35.7 Rauschabstand im DS-/QS-Betrieb
Der hervorragende Rauschabstand der AD-Wandler des Fireface lässt sich auch ohne teures
Mess-Equipment verifizieren, mittels der Aufnahme-Pegelanzeigen diverser Software. Bei Um-
schaltung in den DS- und QS-Betrieb steigt das angezeigte Grundrauschen jedoch von circa -
109 dB auf circa -104 dB bei 96 kHz, und –82 dB bei 192 kHz. Hierbei handelt es sich um kei-
nen Fehler. Bei dieser Art der Pegelmessung wird das Rauschen im gesamten Frequenzbe-
reich erfasst, bei 96 kHz Samplefrequenz also von 0 Hz bis 48 kHz (RMS unbewertet), bei 192
kHz von 0 Hz bis 96 kHz.
Wird der Messbereich dagegen bei 192 kHz Samplerate auf den Bereich 20 Hz bis 20 kHz be-
grenzt (sogenannter Audio-Bandpass), ergibt sich wieder ein Wert von -110 dB. Dies ist auch
mit DIGICheck nachvollziehbar. In der Funktion Bit Statistic & Noise misst DIGICheck das
Grundrauschen mit Limited Bandwidth, ohne DC und unhörbare hochfrequente Anteile.
Der Grund für dieses Verhalten ist das Noise-Shaping der AD-Wandler. Sie erreichen ihren
hervorragenden Klang, indem sie Störprodukte in den unhörbaren Frequenzbereich über 24
kHz verschieben. Dort nimmt das Rauschen also leicht zu. Aufgrund des hohen Energiegehal-
tes hochfrequenten Rauschens, sowie der verdoppelten bzw. vervierfachten Bandbreite, ergibt
sich bei einer breitbandigen Messung ein deutlich verringerter Rauschabstand, während sich
der hörbare Rauschanteil nicht im geringsten verändert.
35.8 SteadyClock
Die SteadyClock-Technologie des Fireface UC garantiert exzellentes Verhalten in allen Clock-
Modi. Aufgrund der effizienten Jitterunterdrückung arbeiten AD- und DA-Wandlung immer opti-
mal, vollkommen unabhängig von der Qualität der Referenz-Clock.
SteadyClock wurde ursprünglich ent-
wickelt, um aus der stark verjitterten
MADI-Clock eine stabile und saubere
Clock zurückzugewinnen (die in MADI
enthaltene Referenz weist rund 80 ns
Jitter auf). Mit den Eingangssignalen
ADAT oder SPDIF ist ein solch hoher
Wert sehr unwahrscheinlich. Es zeigt
aber, dass SteadyClock grundsätzlich
in der Lage ist, mit solch extremen
Werten umzugehen.
Üblicher Interface-Jitter liegt in der
Praxis unter 10 ns, ein sehr guter Wert
sind weniger als 2 ns.
Der Screenshot zeigt ein mit circa 50 ns extrem verjittertes SPDIF-Signal (obere Linie, gelb).
Dank SteadyClock wird daraus eine Clock mit weniger als 2 ns Jitter (untere Linie, Blau). Das
von SteadyClock prozessierte Signal wird natürlich nicht nur intern benutzt, sondern dient auch
zur Taktung der digitalen Ausgänge. Daher kann das gesäuberte und von Jitter befreite Signal
bedenkenlos als Referenz-Clock benutzt werden.
Bedienungsanleitung Fireface UC © RME
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