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24. LOW 80 (= BÄSSE)
Der Regelbereich umfasst +/-15 dB bei 80 Hz mit
Kuhschwanz Charakteristik (Shelving), was bedeutet,
dass alle Frequenzen jenseits der gesetzten Eckfrequenz
angehoben bzw� abgesenkt werden�
Sie heben die tiefen Frequenzen an, indem Sie den
Regler nach rechts drehen, um Stimmen mehr Wärme
zu geben oder Gitarren, Drums und Synthesizern
mehr
Druck
zu
verleihen�
reduzieren Sie Rumpelgeräusche von der Bühne oder
Brummeinstreuungen, oder Sie dünnen einen mulmigen
Klang aus�
Stellen Sie den Regler in die Ausgangsposition, d�h� in die
Mitte auf "0" (12 Uhr), wenn er nicht benötigt wird�
Hinweis: Beachten Sie in diesem Zusammenhang die
Möglichkeiten, die Ihnen der Tiefpass Schalter (#20)
bietet!
ZUM UMGANG MIT DER KLANGREGELUNG
Die Klangregelung in den Kanälen ist so ausgelegt, dass
Sie
verschiedene
Raumakustiken,
sowie den Allgemeinklang der PA positiv beeinflussen
können� Bei Aufnahmen hilft Ihnen die Klangregelung,
einzelne Instrumente in der Mischung besser hörbar zu
machen� Eine Klangreglung im Kanal ist jedoch nicht in
der Lage, aus einer schlechten Lautsprecheranlage eine
gute zu machen�
Beginnen Sie grundsätzlich immer mit allen Reglern in
12-Uhr-Stellung, d�h� auf der "0" Position� Vermeiden
Sie extreme Anhebungen oder Absenkungen einzelner
Frequenzbereiche, weil dadurch der Dynamikumfang
einer Lautsprecheranlage extrem eingeschränkt wird und
leicht die Grenzen des Systems erreicht sind� Darüber
hinaus gehen mit Extremeinstellungen der Klangregler
Phasenverschiebungen des Signals einher, die den
Gewinn eben dieser Klangverformung vollkommen
zunichte machen�
Eine Anhebung von Frequenzbereichen, also das
Bewegen der Drehregler rechts von der Mittelposition,
ist – rein technisch gesprochen – eine Pegelanhebung�
Gerade extreme Anhebungen im Bassbereich bringen
ein Audiosystem schnell an seine Grenzen, ohne dass
Sie einen nennenswerten Lautheitsgewinn (empfundene
Lautstärke) erzielt hätten� Für Aufnahmen gilt ähnliches
– hier kommt es schnell zur Vollaussteuerung des
Aufnahmesystems bzw� der Aufnahmespur�
Außerdem kann es bei starken Anhebungen einzelner
Frequenzbereiche zu unerwünschten Rückkopplungen
kommen�
PHONIC CORPORATION – Bedienungsanleitung Helix Board 18 UNIVERSAL
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Nach
links
gedreht
Rückkopplungen
Überprüfen Sie daher immer wieder den Pegel im Kanal,
wenn Sie die Klangregelung verwenden (mit Hilfe der
SOLO Funktion #32)�
Tipp: Beim sogenannten „Soundcheck", also dem
Einstellen der Anlage vor der eigentlichen Aufführung, aber
auch beim Abhören einzelner Kanäle in der Studiosituation,
ist man geneigt, Bässe und Höhen anzuheben und die
Mitten abzusenken� Das liegt darin begründet, dass unser
Ohr auf Mittenfrequenzen am stärksten reagiert (dies hat
rein biologische Gründe – unser Ohr ist optimal auf die
menschliche Stimme ausgelegt, und die spielt sich nun
einmal vornehmlich im Mittenbereich ab)� Schnell urteilt
man Informationen im Mittenbereich als „unangenehm"
oder „quäkig"�
Tappen Sie nicht in diese Falle� Es sind genau diese
Mittenfrequenzen, die Ihre Darbietung besonders „hörbar"
machen�
Um den Klang beeindruckender zu machen, ist die
Bearbeitung mit Dynamikprozessoren angesagt� Kanal
Inserts können verwendet werden, um Kompressoren,
Limiter, Noise Gate o�ä� einzuschleifen� Schauen Sie sich
zu diesem Zweck einmal das Phonic Gerät DYN2000
näher an�
Praxistipps:
1.) Zu viel Energie im 80 ~ 100 Hz Bereich klingt meist
ein wenig mulmig, manchmal auch dröhnend, zu wenig
hingegen lässt bei der Bass Drum den nötigen "Wumms"
vermissen, ein Bass klingt dann zu dünn ohne Grundlage�
Wenn Sie den 80 Hz Bereich anheben, müssen Sie
meistens den Bereich der unteren Mitten, etwa um die
160 ~ 200 Hz, wieder etwas absenken: Dadurch erhalten
Sie Fülle im Ton ohne dass es mulmt und dröhnt�
2.) Zu viel zwischen 315 Hz und 630 Hz klingt "topfig",
es klingt ein wenig "nach Badezimmer", es scheint sogar
Hall oder Rückkopplung in dem Bereich zu sein, zu
wenig von diesen Frequenzen klingt sehr ausgehöhlt und
ohne Substanz, da sich in diesem Bereich die meisten
Grundtöne der gespielten Musik bzw� der menschlichen
Sprache befinden!
3.) Ein Zuviel zwischen 630 Hz und 1,25 kHz klingt nasal
und trötig wie im Telefon, zu wenig lässt die Definition der
gespielten Noten vermissen, der ganze Mix geht dann
"nach hinten"�
4.) Zuviel um 2,5 kHz bis 3 kHz macht den Ton
scheppernd, blechern und hart, zu wenig davon erzeugt
einen undeutlichen Ton ohne klare Konturen, die einzelne
Instrumente lassen sich nur schlecht unterscheiden, da in
diesem Bereich wichtige Obertöne liegen�
5.) Vor allem zu viel 5 kHz, aber auch zu viel 10 kHz
erzeugt zu scharfe S-Laute, es zischt ständig, die
Rückkopplungsgefahr wird höher, zu wenig davon
macht den Ton dumpf, mulmig, schiebt dem Klang einen
"Vorhang vor"�
6.) Eine leichte Anhebung des Höhenreglers macht den
Ton luftiger, offener und lebendiger� Um zu verhindern,
dass es zu sehr „zisselt", können Sie gleichzeitig die
oberen Mitten (um die 5 kHz) leicht absenken�