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JBL TestLab Handbuch Seite 25

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Kupfer als Medikament
Da höhere Organismen, z. B. Fische mehr Kupfer „vertragen" als primitive Organismen, nutzt man Kupfer zur
Bekämpfung parasitärer Erkrankungen bei Fischen. Klassisches Anwendungsgebiet ist die Behandlung von
Oodinium bei Fischen im Süß- und Meerwasser. Hier ist ein Gehalt von 0,3 mg/l einzuhalten (z. B. mit JBL
Oodinol Plus 250). Dieser Gehalt sollte gut überwacht werden, da bei geringerem Gehalt kein Heilungserfolg
zu erwarten ist, und bei Überschreiten dieses Gehaltes die Fische gefährdet sind.
Je nach Härte des Wassers verbindet sich Kupfer mehr oder weniger stark mit den Härtebildnern zu Kupfercar-
bonat und fällt aus. Dies geschieht besonders schnell im Meerwasser. Das ausgefällte Kupfercarbonat lagert sich
am Boden des Aquariums ab. Dieses kann unter bestimmten Umständen (pH-Änderung, CO
von Mikroorganismen) wieder in Lösung gehen. Nach mehreren Behandlungen kann sich eine so erhebliche
Menge Kupfer ansammeln, die, wenn sie wieder in Lösung geht, zu tödlichen Fischvergiftungen führen kann.
Aus diesem Grund sollten Behandlungen mit kupferhaltigen Mitteln immer in einem Quarantänebecken erfolgen!
In Meerwasseraquarien mit Korallen und anderen wirbellosen Tieren darf Kupfer niemals in höheren Mengen
als zur Deckung des Bedarfs als Spurenelement (z. B. mit JBL TraceMarin) eingesetzt werden!
Woher kommt Kupfer?
Außer dem bereits erwähnten Einsatz als Medikament gegen parasitäre Erkrankungen kann Kupfer vor allem
über das Leitungswasser ins Aquarium gelangen. Zur Wasserinstallation wurden und werden häufig Kupferlei-
tungen verwendet. Auch in Warmwasserbereitern befinden sich in der Regel Kupferleitungen. Steht das Wasser
längere Zeit in solchen Leitungen, können sich erhebliche Mengen Kupfer lösen. Auch bei Verwendung von
Regenwasser, das über Kupferdachrinnen geflossen ist, besteht die Gefahr eines Kupfereintrags. Kupferhalti-
ge Metallgegenstände, z. B. Leitungsfittings aus Messing oder Rotguss oder gar Pumpen mit Gehäusen oder
Kreiseln aus diesem Material dürfen niemals in Aquarien oder Teichinstallationen eingesetzt werden. Viele der
in der Aquaristik verbreiteten Bekämpfungsmittel gegen Algen enthalten ebenfalls Kupfer. Hier gilt das oben
über die Anwendung von Medikamenten gesagte entsprechend.
Wie entfernen?
Größere Kupfermengen, die sich durch Anwendung kupferhaltiger Mittel als Depot im Bodengrund des Aqua-
riums angesammelt haben, sind nur durch totales Ausräumen und Verwerfen des kompletten Bodengrundes
zu entfernen.
Regelmäßige Anwendung eines Wasseraufbereiters, der Schwermetalle bindet, wie z. B. JBL Biotopol bietet
Sicherheit bei Kupfereintrag aus der Hausinstallation oder bei Verwendung von Regenwasser. Um Spitzenwerte
zu vermeiden, empfiehlt es sich, das Wasser aus der Leitung vor Verwendung zunächst einige Minuten ablau-
fen zu lassen. Bei Regenrinnen aus Kupfer sollte das Wasser erst etwa eine Stunde nach Beginn des Regens
aufgefangen werden.
Zur Anwendung von Wasseraufbereitern wäre noch zu erwähnen, dass Schwermetalle (Kupfer u. a.) dadurch nicht
aus dem Wasser entfernt, sondern nur mit einer schützenden „Hülle" versehen werden und so den Fischen nicht
mehr schaden können. Mit der Zeit werden sie dann als Spurenelemente von den Pflanzen etc. verbraucht. Legt man
Wert auf eine echte Entfernung, so sollte man, ca. 1 Stunde nach Anwendung des Wasseraufbereiters über eine
leistungsfähige Aktivkohle (z. B. JBL Carbomec activ) filtern, die man einen Tag später aus dem Filter entnimmt
und verwirft. Die mit der Hülle des Wasseraufbereiters versehenen Schwermetalle werden von der Aktivkohle
adsorbiert und so durch die Entnahme der Kohle aus dem Filter entfernt. Schwermetalle ohne die beschriebene
Hülle können durch Aktivkohle nicht entfernt werden.
Was wird gemessen?
Der Kupfertest kann nur Kupfer erfassen, das im Wasser gelöst vorliegt. Kupferablagerungen im Bodengrund
(wie oben bereits erwähnt) können vom Test nicht gemessen werden.
Vorgehensweise:
1. Beide Prüfgläser mit dem zu untersuchenden Wasser mehrmals spülen.
2. Mit der beigefügten Spritze beide Prüfgläser mit je 5 ml Probewasser füllen.
3. In eines der beiden Prüfgläser 5 Tropfen Reagens 1 zugeben, kurz mischen durch Schwenken und anschlie-
ßend 5 Tropfen Reagens 2 zugeben und erneut mischen.
4. Bis zur vollständigen Farbentwicklung 10 min. stehen lassen bei Messung im Süßwasser und 15 min bei
Messung im Meerwasser.
5. Beide Prüfgläser in den grauen Komparatorblock einsetzen: Glas mit Reagenzzugabe am glatten Ende des
Komparatorblocks, Glas mit unbehandeltem Probewasser (Blindprobe) am eingekerbten Ende des Kompa-
ratorblocks.
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DE
-Düngung, Tätigkeit
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