11.2
Monopolare Koagulationsstromarten
Forced Clamp
Die Koagulationsstromart Forced Clamp wird bevorzugt indirekt über chirurgische Instrumente (z. B.
Gefäßklemme, chirurgische Pinzette) zur Blutstillung appliziert. Die Nadel-, Messer- oder Lanzettelektrode
des Elektrodenhandgriffs wird zur Aktivierung in Kontakt mit dem chirurgischen Instrument gebracht
(Empfehlung: zuerst die Aktivelektrode mit dem chirurgischen Instrument in Berührung bringen, dann
erst die HF-Aktivierung starten). Die Applikation ist auch direkt über Kugel- oder Plattenelektroden des
Elektrodenhandgriffs möglich. Der Strom wirkt in die Gewebetiefe und hat eine Volumenkoagulation zur
Folge. Befindet sich das Instrument oder die Elektrode nur leicht in Gewebekontakt, dann ist eine gewisse
Funkenbildung zwischen Gewebe und Elektrode bestimmungsgemäß zu beobachten. Als Folge wird das
Gewebe an der Kontaktstelle stark ausgetrocknet; eine geringe Gewebekarbonisation tritt ein. Aufgrund
des zeitlich schnellen Koagulationsablaufs ist die Tiefenwirkung begrenzt. Über die Einstellung Effect kann
die Spannung verändert und somit der Hämostaseeffekt geringfügig variiert werden.
Das Maß des Koagulationsgrads bestimmt der Anwender selbst über die Aktivierungsdauer.
Grundsätzlich gilt unter der Voraussetzung gleicher benötigter HF-Energie:
•
Geringe Eindringtiefe:
Kurze Applikationszeit und entsprechend hohe HF-Ausgangsleistung
Große Eindringtiefe:
•
Lange Applikationszeit und entsprechend niedrige HF-Ausgangsleistung
Verletzungsgefahr durch zu hohe Leistung!
Bei indirekter Applikation über ein handgehaltenes Instrument sollte dieses so isoliert sein, dass der
Operateur nicht der direkt von der Aktivelektrode auf das Instrument übertragenen HF-Spannung
ausgesetzt ist. Trotz gängiger Praxis ist zu bedenken, dass der Operationshandschuh keine definierte
elektrische Isolierung darstellt und Spannungsdurchschläge möglich sind.
Mit dieser Stromart betriebenes aktives Zubehör muss einer HF-Spannung von mindestens 1.475 V
(abhängig von dem eingestellten Effect) standhalten können.
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Elektrochirurgiegerät maxium® smart C mit maxium® smart Beam
Gebrauchsanweisung
Revision 5