen kommt
und wo die Ursachen zu suchen sind. Die OSHA schloss daraus das Fazit, dass be-
trächtliche Gefahren für den Bediener selbst und für andere Personen, die sich in un-
mittelbarer Nähe aufhalten, auf mangelnde und nicht vorhandene Einweisungen des
Bedienpersonals zurückzuführen sind.
Laut OSHA sind eine unsachgemäße und sicherheitstechnisch mangelhafte Bedie-
nung die Hauptursachen für Unfälle im Zusammenhang mit industriellen Flurförder-
zeugen und den dadurch verursachten Verletzungen und Unfällen mit Todesfolge. Es
ist daher kein Zufall, dass die OSHA bei der Durchsicht der eigenen Unterlagen fest-
stellte, dass die Unfälle fast immer auf Situationen oder Maßnahmen zurückzuführen
waren, auf die der Bediener oder der Arbeitgeber und der Bediener gemeinsam Ein-
fluss nehmen oder es hätten besser machen können.
Diese Erkenntnis konnte durch eine einfache Überprüfung der von der OSHA ge-
nannten Unfallursachen bestätigt werden. Von den 208 untersuchten Unfällen mit in-
dustriellen Flurförderzeugen mit 184 tödlichen Unfällen oder schweren Verletzungen
waren ganze 50 Prozent davon auf Lastprobleme zurückzuführen, unter anderem auf
Überbelastungen, Instabilitäten, herabfallende Lasten oder unsachgemäßes Anhe-
ben von Lasten.
In 25 Prozent der Fälle lag ein Kippen/Überschlagen des Flurförderzeugs vor. Das
Herabfallen des Flurförderzeugs von einer Plattform oder einem Anhänger oder das
Herunterfallen angehobener Personen von einem Flurförderzeug machten weitere
20 Prozent der Unfälle aus. Zwar waren nur 4 % der Unfälle auf nicht vorhandene
Schulungen und Einweisungen zurückzuführen, jedoch merkte die OSHA an, dass
viele Unfälle ebenso auch durch unsachgemäße Schulungen hätten verursacht wer-
den können.
Ein Fahrzeugüberschlag hätte beispielsweise genauso durch eine mangelnde oder
schlechte Einweisung des Bedienpersonals in Bezug auf das Beladen des Fahrzeugs
verursacht werden können. Weitere nicht so häufige, aber dafür gleichermaßen von
Arbeitgeber und Bedienpersonal vermeidbare Unfallursachen waren zu hohe Ge-
schwindigkeiten und der Gebrauch unsachgemäßer Geräte/Vorrichtungen.
Daher sind folgende Maßnahmen extrem wichtig:
– Vor dem Arbeiten mit einem industriellen Flurförderzeug eine Schulung und Eig-
nungsprüfung des Bedienpersonals durchführen.
– Vor dem Bedienen eines industriellen Flurförderzeugs muss die Bedienperson kör-
perlich, geistig und emotional dazu fähig sein.
– Alle praktischen Kenntnisse im Zusammenhang mit dem sicheren Beladen und
dem richtigen Umgang mit dem Fahrzeug müssen präsent sein und angewendet
werden. Die Kapazitätsgrenzen der Maschine müssen bekannt sein und dürfen
nicht überschritten werden.
– Alle Umstände, die zu einem Umkippen oder Überschlagen des Fahrzeugs führen
könnten, müssen umgangen werden. Hierzu sind z. B. Schwerpunkt-verlagerun-
gen, das korrekte Beladen und der sichere Transport von Lasten und ein voraus-
schauendes Fahren unter Berücksichtigung von Kanten, Kurven, Gefällen und
andere Fahrbedingungen zu beachten.
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