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KLS Martin group maXium smart C Gebrauchsanweisung Seite 114

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Neptun
Neptun ist eine bipolare Stromart für die Koagulation (EHT-Methode = Elektrohydrothermosation) mit
Flüssigkeitsunterstützung.
Hierbei wird bevorzugt isotone Kochsalzlösung über den Spülkanal / die Spülkanäle eines bipolaren Instru-
ments der Instrumentenspitze zugeführt und tröpfchenweise auf das zu koagulierende Gewebe geleitet.
Auch bei Gewebekontakt der Elektroden fließt nur ein geringer Teil des HF-Stroms durch das Gewebe
selbst; der größte Teil der HF-Energie erhitzt die elektrisch leitfähige Kochsalzlösung. Die Koagulations-
wirkung basiert auf der so zum Sieden gebrachten Flüssigkeit. Die dabei entstehende Temperatur ist auf die
Siedetemperatur von Wasser begrenzt (ca. 100 °C), was eine Gewebekarbonisation verhindert. Ein großer
Energieanteil wird für die Verdampfung der Spülflüssigkeit aufgewendet. Deshalb muss am Generator in
Abhängigkeit von der zugeführten Flüssigkeitsmenge und der gewählten Elektrodengröße eine Leistung von
120 – 180 W eingestellt werden. Über die Einstellung Effect kann die Spannung verändert und somit der
Hämostaseeffekt geringfügig variiert werden.
Die Methode hat sich insbesondere in der Parenchym-Chirurgie (Leber, Milz, Niere) bewährt, kann aber
auch vorteilhaft bei anderen Anwendungen in der Viszeral- oder Neurochirurgie eingesetzt werden.
Durch die Flüssigkeitszufuhr vor der Koagulation kann die Blutungsquelle besser lokalisiert werden, bluten-
des Gewebe wird nicht karbonisiert und es entsteht weniger traumatisiertes Wundareal.
An der aktiven HF-Elektrode kann kein Koagulat anhaften und die damit verbundene Gefahr der Initiierung
von Sekundärblutungen wird vermieden.
Diese Stromart kann auch ohne Flüssigkeitsunterstützung angewendet werden. Die Leistung des Genera-
tors muss dann auf 40 – 60 W angepasst werden. Die Einschaltverzögerung bei Auto Start, kann variiert
werden, siehe Kapitel 10.3.5 „Auswahl der Aktivierungsart / des Fußschalters", Seite 60.
Sachschadenrisiko!
Beim Ablegen des Instruments im Auto-Start-Modus darauf achten, dass die Instrumentenspitze nicht mit
einem in Flüssigkeit getränkten Tuch in Kontakt kommt.
Verletzungsgefahr durch Fehlbedienung!
Das Instrument darf bei laparoskopischen / endoskopischen Anwendungen nicht im Auto-Start-
Modus betrieben werden. Weiterführende Informationen siehe Kapitel 9.7, Seite 55, und
Kapitel 5.7.1, Seite 31.
Zwischen relativ nahe beieinander angeordneten bipolaren Elektroden können Funkenüberschläge
auftreten. Insbesondere beim Abheben des Instruments unter Stromfluss bzw. bei aktiviertem
Generator ohne Kontakt mit dem Gewebe / der Flüssigkeit, kann es zu Überschlägen kommen.
Mit dieser Stromart betriebenes aktives Zubehör muss einer HF-Spannung von mindestens 375 V
(abhängig von dem eingestellten Effect) standhalten können.
114
Elektrochirurgiegerät maxium® smart C mit maxium® smart Beam
Gebrauchsanweisung
Revision 5

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