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ABB REQ650 Anwendungs-Handbuch Seite 221

Schalter-schutzeinheit
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1MRK 505 266-UDE -
Anwendungs-Handbuch
bei Netzen mit begrenzter Vermaschung oder Parallelführung besonders wichtig,
um die Systemstabilität aufrechtzuerhalten. Während der spannungslosen Pause ist
das System immer noch in der Lage, Last über die beiden intakten Leiter zu
übertragen, und behält die Synchronisation. Hierzu muss jeder Leiter des
Leistungsschalters einzeln ausgelöst werden können, wie es bei höheren
Übertragungsspannungen in der Regel der Fall ist.
Bei einer einpoligen Wiedereinschaltung kann im Vergleich zur dreipoligen
Schnellwiedereinschaltung eine etwas längere Pausenzeit erforderlich sein, da der
Lichtbogen an der Fehlerestelle von Spannung und Strom der nicht ausgelösten
Leiter beeinflusst wird.
Zu Maximierung der Verfügbarkeit des Hochspannungsnetzes besteht die
Möglichkeit, bei Leiter-Erde-Fehlern ein einpoliges Auslösen mit automatischer
Wiedereinschaltung und bei mehrpoligen Fehlern ein dreipoliges Auslösen mit
automatischer Wiedereinschaltung zu wählen. Eine dreipolige automatische
Wiedereinschaltung kann mit oder ohne den Einsatz eines Synchrochecks sowie
einer Einschaltprüfung, wie etwa der Überprüfung der Spannungslosigkeit einer
Leitung oder Sammelschiene, erfolgen.
Während der einpoligen Pausenzeit tritt im Netz eine äquivalente "Reihenstörung"
auf, infolge der ein Nullstrom fließt. Aus diesem Grund müssen die Schutzsysteme
für Nullstrom (Erdfehlerschutz) mit der einpoligen Auslösung und der
automatischen Wiedereinschaltung koordiniert werden. Hinsichtlich der
"Poldiskrepanz" (Polgleichlaufsfehler), die auftritt, wenn Leistungsschalter mit
einer einpoligen Einrichtung geliefert werden, ist besondere Sorgfalt erforderlich.
Diese Leistungsschalter benötigen eine Polgleichlaufüberwachung. Außerdem
müssen sie mit der einpoligen Wiedereinschaltautomatik koordiniert und während
der spannungslosen Zeit blockiert werden, wenn eine normale Diskrepanz auftritt.
Alternativ sollten sie eine längere Auslösezeit verwenden als für die einphasige
Totzeit festgelegt.
Bei Leistungsschaltern mit automatischer Wiedereinschaltfunktion wird der
Ausdruck "AWE-Pausenzeit" verwendet. Dies ist die Einstellung für die
spannungslose Pause für die Wiedereinschaltautomatik. Bei gleichzeitigem
Auslösen und Wiedereinschalten an beiden Leitungsenden entspricht die AWE-
Pausenzeit ungefähr der spannungslosen Zeit der Leitung. Andernfalls, d.h., wenn
die Auslösung an einem Leitungsende langsamer erfolgt als am anderen, können
diese beiden Zeiten voneinander abweichen, so dass die Leitung erst nach Öffnen
an beiden Enden spannungslos ist.
Liegt ein permanenter Fehler vor, so löst der Leitungsschutz beim
Wiedereinschalten zur Fehlerbehebung erneut aus.
In der Regel wird pro Leistungsschalter eine automatische Wiedereinschaltfunktion
vorgesehen. Bei Verwendung eines Leistungsschalters pro Leitungsende ist auch
eine automatische Wiedereinschaltfunktion an jedem Leitungsende vorhanden.
Wenn AWE-Funktionen in einen doppelten Leitungsschutz eingebunden werden,
d.h. zwei AWE-Funktionen pro Leistungsschalter vorhanden sind, müssen
Maßnahmen getroffen werden, um unkoordinierte Wiedereinschaltbefehle zu
Abschnitt 10
Steuerung
215

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Diese Anleitung auch für:

Relion 650 serie

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