6.5.3. Treibstoffzufuhr
Prüfen Sie zuerst ob ausreichend Treibstoff im Tank ist. Sehen Sie in
den Tank hinein ob Fremdkörper, Rost, oder im Winter kleine Wölk-
chen aus Eiskristallen sichtbar sind. In solchen Fällen entleeren Sie
den Treibstofftank und füllen frischen Diesel ein.
• Treibstoffhahn schließen und Dieselschlauch von der Vorför-
derpumpe abziehen.
• Wenn Sie nun den Hahn vorsichtig öffnen sollte der Treibstoff
herauslaufen. Sollte dies nicht der Fall sein verfolgen Sie die
Treibstoffleitung zum Tank.
• Ist die Treibstoffzufuhr vom Tank gewährleistet, überprüfen Sie
das Einspritzsystem.
6.5.3.1. Tausch des Treibstofffilters
Treibstoff-
CX0708T2 - Rotek Teile Nr.: ZSPMOT01067
filtertype
Vergleichstyp: MANN WK 731
• Ggf. Treibstoffhahn schließen
• Treibstofffilterpatrone abschrauben und möglichen Treibstoff-
verlust auffangen.
• Dichtungsfläche am Filterflansch reinigen
• Patrone mit frischem Dieseltreibstoff auffüllen
• Dichtung der neuen Patrone mit Motoröl ölen
• Filterpatrone per Hand anschrauben bis die Dichtung die
Dichtfläche berührt. Durch eine weitere halbe Umdrehung Pa-
trone anziehen.
Überprüfen Sie nach dem Zusammenbau die Dichtheit des
Treibstoffsystems.
6.5.3.2. Einspritzanlage entlüften
siehe 5.4.4.
6.5.3.3. Einspritzdüse prüfen/reinigen
Sollten Einspritzdüsen verschmutzt sein, können diese wie folgt ge-
reinigt werden:
• Entfernen Sie die Einspritzleitung, die Leckleitung und die Hal-
teplatte der betroffenen Einspritzdüse.
• Die Einspritzdüse kann nun herausgezogen werden. Nötigen-
falls über Hebel leicht herausdrücken.
Die Einspritzdüse besitzt am unteren Ende Öffnungen aus welcher
Dieseltreibstoff in den Verbrennungsraum gelangt. Sollten eine oder
beide Düsen verstopft sein, kommt es zu keiner regelmäßigen Ver-
teilung des Treibstoffes im Brennraum (weiße Abgasfahne deutet auf
diesen Fehler hin). Reinigen Sie die Einspritzdüse mit einem Tuch.
• Montieren Sie die Einspritzdüse an einem Düsenprüfgerät und
prüfen Sie das Sprühbild.
• Im Zuge des Tests sollte die Düse sowie die Verschraubung
ebenfalls auf Dichtheit überprüft werden. Setzen Sie die Düse
samt Verrohrung am Prüfgerät für 10s einem Druck von 12,7
MPa (127 bar) aus. Das System muss dicht sein.
Sie können das Sprühbild auch ohne Düsenprüfgerät über-
prüfen. Schließen sie die Einspritzleitung im ausgebauten
Zustand an die Düse an. Legen sie ein weißes Blatt Papier
so auf, dass die Düse senkrecht darauf zeigt (Abstand ca.
5mm). Betätigen Sie kurz den Starter des Motors. Aus der
Düse spritzt Treibstoff. Auf dem Blatt können Sie nun das
Sprühbild ersehen - der Treibstoff sollte gleichmäßig auf
dem Blatt verteilt sein.
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Dichtung ölen
Oil gasket
6.5.4. Korrektes Timing / Ventile einstellen
Falsches Ventilspiel kann sich in unruhigem Motorlauf, Fehlzündun-
gen oder mangelnder Motorleistung bemerkbar machen.
Im Extremfall kann ein zu großes Ventilspiel zum heraus
Fallen der Ventilkeile führen. In Folge fällt das Ventil in den
Brennraum - ein kapitaler Motorschaden ist die Folge. Prü-
fen Sie daher das Ventilspiel in den vorgeschriebenen In-
tervallen!
Um die Ventile einzustellen, gehen Sie wie folgt vor:
• Entfernen Sie beide Ventildeckel
• Drücken Sie beide Auslassventile (ansonsten kann die Kurbel-
welle nicht gedreht werden)
• Drehen Sie die Kurbelwelle so lange bis beide Ventile eines
Zylinders geschlossen sind (Ventile ganz heraus bzw. Stössel-
stangen am tiefsten Punkt).
• Die Stösselstangen sollten sich leicht bewegen lassen. Über-
prüfen Sie das Ventilspiel mit einer Fühlerlehre. Das Ventilspiel
sollte bei kaltem Motor 0,15 mm für das Ein- und Auslassventil
betragen.
• Öffnen Sie die Kontermuttern zur Ventilverstellung und stellen
Sie die Ventile mit der Stellschraube derart ein das sich die
Fühlerlehre mit einem merkbaren Widerstand durch den Spalt
ziehen lässt. Halten Sie nun die Stellschraube und ziehen Sie
die Kontermutter an.
• Kontrollieren Sie nun nochmals das Ventilspiel und wiederho-
len den Vorgang nötigenfalls. Stellen Sie sowohl das Einlass-
ventil als auch das Auslassventil ein.
• Drücken Sie wieder beide Auslassventile und drehen Sie die
Kurbelwelle so lange bis die Ventile des zweiten Zylinders ge-
schlossen sind (Ventile ganz heraus bzw. Stösselstangen am
tiefsten Punkt). Wiederholen Sie oben beschriebenen Vorgang
auch beim 2. Zylinder.
Die Stösselstangen müssen sich leicht bewegen bzw. dre-
hen lassen. Die Ventilfedern dürfen nicht gebrochen und die
Stösselstangenführungen dürfen nicht ausgeschlagen sein.
Die Stellung (Einschraubtiefe) der Stellmuttern sollte annä-
hernd gleich sein. Extrem unterschiedliche Einschraubtiefen
deuten auf Montagefehler bei der Einstellung oder Beschädi-
gung von Kipphebel, Stösselstange oder Ventil. Demontieren
Sie in diesem Fall die Kipphebel komplett und ziehen Sie die
Stösselstangen heraus. Tauschen Sie beschädigte oder ver-
formte Teile immer aus.
Beim Wiedereinbau der Stösselstangen müssen diese in den
entsprechenden Aufnahmen bei der Nockenwelle (im Motor)
aufliegen. Überprüfen Sie die einwandfreie Betätigung der
Ventile durch Durchdrehen der Kurbelwelle.
Die Steuerzeiten sind bei diesem Motor fest eingestellt und
können nicht verändert werden.
• Nach der Einstellung der Ventile montieren Sie wieder den
Ventildeckel. Bitte prüfen Sie dabei den korrekten Sitz der De-
ckeldichtung.
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