Das folgende Diagramm (siehe Abb. 7–10) zeigt die tendenzielle Abhängigkeit der Haltbarkeit in Zyklen von der
Entladetiefe und der Umgebungstemperatur.
Entladetiefe (DoD) in %
sun | power
bei 20 °C
sun | power
VR L
VR L
sun | power
bei 40 °C
sun | power
VR L
VR L
Abb. 7–10: Zyklenlebensdauer einer sun | power
VR L
7.4.3 Gefrierpunkt des Elektrolyten beeinflusst durch die Entladetiefe (DoD)
Der Gefrierpunkt des Elektrolyten (Schwefelsäure) steigt mit zunehmender Entladetiefe.
Sollte die Batterie bei Temperaturen unter 0 °C betrieben werden, so muss die maximale Entladetiefe verringert
werden, um das Gefrieren des Elektrolyten und Schäden am Zellengefäß zu ver-meiden. Abb. 7–11 zeigt diesen
Zusammenhang.
Beispiel: Ist die Entladetiefe unter 60 %, so darf die Betriebstemperatur nicht unter -23,4 °C sinken.
Entladetiefe (DoD)
Abb. 7–11: Gefrierpunkt des Elektrolyten in Abhängigkeit von der Entladetiefe (DoD)
Montage-, Inbetriebsetzungs- und Gebrauchsanleitung für verschlossene ortsfeste Blei-Säure-Batterien
7140203151 V1.4 (09.2018)
46
bei 25 °C
sun | power
bei 30 °C
VR L
bei 45 °C
sun | power
bei 35 °C
VR L
in Abhängigkeit von der Entladetiefe und der Temperatur
7.5 Bemerkungen zur Gewährleistung
Oben genannte Informationen zur Batterieleistung und Brauchbarkeitsdauer, besonders im Bezug auf den
Ladevorgang und den Einfluss der Temperatur und der Zyklen, beeinflussen auch die Gewährleistung.
Um einen Gewährleistungsfall geltend zu machen, muss der Kunde/Batteriebetreiber nachweisen, dass die
genannten Parameter in den erlaubten bzw. empfohlenen Bereichen waren. Die entsprechenden Protokolle
müssen dem Batteriehersteller zur Verfügung gestellt werden.
Die Brauchbarkeitsdauer der Batterie ist ausschließlich unter optimalen Bedingungen gültig.
Zum besseren Verständnis der Lebensdauer-Begriffe ist das Merkblatt Nr. 23 (Ausgabe August 2013)
des Fachverbands Batterien des ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektroinduistrie zu beachten
(https://www.zvei.org/verband/fachverbaende/fachverband-batterien/merkblaetter-batteriewissen-kompakt/).
Im Hinblick auf die Geltendmachung von Gewährleistungsansprüchen sind jedoch ausschließlich die entspre-
chenden vertraglichen Regelungen maßgeblich.
Für Spezialanwendungen, sowie für Solar- und Off-Grid-Anwendungen wird die erwartete Brauchbarkeitsdauer
stark von den oben genannten Betriebsfaktoren beeinflusst. Um entscheiden zu können, ob ein Batteriefehler
durch Herstellungsfehler oder durch den Betrieb entstanden ist, müssen die oben genannten Parameter regel-
mäßig aufgenommen und gesichert werden. Diese Daten müssen dem Hersteller zur weiteren Analyse weiter-
geleitet werden.
HOPPECKE empfiehlt die Nutzung eines stationären Batterie-Monitoring-Systems zur Überwachung und Proto-
kollierung von kritischen Daten. Bitte wenden Sie sich an Ihren örtlichen HOPPECKE Vertreter für weitere
Informationen zu Batterie-Monitoring-Systemen und Zubehör.
8 Batteriepflege
Arbeiten an Batterien, insbesondere deren Installation, Wartung und Pflege darf nur durch
HOPPECKE-Fachpersonal (oder durch HOPPECKE geschultes Fachpersonal) durchgeführt werden,
das sich im Umgang mit Batterien auskennt und die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen kennt.
Gefahr!
Regelmäßige Pflege und Wartung Ihrer Batterieanlage ist unabdingbar für die geforderte Zuver-
lässigkeit und Langlebigkeit. Art und Umfang der Wartungsarbeiten sowie alle Messergebnisse
sollten Sie möglichst gut dokumentieren. Die Aufzeichnungen können sehr hilfreich bei einer
eventuellen Fehlersuche sein und sind die Voraussetzung für die Inanspruchnahme eventueller
Gewährleistungsansprüche.
8.1 Halbjährlich durchzuführende Arbeiten
Führen Sie folgende Messungen durch und zeichnen Sie die Messwerte auf:
1. Spannung des gesamten Batteriesystems;
2. Einzelspannung einiger Zellen bzw. Blockbatterien;
3. Oberflächentemperatur einiger Zellen bzw. Blockbatterien;
4. Temperatur im Batterieraum.
Weicht die Zellenspannung von der mittleren Ladeerhaltungsspannung um +0,2 V/Zelle bzw.
-0,1 V/Zelle ab und/oder weicht die Oberflächentemperatur verschiedener Zellen bzw. Block-
batterien um mehr als 5 K ab, so ist der Kundendienst anzufordern.
Beachten Sie auch die Besonderheiten bei Blei-Säure-Batterien mit in Gel fixierten Elektrolyten
(siehe auch Kap. 6.2.5)
Montage-, Inbetriebsetzungs- und Gebrauchsanleitung für verschlossene ortsfeste Blei-Säure-Batterien
7140203151 V1.4 (09.2018)
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