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x
Bedienung
Das Aufheizen bei Zementestrichen sollte frühestens nach
21 Tagen und bei Anhydritestrichen nach Angaben des Her-
stellers frühestens nach 7 Tagen erfolgen. Das erste Aufheizen
beginnt mit einer Vorlauftemperatur von 25 °C, die 3 Tage zu
halten ist. Danach wird mit der für den Heizkreis eingestellten,
maximalen Vorlauftemperatur (auf max. 55 °C begrenzt) geheizt,
welche weitere 4 Tage gehalten wird.
Bedingt durch den Dämmeffekt des DUO-Heizrohrs beim
System 70 muss die Estrichfunktion mit höheren Temperaturen
ausgeführt werden. Das Temperaturprofil muss für diesen An-
wendungsfall im Parameter [Estrichprogramm] angepasst
werden. Das Aufheizen beginnt beim System 70 mit einer Tem-
peratur von 38 °C, welche 3 Tage gehalten wird. Anschließend
wird dann die eingestellte, maximale Heizkreistemperatur (auf
70 °C begrenzt), 4 Tage lang gehalten.
Nach dem beschriebenen Aufheizvorgang ist noch nicht sicher-
gestellt, dass der Estrich den für die Belegreife erforderlichen
Feuchtigkeitsgehalt erreicht hat.
Der Feuchtigkeitsgehalt im Estrich muss vor dem Verlegen des
Oberbelags durch Messung überprüft werden.
Verfahrensweise gemäß EN 1264 Teil 4:
Die Heizkreise sind nach Fertigstellung bei Anhydrit-
und Zementestrichen durch eine Wasserdruckprobe
auf ihre Dichtheit zu prüfen. Die Dichtheit muss unmittelbar vor
und während der Estrichverlegung sichergestellt sein. Die Höhe
des Prüfdrucks beträgt mindestens das 1,3-Fache des maximal
zulässigen Betriebsdrucks.
Bei Einfriergefahr sind geeignete Maßnahmen zu treffen, z. B.
Verwendung von Frostschutzmitteln oder Temperieren des
Gebäudes. Sofern für den bestimmungsgemäßen Betrieb der
Anlage kein Frostschutzmittel mehr erforderlich ist, ist das
Frostschutzmittel durch Entleeren und Spülen der Anlage mit
mindestens 3-fachem Wasserwechsel zu entfernen.
t
Starttemperatur 25 °C (38 °C bei System 70)
1
t
Maximale Heizkreistemperatur
2
t
Vorlauftemperatur
V
Z
Dauer der Estrichfunktion in Tagen nach Funktionsstart
Bild 3-18 Zeitlicher Ablauf des Estrichprogramms beim Funktionsheizen
Belegreifheizen
Der Austrocknungsverlauf für den Estrich ist nicht genau vorher-
zusagen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit kommt er unter Umständen
ganz zum Erliegen. Eine Beschleunigung des Austrocknungsvor-
gangs kann durch den Betrieb der Fußbodenheizung (Belegreif-
heizen) oder Maßnahmen wie das mechanische Trocknen er-
reicht werden.
Jedes Belegreifheizen ist als extra Leistung nach VOB, ge-
sondert durch den Bauherrn zu beauftragen. Die Belegreife ist
Voraussetzung für den Beginn der Arbeiten des Oberboden-
legers, damit er ein mangelfreies Werk erstellen kann.
28
Mit Standardeinstellungen kann das kombinierte Funktions- und
Belegreif-Heizprogramm aktiviert werden, um eine für die Beleg-
reife erforderliche Restfeuchtigkeit des Estrichs zu erreichen
(siehe Bild 3-19). Die Restfeuchte des Estrichs ist jedoch grund-
sätzlich messtechnisch zu überprüfen, bevor ein Bodenbelag
verlegt wird.
Bild 3-19 Zeitlicher Ablauf des Estrichprogramms beim kombinierten
Funktions- und Belegreifheizen (Legende siehe Bild 3-18)
Weiterführende Erklärungen und mögliche Einstellwerte zu dieser Funktion finden
Sie in Kap. 6.2.3 und 6.13.2.
Estrichprogramm einstellen und starten
Das Estrichprogramm enthält bereits werkseitige Vorgabewerte,
welche jedoch individuell angepasst werden können.
Der Tag, an dem das Estrichprogramm aktiviert wird, zählt nicht
für die Laufzeit des Programms mit. Der 1. Tag beginnt zum
Tageswechsel um 00:00 Uhr. Am Tag der Aktivierung wird für die
verbleibende Zeit mit der Einstellung des 1. Programmtages
geheizt.
Fachmanncode eingeben (siehe Kap. 3.6.1).
Nach Eingabe wird wieder die Ebene "Installation" ange-
zeigt.
Mit dem Drehtaster die Parameter [Interlinkfunktion] und
[Raumthermostat] anwählen und kontrollieren, ob diese
deaktiviert sind (siehe Tab. 6-1).
Beide Parameter müssen vor Start des Estrichprogramms
auf "Aus" stehen.
Exit-Taste kurz drücken.
Übersicht wird angezeigt.
Mit dem Drehtaster die Ebene "HZK Konfig" anwählen.
Übersicht wird angezeigt.
Mit dem Drehtaster den Parameter [Estrichprogramm]
anwählen.
Einstellungen für das Estrichprogramm kontrollieren und ggf.
nach Herstellervorgaben für den Estrich einstellen (siehe
Bild 3-20).
– Der Einstellbereich liegt immer zwischen 0,0 und 65 °C.
– Die Schrittweite beträgt dabei 1 °C.
Tag
Werkseinstellung
1 - 3
25 °C
4 - 7
55 °C
8
25 °C
9
40 °C
Tab. 3-11 Voreinstellungen Estrichprogramm
Exit-Taste kurz drücken.
Übersicht wird angezeigt.
Mit dem Drehtaster den Parameter [Estrich] anwählen.
Auswahl mit kurzem Druck auf den Drehtaster bestätigen.
Einstellung des Parameters wird angezeigt.
Tag
Werkseinstellung
10 - 19
55 °C
20
40 °C
21
25 °C
22 - 26
-
FA ROTEX RoCon mb • 09/2018