21. MID (= MITTEN)
Dieser Regler bietet eine Anhebung oder Absen-
kung von 1 dB bei 2, kHz mit Glockencharak-
teristik.
Der Begriff „Glockencharakteristik" (Peaking) ent-
stand so: Betrachtet man die Wirkungsweise die-
ses Klangreglers auf dem Oszilloskop, bildet die
Kurve eine Glockenform um die Center Frequenz,
einen Hügel bei Anhebung, ein Tal bei Absenkung.
Das bedeutet, dass die Eckfrequenz am meisten
beeinflusst wird, die benachbarten ober- und un-
terhalb mit abnehmender Intensität, je weiter sie
von der Eckfrequenz entfernt sind.
Die Mittenregelung ein enorm wichtiges Werk-
zeug, da sich die Hauptinformation der Musik und
Sprache im Mittenbereich abspielt. Die meisten
klangprägenden Obertöne befinden sich im Fre-
quenzbereich von 100 Hz bis 8 kHz. Daher ist die
Bandbreite dieses Reglers sehr weit ausgefallen,
um möglichst viele relevante Frequenzbereiche zu
erfassen.
Im Mittenbereich spielt sich die musikalische Haup-
tinformation und Durchsetzungsfähigkeit einzelner
Instrumente und Stimmen ab. Mit Hilfe dieses Reg-
lers können Sie durch Anhebung dem Instrument
(bzw. der Stimme) Transparenz und Klarheit hin-
zufügen, so dass es sich in der Mischung besser
durchsetzt. Wenn Sie z.B. ein Stereo Keyboard
angeschlossen haben, können Sie es durch Anhe-
bung in diesem Bereich lebendiger und aggressi-
ver machen, die Anschlagsdynamik wird dadurch
unterstützt. Im Gegenzug bewirkt eine Absenkung
einen weicheren, flächigeren Klang, wodurch dem
Instrument (oder der Stimme) ein wenig von der
Schärfe genommen wird.
Stellen Sie den Regler auf "0" (12 Uhr), wenn er
nicht benötigt wird.
22. LOW 80 (= BÄSSE)
Der Regelbereich umfasst +/-1 dB bei 80 Hz
mit Kuhschwanz Charakteristik (Shelving), was
bedeutet, dass alle Frequenzen jenseits der ge-
setzten Eckfrequenz angehoben bzw. abgesenkt
werden. Man muss jedoch auch wissen, dass die
Bandbreite dieses Shelving Filters so bemessen
ist, dass natürlich auch Frequenzen oberhalb der
Eckfrequenz mit beeinflusst werden – der Bassreg-
ler reicht bis in den Mittenbereich hinein.
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Sie heben die tiefen Frequenzen an, indem Sie
den Regler nach rechts drehen, um Stimmen
mehr Wärme zu geben oder Gitarren, Drums und
Synthesizern mehr Druck zu verleihen. Nach links
gedreht reduzieren Sie Rumpelgeräusche von der
Bühne oder Brummeinstreuungen, oder Sie dün-
nen einen mulmigen Klang aus.
Stellen Sie den Regler in die Ausgangsposition,
d.h. in die Mitte auf "0" (12 Uhr), wenn er nicht be-
nötigt wird.
Hinweis: Beachten Sie in diesem Zusammenhang
unbedingt die Möglichkeiten, die Ihnen der LOW
CUT Schalter (#18) bietet!
ZUM UMGANG MIT DER KLANGREGELUNG
Die Klangregelung in den Kanälen ist so aus-
gelegt, dass Sie verschiedene Raumakustiken,
Rückkopplungen sowie den Allgemeinklang der
PA positiv beeinflussen können. Bei Aufnahmen
hilft Ihnen die Klangregelung, einzelne Instrumen-
te in der Mischung besser hörbar zu machen.
Eine Klangreglung im Kanal ist jedoch nicht in der
Lage, aus einer schlechten Lautsprecheranlage
eine gute zu machen. Beginnen Sie grundsätzlich
immer mit allen Reglern in 12-Uhr-Stellung, d.h.
auf der "0" Position. Vermeiden Sie extreme An-
hebungen oder Absenkungen einzelner Frequenz-
bereiche, weil dadurch der Dynamikumfang einer
Lautsprecheranlage extrem eingeschränkt wird
und leicht die Grenzen des Systems erreicht sind.
Darüber hinaus gehen mit Extremeinstellungen
der Klangregler Phasenverschiebungen des Si-
gnals einher, die den Gewinn eben dieser Klang-
verformung vollkommen zunichte machen.
Eine Anhebung von Frequenzbereichen, also das
Bewegen der Drehregler rechts von der Mittelpo-
sition, ist – rein technisch gesprochen – eine Pe-
gelanhebung. Gerade extreme Anhebungen im
Bassbereich bringen ein Audiosystem schnell an
seine Grenzen, ohne dass Sie einen nennenswer-
ten Lautheitsgewinn (empfundene Lautstärke) er-
zielt hätten. Für Aufnahmen gilt ähnliches – hier
HELIX BOARD 12 FIREWIRE MKII