E32.0.22.6B-02
Tipp zur Ermittelung der Nachstellzeit „1.Int"
Stellen sie folgende Werte im Gerät ein:
Sollwert „1.SP":
Proportionalband „1.Pb":
Nachstellzeit „1.Int":
Vorhaltezeit „1.dEr":
Zykluszeit „1.CyC":
Vorhaltezeit „1.dEr" bleibt aus. Das Gerät arbeitet als PI-Regler.
Nehmen Sie die Regelung in Betrieb und warten Sie, bis die Temperatur den Sollwert erreicht. Wenn dies zu
lange dauert, verkleinern Sie „1.Int". Um unnötiges Überschwingen zu verhindern, beobachten Sie bitte wie
schnell die Temperatur ansteigt. Ist der Anstieg sehr gering, verringern Sie „1.Int" weiter. Ist er bereits sehr stark
vergrößern Sie „1.Int". Sofern „1.Int" nicht bereits zu klein ist, sollte die Temperatur stabil beim Sollwert stehen
bleiben. Auf den Regelkreis wird nun eine Störung gegeben (z.B. Einfüllen von kaltem Wasser in ein Wasserbe-
cken oder Auflegen eines kalten Gegenstandes auf einen temperaturgeregelten Metallblock, usw.), wobei die
Störung möglichst den tatsächlichen im Betrieb auftretenden Störungen entsprechen sollte. Kann keine Störung
erzeugt werden, kann alternativ der Sollwert verstellt werden.
Beobachten Sie, wie das Gerät wieder auf die Solltemperatur regelt. Schwingt die Temperatur über, muss die
Nachstellzeit „1.Int" vergrößert werden. Nähert sich die Temperatur nur sehr langsam dem Sollwert, kann „1.Int"
noch weiter verkleinert werden.
Bitte beachten Sie, dass Sie nach jeder Änderung von „1.Int" die Einschwingzeiten (kann je nach Regelkreis
einige Minuten dauern) abwarten müssen.
Erhöhen Sie „1.Int" auf das 1.2fache des ermittelten Wertes.
4. Vorhaltezeit „1.dEr"
Schüttet man z.B. in ein beheiztes Wasserbecken kaltes Wasser, fällt die Temperatur des Beckens rapide ab.
Ein Bediener, der die Temperatur des Beckens per Hand regelt, wird intuitiv sofort eine sehr große Heizleistung
zuschalten, diese dann rasch wieder reduzieren, um sich dann durch langsames Verstellen der Heizleistung an
die Solltemperatur heranzutasten.
Für dieses starke Eingreifen bei einer großen Temperaturänderung ist der D-Anteil (differentieller Anteil) des
PID-Reglers zuständig. Der D-Anteil reagiert nicht auf die Abweichung der Temperatur vom Sollwert, sondern
auf die Temperaturänderung. Fällt die Temperatur schnell ab, ergibt sich durch den D-Anteil eine hohe Heizleis-
tung. Nähert sich die Temperatur dem Sollwert sehr schnell, reduziert der D-Anteil die durch den P und I-Anteil
vorgegebene Heizleistung. Ist keine Temperaturänderung vorhanden, ist der D-Anteil 0.
Wie stark der Eingriff durch den D-Anteil ist, wird mit der Vorhaltezeit „1.dEr" bestimmt. Ein kleiner Wert für
„1.dEr" hat eine geringe Reaktion auf Temperaturänderungen, ein großer entsprechend eine starke zur Folge.
In vielen Anwendungsfällen hat sich die Verwendung des Gerätes als PI-Regler als vollkommen ausreichend
erwiesen. Stellen Sie in diesem Falle die Vorhaltezeit „1.dEr" auf 0.
Wird das PID-Regelverhalten benötigt muss „1.dEr" ermittelt werden. Dies erfordert allerdings genaue Kennt-
nisse der Regelstrecke und einiges regelungstechnisches Wissen. In der Praxis hat sich aber eine Vorhaltezeit
„1.dEr" = Nachstellzeit „1.Int"/5 vielfach bewährt.
Stellen Sie „1.dEr" auf das 0.2fache von „1.Int" ein.
5. Zykluszeit „1.CyC"
Im Gerät wird die Heizleistung durch Ein-/Ausschalten der vorhandenen Heizung geregelt. Werden nur 50%
der vorhandenen Heizleistung benötigt, wird die Heizung nur die Hälfte der Zeit eingeschaltet. Wie häufig
dies passiert bestimmt die Zykluszeit „1.CyC"
Beispiel: vorhandene Heizleistung 1000 W, benötigt werden 600 W Heizleistung
Bei einer Periodendauer T=10s wird das Gerät die Heizung also für 6s ein und für 4s ausschalten.
Bei einer Periodendauer T=200s würde die Heizung 120s ein und 80s aus sein.
Wählt man die Zykluszeit zu groß, wird sich das zu heizende Objekt (trotz richtig eingestellter Werte für
„1.SP", „1.Int", „1.dEr") während der langen Einschaltdauer viel zu hoch erhitzen, um dann während der
Ausschaltzeit wieder entsprechend abzukühlen. Wählt man die Zykluszeit sehr klein, hat dies häufiges
Schalten der Relais zur Folge, was wiederum zu einer entsprechenden Verkürzung der Lebensdauer der
Relais führt. Idealerweise wählt man die Zykluszeit also so groß, dass gerade noch kein merklicher Einfluss
während der Ein-/Ausschaltphasen erkennbar ist.
Tipp zur Ermittelung der Zykluszeit „1.CyC":
Erhöhen Sie die Zykluszeit so lange, bis gerade noch keine Verschlechterung der Regelung erkennbar ist.
Stellen Sie „1.CyC" auf das 0.8fache dieses Wertes.
Anschluss- und Bedienungsanleitung GIR 2002 PID mit AAG.../3
gewünschte Temperatur
wie unter 2 ermittelt
3600
0
(aus)
2s (10s bei trägem Regelkreis)
Seite 38 v. 38