Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

ABB REQ650 Anwendungs-Handbuch Seite 222

Schalter-schutzeinheit
Inhaltsverzeichnis

Werbung

Abschnitt 10
Steuerung
216
vermeiden. Bei Eineinhalb-Leistungsschalter-, Doppel-Leistungsschalter- und Ring-
Sammelschienenanordnungen werden zwei Leistungsschalter pro Leitungsende
eingesetzt. Es wird eine AWE-Funktion pro Leistungsschalter empfohlen.
Innerhalb der AWE-Funktion kann eine Priorisierung festgelegt werden, der die
sequenzielle Wiedereinschaltung der beiden so angeordneten Leistungsschalter
bestimmt. Im Falle einer permanenten Störung und erfolglosen Wiedereinschaltung
des ersten Leistungsschalters wird die Wiedereinschaltung des zweiten
Leistungsschalters abgebrochen und so die Netzbelastung begrenzt. Ein anderer
Vorteil der Wiedereinschaltung mit angeschlossenem Leistungsschalter ist die
einfachere Überprüfung, ob der Leistungsschalter vor der Sequenz geschlossen ist,
er für eine Widereinschaltsequenz bereit ist usw.
Die Wiedereinschaltfunktion kann ausgewählt werden, um eine einpolige und/oder
dreipolige automatische Wiedereinschaltung aus zahlreichen
Wiedereinschaltprogrammen mit nur einem Zyklus oder mit mehreren Zyklen
durchzuführen.
In Stromübertragungssystemen werden allgemein ein- und/oder dreipolige
automatische Wiederherstellungen mit einem Zyklus eingesetzt. In Übertragungs-
und Verteilnetzen erfolgt in der Regel eine dreipolige Auslösung und
Wiedereinschaltung. Der Modus der automatischen Wiedereinschaltung kann
jedoch variieren. Es werden Verfahren mit einem und mit mehreren
Wiedereinschaltversuchen verwendet. Der erste Wiedereinschaltversuch kann nach
einer kurzen Verzögerung – HSAR (High Speed Auto-Reclosing) – oder nach einer
längeren Verzögerung – DAR (Delayed Auto-Reclosing) – erfolgen. Beim zweiten
und den nachfolgenden Wiedereinschaltversuchen ist die Verzögerung relativ lang.
Wenn mehrere Wiedereinschaltversuche unternommen werden, muss die Zeit der
spannungslosen Pause mit der Kapazität des Leistungsschalter-Arbeitszyklus
abgestimmt sein.
Die automatische Wiedereinschaltung wird in der Regel vom Leitungsschutz
initiiert, insbesondere, wenn dieser Schutz unverzögert ausgelöst wird. Die
Funktion zur automatischen Wiedereinschaltung kann unterbunden (blockiert)
werden, wenn bestimmte Schutzfunktionen permanente Fehler erkennen, wie z. B.
Drosselspulen, Kabel- oder Sammelschienenschutz. Außerdem sind
Reserveschutzzonen angeschlossen, die außerhalb der eigenen Leitung liegende
Störungen anzeigen, um eine automatische Wiedereinschaltung zu unterdrücken.
Eine automatische Wiedereinschaltung darf nicht gestartet werden, wenn beim
Zuschalten einer Leitung eine Störung ansteht (Schalten auf Kurzschluss – SOTF,
Switch On To Fault). Ausnahme: Es werden mehrere Wiedereinschaltversuche
unternommen, die ab Versuch 2 von der Schutzlogik der für das Schalten auf
Kurzschluss gestartet werden. Ein Leistungsschalter in einer Anordnung mit
mehreren Leistungsschaltern an einer Sammelschiene, die beim Auftreten eines
Fehlers nicht immer geschlossen ist, sollte durch die Funktion der automatischen
Wiedereinschaltung nicht geschlossen werden. Die automatische
Wiedereinschaltung wird häufig mit einer Freigabebedingung aus dem
Synchrocheck und einer Prüfung zur Spannungsfreiheit oder auf spannungsfreie
Sammelschienen verknüpft. Die Belastung von Turbogeneratorsätzen durch die
1MRK 505 266-UDE -
Anwendungs-Handbuch

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Diese Anleitung auch für:

Relion 650 serie

Inhaltsverzeichnis