Konfigurieren/Projektieren
7.1 Netztopologien
Fällt ein Modul aus, so sind nur die an diesem Modul angeschlossenen Endgeräte oder das
RS-485-Segment vom Ring abgekoppelt. Das übrige Netz selbst bleibt als Linie
funktionsfähig. Die Fehlermeldung erfolgt durch die LED der beiden an die gestörte LWL-
Strecke angeschlossenen OLM und durch deren Meldekontakt. Die Segmentierung wird
automatisch aufgehoben, sobald beide Module mit Hilfe von selbstständig verschickten
Prüftelegrammen das segmentierte Feldbusteilnetz als ungestört erkennen. Die Linie
schließt sich wieder zu einem Ring.
Voraussetzungen für einen ordnungsgemäßen Betrieb
● Verwenden Sie diese Betriebsart nur dann, wenn Sie ausschließlich PROFIBUS OLM mit
Versionsstand mindestens V3 optisch miteinander verbinden. Die Betriebsart
„redundanter optischer Ring" muss an beiden optischen Kanälen aller PROFIBUS OLM
eingestellt sein. Alle Module im Verlauf eines Ringes müssen über LWL-Leitungen
miteinander verbunden sein. Im Verlauf des Ringes darf sich keine RS-485-Busleitung
befinden.
● Der in der PROFIBUS-Norm EN 50170 /2/ beschriebene Parameter MIN TSDR muss bei
allen Endgeräten auf einen Wert ≥11 eingestellt sein. Dies ist in der Regel der Fall, ist
jedoch bei Auftreten dauerhafter Kommunikationsstörungen zu überprüfen.
● Wählen Sie bei der Projektierung Ihres Netzes möglichst niedrige
Busteilnehmeradressen, um im Störungsfall eventuell auftretende Master-Timeoutzeiten
klein zu halten.
● Tritt ein Redundanzfall ein (z. B. Leitungsbruch), entsteht eine Schaltzeit, während der
eine korrekte Datenübertragung nicht möglich ist. Um für die Anwendung eine stoßfreie
Überbrückung zu gewährleisten, wird empfohlen die Telegrammwiederholanzahl (Retry)
beim PROFIBUS-Master auf mindestens 3 einzustellen. Um nach Beseitigung der
Störung ein stoßfreies Zurückschalten der optischen Linie zum optischen Ring
sicherzustellen, darf sich zu diesem Zeitpunkt kein Telegramm im Netz befinden. Dieser
Zustand tritt auf, wenn der Master eine GAP-Abfrage an eine freie Adresse unterhalb der
HSA richtet. Der Master versucht zyklisch dieses Gerät anzusprechen und wartet
maximal bis zum Ablauf der projektierten Slotzeit auf eine Antwort ("GAP-Abfrage"). Der
OLM erkennt diesen Zustand und schließt die optische Linie in der Mitte dieser
Abfragesequenz zum optischen Ring. Daraus ergeben sich folgende zwei wichtige
Projektieranforderungen für den redundanten optischen Ring:
– Der Wert des Parameters HSA (Highest Station Address) muss bei allen Endgeräten
60
so eingestellt sein, dass zwischen der Busadresse 0 und dem Wert HSA mindestens
eine Adresse im Netz nicht durch einen Busteilnehmer belegt ist, also mindestens
eine Adresslücke vorhanden ist. Sie können diese Adresslücke auch einfach dadurch
erhalten, indem Sie den Wert des Parameters HSA um mindestens Eins größer
einstellen als die höchste im Netz vorkommende Teilnehmer-Busadresse.
Hinweis
Wenn diese Vorgabe nicht bzw. nicht mehr erfüllt ist, wird sich nach einer
Segmentierung die optische Linie nicht mehr zum redundanten optischen Ring
schließen. Die Störmeldung (LED und Meldekontakt) der beiden betroffenen OLM wird
dann auch nach Beseitigung der Störung nicht zurückgenommen.
Betriebsanleitung, 02/2015, C79000-G8900-C270-05
Optical Link Module