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ABB REB670 Handbuch Seite 112

Sammelschienenschutz applikationshandbuch
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Abschnitt 4
IED Anwendung
108
Übersetzungsverhältnisse aufweisen und verschiedenen Kategorien angehören -
mit der selben Differentialschutzzone verbunden sind. Da es sich bei den
Magnetkernstromwandlern um nichtlineare Messgeräte handelt, können sich die
einzelnen sekundären Stromwandler-Ströme unter Hochstrombedingungen
erheblich von den ursprünglichen Primärströmen unterscheiden. Das ist auf die
Stromwandler-Sättigung zurückzuführen, einem Phänomen, das den Schutz-
Technikern sehr wohl bekannt ist. Während der Zeit, in der ein mit dem
Differentialrelais verbundener Stromwandler gesättigt ist, ist die Summe aller
Sekundärströme der angeschlossenen Stromwandler nicht null. Vom Relais wird
dann ein falscher Differentialstrom gemessen. Dieses Phänomen ist insbesondere
bei Sammelschienendifferentialschutz-Applikationen hervorzuheben, da es dazu
führen kann, Falschauslösungen zu verursachen.
Die Remanenz im Eisenkern eines Stromwandlers ist ein zusätzlicher Faktor, durch
den der CT-Sekundärstrom beeinflusst werden kann. Sie kann die Fähigkeit des
Stromwandlers, den Primärstrom korrekt zur Sekundärseite zu transformieren,
verringern. Die Stromwandler-Remanenz ist aber ein Zufallsparameter. Sie lässt
sich in der Praxis nicht präzise vorhersagen.
Ein weiteres - und möglicherweise weniger bekanntes - zeitweiliges Phänomen tritt
im Sekundärschaltkreis des Stromwandlers im Moment der Unterbrechung eines
hohen Primärstromes auf. Es ist dann besonders ausgeprägt, wenn der OS-
Leistungsschalter den Primärstrom vor seinem natürlichen Nulldurchgang
abschneidet. Dieses Phänomen zeigt sich als eine exponentiell abklingende
Gleichstromkomponente im Sekundärkreis des Stromwandler. Für diesen
sekundären Gleichstrom gibt es im Netz keinen entsprechenden Primärstrom. Das
Phänomen lässt sich einfach als eine Entladung der im Eisenkern des
Stromwandlers gespeicherten magnetischen Energie während des
Hochstromzustandes erklären. Je nach Typ und Auslegung des Stromwandlers
kann dieser Entladungsstrom eine Zeitkonstante in der Größenordnung von hundert
Millisekunden haben.
Folglich müssen all diese Phänomene in der Design-Phase eines
Sammelschienendifferentialrelais berücksichtigt werden, um dessen unerwünschtes
Auslösen bei externen Fehlerzuständen zu verhindern.
Mit der Analog-Generation der Sammelschienendifferentialrelais (d.h.RADHA,
RADSS, REB 103) werden all diese von der Nichtlinearcharakteristik des
Stromwandlers verursachten Probleme durch die Nutzung einer galvanischen
Verbindung zwischen den sekundären Stromkreisen aller an die geschützte Zone
angeschlossenen Stromwandler generell gelöst. Diese Relais sind so ausgelegt,
dass durch die Stromverteilung über den Relaisdifferentialabzweig bei allen durch
die Nichtlinearität der Stromwandler verursachten vorübergehenden Zuständen
keine unerwünschte Auslösung des Differentialrelais hervorgerufen wird. Um die
erforderliche Verteilung des Sekundärstromes zu erreichen, muss die Bürde in den
einzelnen Stromwandler-Sekundärkreisen unter dem vorberechneten Wert gehalten
werden, damit die Stabilität des Relais gewährleistet ist.
Bei den neuen numerischen Schutzrelais sind alle CT- und VT-Eingänge
galvanisch voneinander getrennt. Alle Analogwerte werden mit einer konstanten
1MRK 505 181-UDE B
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