28.3 Verkabelung und Abschlusswiderstände
Wordclock wird üblicherweise in Form eines Netzwerkes verteilt, also mit BNC-T-Adaptern wei-
tergeleitet und mit BNC-Abschlusswiderständen terminiert. Als Verbindungskabel empfehlen
sich fertig konfektionierte BNC-Kabel. Insgesamt handelt es sich um die gleiche Verkabelung
wie sie auch bei Netzwerken in der Computertechnik üblich ist. Tatsächlich erhalten Sie ent-
sprechendes Zubehör (T-Stücke, Abschlusswiderstände, Kabel) sowohl im Elektronik- als auch
im Computerfachhandel, in letzterem aber üblicherweise in 50 Ohm Technik. Die für Wordclock
verwendeten 75 Ohm stammen aus der Videotechnik (RG59).
Das Wordclock-Signal entspricht idealerweise einem 5 Volt Rechteck mit der Frequenz der
Samplerate, dessen Oberwellen bis weit über 500 kHz reichen. Sowohl die verwendeten Kabel
als auch der Abschlusswiderstand am Ende der Verteilungskette sollten 75 Ohm betragen, um
Spannungsabfall und Reflektionen zu vermeiden. Eine zu geringe Spannung führt zu einem
Ausfall, und Reflektionen können Jitter oder ebenfalls einen Ausfall verursachen.
Leider befinden sich im Markt nach wie vor viele Geräte, selbst neuere Digitalmischpulte, die
mit einem nicht praxisgerechten Wordclockausgang ausgestattet sind. Wenn der Ausgang bei
Abschluss mit 75 Ohm auf 3 Volt zusammenbricht, muss man damit rechnen, dass ein Gerät,
dessen Eingang erst ab 2,8 Volt arbeitet, nach 3 Metern Kabel bereits nicht mehr funktioniert.
Kein Wunder, dass das Wordclocknetzwerk in manchen Fällen nur ohne Abschlusswiderstand
wegen des insgesamt höheren Pegels überhaupt arbeitet.
Im Idealfall sind alle Ausgänge Wordclock-liefernder Geräte niederohmig aufgebaut, alle
Wordclockeingänge dagegen hochohmig, um das Signal auf der Kette nicht abzuschwächen.
Doch gibt es auch Geräte bei denen 75 Ohm fest im Gerät eingebaut sind und sich nicht ab-
schalten lassen. Damit wird oftmals das Netzwerk mit zwei mal 75 Ohm stark belastet, und der
Anwender zum Kauf eines speziellen Wordclockverteilers gezwungen. Ein solches Gerät ist in
größeren Studios allerdings grundsätzlich empfehlenswert.
Der Wordclockeingang des Fireface UC enthält einen schaltbaren Abschlusswiderstand, und ist
damit für maximale Flexibilität ausgelegt. Soll ein vorschriftsmäßiger Abschluss erfolgen, weil er
das letzte Glied in einer Kette mehrerer Geräte ist, ist der Schalter in die Stellung 'Terminiert' zu
bringen (siehe Kapitel 28.1).
Befindet sich das Fireface UC dagegen innerhalb einer Kette von mit Wordclock versorgten
Geräten, so wird das Wordclock-Signal mittels T-Stück zugeführt, und an der anderen Seite des
T-Stückes zum nächsten Gerät mit einem weiteren BNC-Kabel weitergeführt. Beim letzten Ge-
rät der Kette erfolgt dann die Terminierung in Form eines T-Stücks und eines 75 Ohm Ab-
schlusswiderstandes (kurzer BNC-Stecker). Bei Geräten mit schaltbarem Abschlusswiderstand
entfallen T-Stück und Abschlusswiderstand.
Aufgrund der einzigartigen SteadyClock-Technologie des Fireface UC empfiehlt es sich,
das Eingangssignal nicht mittels T-Stück weiterzuschleifen, sondern den Wordclockaus-
gang des Gerätes zu benutzen. Das Eingangssignal wird in diesem Fall dank SteadyClock
sowohl von Jitter befreit, als auch im Fehlerfalle gehalten.
28.4 Betrieb
Sobald ein gültiges Wordclock-Signal anliegt leuchtet die grüne Lock LED (STATE) auf der
Frontplatte auf. Zur Umschaltung der Taktsteuerung auf das Wordclock-Signal ist im Feld Clock
Mode des Settingsdialoges die Clock Source auf Word zu stellen. Im Clock Mode wechselt die
Anzeige zu Current Word, sobald ein gültiges Signal an der BNC-Buchse anliegt. Die Anzeige
besitzt die gleiche Funktion wie die grüne Lock LED, informiert also direkt am Bildschirm, ob ein
gültiges Wordclock-Signal anliegt und dieses auch benutzt wird.
Der Input Status zeigt auch die von der Hardware gemessene Frequenz des anliegenden
Wordclocksignales.
Bedienungsanleitung Fireface UC © RME
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