Das Prüfen und Messen von Elektronenröhren ist für Werkstätte und
Laboratorium von besonderer Bedeutung. Je nach den für die einzelnen
Untersuchungen erforderlichen Genauigkeitsansprüchen sind verschiedene
Prüfverfahren bei der Brauchbarkeitsbestimmung von Elektronenröhren
denkbar.
Bei der sogenannten »Leistungsprüfung« werden kleine Wechselspan
nungen an die einzelnen Elektroden der Röhre angelegt und der Emissions
zustand, d. h. die Katodenergiebigkeit nach dem Gleichrichterprinzip fest
gestellt. Für diese Prüfart ist der Prüfgerätaufbau sehr einfach. Man benötigt
nur eine stufenweise regelbare Heizspannungsquelle, eine feste kleine
Wechselspannung für die Elektroden, sowie ein einziges, den Emissionsstrom
anzeigendes, Meßinstrument. Die Beurteilung der Brauchbarkeit der Röhre
erfolgt als „GUT", „NOCH BRAUCHBAR" oder „SCHLECHT" im Vergleich
mit Röhren einwandfreien Emissionszustandes. Bei dieser Prüfart sind
Fehlschlüsse in der Beurteilung nicht selten, jedoch liegt der wesentlicha
Vorteil in der sehr einfachen Bedienbarkeit des Prüfgeräts, wodurch Prü
fungen auch von ungeschultem Personal durchgeführt werden können.
Für laboratoriumsmäßige Messungen und Untersuchungen an Elektronen
röhren werden weit höhere Ansprüche an ein Prüfgerät gestellt. Die Messung
der Emission erfolgt unter Anlegung statischer Betriebswerte, die handels
üblichen Röhrentabellen entnommen werden können. Für diese Prüfart sind
feinregelbare positive und negative Elektrodenspannungen erforderlich,
die zweckmäßig durch genaue Meßinstrumente überwachbar sind. Im Gegen
satz zum „Leistungsprüfer", der bei einfacher Bedienbarkeit seinen Platz am
Ladentisch des Geschäfts haben kann, erfordert die Bedienung eines Labor-
Meßgeräts selbstverständlich die Hand des Fachmanns. Eine der Haupt
schwierigkeiten bei der Konstruktion universell brauchbarer Röhrenprüf
geräte liegt darin, die Vielzahl verschiedenartigster Elektrodenanordnungen
und Sockelschaltungen über eine einfache und vor allem übersichtliche Um
schalteinrichtung zu ermöglichen.
In dieser Hinsicht wurden durch die große Anzahl neuer Röhrentypen
mit neuartigen Systemkombinationen und Sockelschaltungen, sowie die aus
ländischen, insbesondere amerikanischen Röhren, die in den letzten Jahren in
Deutschland weiteste Verbreitung fanden, ganz besondere Ansprüche gestellt.
Im Hinblick auf alle Anforderungen modernster Röhrenprüftechnik wurde
die Neuentwicklung des
Neuberger Röhrenprüi-, Meß- und Regeneriergeräts Type RPM 370
durchgeführt.
Dieses Prüfgerät befriedigt höchste Ansprüche. Grundsätzlich ist kaum
eine laboratoriumsmäßige Messung denkbar, die mit dem Gerät nicht
durchführbar wäre. Trotz weitgehendster Universalität der Verwendbarkeit
wurde auf größte Bedienungsvereinfachung besonderer Wert gelegt. Die
Stromversorgung ist so dimensioniert, daß auch das Regenerieren von
Röhren ohne Gefährdung des Meßgeräts möglich ist. Die- Verwendungs-
A
NEUBERGER
Zur Einführung
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