8.2 Jährlich durchzuführende Arbeiten
Führen Sie folgende Messungen durch und zeichnen Sie die Messwerte auf:
1. Spannung des gesamten Batteriesystems;
2. Einzelspannung aller Zellen bzw. Blockbatterien;
3. Oberflächentemperatur aller Zellen bzw. Blockbatterien;
4. Temperatur im Batterieraum;
5. Sichtkontrolle aller Schraubverbindungen;
6. Prüfung aller Schraubverbindungen auf festen Sitz;
7. Sichtkontrolle der Batteriegestelle bzw. Batterieschränke;
8. Kontrolle der ordungsgemäßen Be- und Entlüftung des Batterieraums.
HOPPECKE empfiehlt die Nutzung eines stationären Batterie-Monitoring-Systems zur Überwachung relevanter
Daten. Bitte wenden Sie sich für weitere Informationen an Ihren örtlichen HOPPECKE Vertreter.
8.3 Reinigen der Batterie
Eine regelmäßige Reinigung der Batterie ist notwendig, um die Verfügbarkeit und die Einhaltung
der Unfallverhütungsvorschriften zu gewährleisten. Die Batterie sollte mindestens einmal im Jahr
gereinigt werden. Dabei ist folgendes zu beachten:
– Bei der Batteriereinigung ist eine Schutzbrille und Schutzbekleidung zu tragen. Zur Vermeidung
Gefahr!
elektrostatischer Aufladung beim Umgang mit Batterien müssen Textilien, Sicherheitsschuhe
und Handschuhe einen Oberflächenwiderstand ≤ 10^8 Ohm besitzen.
– Beim Reinigen keine trockenen Putztücher verwenden!
Gefahr!
– Die Kunststoffteile der Batterie, insbesondere der Zellengefäße, dürfen nur mit Wasser bzw. wassergetränkten
Putztüchern ohne Zusätze gereinigt werden.
– Nach dem Reinigen ist die Batterieoberfläche mit geeigneten Mitteln zu trocknen, z.B. mit wasserfeuchten
antistatischen Putztüchern (z.B. Baumwolle).
Montage-, Inbetriebsetzungs- und Gebrauchsanleitung für verschlossene ortsfeste Blei-Säure-Batterien
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9 Batteriesystem prüfen
9.1 Durchführung der Kapazitätsprüfung (Kurzform)
Bei Prüfungen ist nach EN 60896–21: „Ortsfeste Blei-Akkumulatoren", Teil 21: „Verschlossene
Bauarten – Prüfverfahren" (IEC 60896–21:2004) vorzugehen.
Sonderprüfanweisungen, z.B. nach DIN VDE 0100–710 und DIN VDE 0100–718 sind darüber
hinaus zu beachten.
Nachfolgend finden Sie in Kurzform die Vorgehensweise zum Prüfen der tatsächlich vorhandenen Kapazität
Ihres Batteriesystems. Bitte beachten Sie aber auch alle Hinweise in Kap. 9.2.
Wir empfehlen, vor der Prüfung eine Ausgleichsladung an dem Batteriesystem durchzuführen, wie
in Kap. 6.2.5 beschrieben.
Diese Ausgleichsladung sollte längstens 7 Tage zurückliegen und wenigstens 3 Tage!
1. Stellen Sie sicher, dass alle Verbindungen sauber, fest und nicht korrodiert sind.
2. Messen und notieren Sie während des normalen Batteriebetriebs folgende Parameter:
– Einzelspannung aller Zellen bzw. Blockbatterien,
– Oberflächentemperatur von mindestens jeder zehnten Zelle bzw. Blockbatterie,
– Spannung des Gesamtbatteriesystems.
3. Unterbrechen Sie die Verbindung des zu messenden Batteriesystems zum Ladegerät und zu allen
Verbrauchern!
4. Bereiten Sie eine einstellbare Last vor, die Sie an das Batteriesystem anschließen können. Der Laststrom
muss dem maximal zulässigen Strom entsprechen, für den die Batterie ausgelegt ist.
5. Stellen Sie einen Shunt bereit, den Sie in Reihe mit der Last schalten können.
6. Stellen Sie ein Voltmeter bereit, damit Sie die Gesamtspannung der Batterie messen können.
7. Schließen Sie die Last, den Shunt und das Voltmeter an. Starten Sie zeitgleich eine Zeitmessung.
8. Halten Sie den Laststrom konstant und messen Sie in regelmäßigen Zeitabständen die Spannung des
Batteriesystems.
9. Prüfen Sie die Reihenverbinder (Blockverbinder), Stufenverbinder und Etagenverbinder auf unzulässig hohe
Erwärmung.
10. Berechnen Sie die Kapazität des Batteriesystems mit folgender Gleichung:
Kapazität [% bei 20 °C] = (T
⁄ T
) × 100
a
s
T
= tatsächliche Entladezeit, bis die zulässige Minimalspannung erreicht wird.
a
T
= theoretische Entladezeit, bis die zulässige Minimalspannung erreicht wird.
s
11. Schließen Sie das Batteriesystem wieder wie ursprünglich an und führen Sie eine Starkladung durch (vgl.
Kap. 5.13.
9.2 Durchführung der Kapazitätsprüfung (ausführliche Fassung)
Vorbereitung
Die beste und die schnellste Methode zur Vorbereitung von Batterien zur Prüfung ist die IU-Lademethode,
wie sie auch bei Ausgleichsladungen praktiziert wird. Wegen möglicher Überschreitungen der zulässigen
Verbraucherspannungen sind entsprechende Maßnahmen zu treffen, z.B. Abschalten der Verbraucher.
Die IU-Kennlinie mit erhöhter Spannung von (2.33 – 2.40 V) x Zellenzahl stellt die gebräuchlichste Ladekennlinie
zur Inbetriebnahme der Batterien dar.
Die Ladung wird mit einer konstanten Spannung von max. 2,4 V/Zelle bis zu 48 Stunden durchgeführt.
Dabei sollte der Ladestrom nicht höher als 20 A je 100 Ah C
(Zellen-/Blocktemperatur) den max. Wert von 45 °C, ist das Laden zu unterbrechen oder vorübergehend auf
Erhaltungsladen zu schalten, damit die Temperatur absinkt.
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sein. Überschreitet die Batterietemperatur
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