1.2.1.4
Hand-, Automatik- und Nachführbetrieb sowie Kaskadierung
von CTRL_PID
Handbetrieb
Die Stellgröße wird durch OS-Bedienung des Eingangs MAN_OP bestimmt.
Bedienung und Begrenzung erfolgt über OP_A_LIM bzw OP_A_RJC (Bereich
MAN_HLM - MAN_LLM).Die Ausgangswerte von QVHL und QVLL des OP_A_LIM
bzw. OP_A_RJC werden an die Ausgänge QLMN_HLM und QLMN_LLM
weitergereicht.
Automatikbetrieb
Die Stellgröße wird durch den PID-Algorithmus berechnet. Die Regelparameter
GAIN, TN(TI), TV(TD) und TM_LAG sind standardmäßig nicht verschaltbar. Falls
sie in Ausnahmefällen, z.B. im Rahmen eines Gain-Scheduling, verschaltet werden
sollen, muss das entsprechende Systemattribut "s7_link" geändert werden. Bitte
beachten Sie, dass Parameterumschaltungen im laufenden Automatikbetrieb ggf.
zu Stellgrößensprüngen führen können.
•
Der Reglerwirksinn kann reversiert werden (steigende Regeldifferenz bewirkt
fallende Stellgröße), indem der Proportionalbeiwert GAIN negativ parametriert
wird. Der P-Anteil kann über P_SEL = 0 deaktiviert werden.Der I-Anteil ist über
TN(TI) = 0 abschaltbar. Bei Begrenzung der Stellgröße LMN im
Automatikbetrieb wird der Integrierer eingefroren (Anti Wind Up). Durch eine
Vorzeichenänderung des Parameters TN(TI) wird die Wirkrichtung des
Integrierers umgekehrt.
•
Arbeitspunkt (Eingang LMN_OFF): Dieser Wert ersetzt den I-Anteil des PID-
Algorithmus im Automatikbetrieb, wenn der I-Anteil deaktiviert ist. Der
Arbeitspunkt wird im Messbereich des Stellwertes eingegeben.
•
Der D-Anteil ist als verzögerndes Differenzierglied ausgeführt. Er ist über
TV(TD) = 0 abschaltbar. Durch eine Vorzeichenänderung des Parameters
TV(TD) wird die Wirkrichtung des Differenzierers umgekehrt. Die
Verzögerungszeitkonstante TM_LAG sollte in einem sinnvollen Verhältnis zur
Vorhaltzeit TV(TD) stehen. Dieses Verhältnis wird auch als Vorhaltverstärkung
(Maximum der Einheits-Sprungantwort des D-Anteils) bezeichnet und liegt
typischerweise im Bereich 5 < TV(TD)/TM_LAG < 10.
•
P-Anteil in Rückführung schalten: Mit PFDB_SEL = TRUE ist der P-Anteil in
die Rückführung geschaltet. Ein Führungssprung hat somit keinen Einfluss auf
den P-Anteil, sodass Überschwinger bei Sollwertsprüngen reduziert bzw.
vermieden werden können, ohne das Störverhalten zu verändern. Die
Umschaltung von PFDB_SEL im Automatikbetrieb führt zu extremen
Stellgrößensprüngen, d.h. die Umschaltung sollte im Handbetrieb erfolgen.
•
D-Anteil in Rückführung schalten: Mit DFDB_SEL = TRUE ist der D-Anteil in
die Rückführung geschaltet. Ein Führungssprung hat somit keinen Einfluss auf
den D-Anteil. Die Umschaltung von DFDB_SEL ist nicht stoßfrei.
Prozessleitsystem PCS 7 Library
A5E00345277-01
Technological Blocks
1-11