Abschnitt „Modi"
Die Architektur des TriAxis, obwohl sehr vielschichtig und weitläufig, ist eigentlich ganz einfach. Seine acht Preamp Schaltungen
(oder Modi, wie wir sie gern nennen) sind in drei Gruppen gegliedert: Rhythm, Lead 1 und Lead 2. Jede dieser Gruppen besteht
aus Vorverstärker-Baugruppen, die sich überschneidende Architektur-Einheiten, Bauteile und Röhren teilen.
Gleichwohl hat jeder Modus sein ureigenes und speziell geformtes „Skelett", welches Charakter, Persönlichkeit und Röhrenver-
stärkerherkunft definiert. Wir haben sie mit guter Absicht in Gruppen zusammengestellt, nicht zuletzt, weil sie so besser erkenn-
bar sind.
Die Mehrheit der Gitarristen, die den TriAxis zum ersten Mal ausprobieren, fühlen sich auf Anhieb von einem der Rhythm Modi
und einer Gruppe von Lead Modi angezogen. Es liegt meistens daran, an welchen Amp sie zuvor gewöhnt waren. Spieler, die
Boogie Amps kennen und vielleicht ihren Weg durch die verschiedenen Perioden von Mark I, II, III und IV gemacht haben, finden
sich in beiden Rhythmus Modi zurecht, sind aber den Modi Lead 2 green und yellow ganz besonders zugeneigt. Es gibt gute
Gründe für diese Anziehungskraft, und wir hoffen dass Sie, wenn Sie diese Anleitung durchlesen und selber mit dem TriAxis
experimentieren, diese Unterschiede verstehen und zu Ihrem Nutzen einzusetzen lernen. Die Modi wirken sich nicht nur auf den
Sound aus - sie können tatsächlich Ihr Spielgefühl und Ihren Stil beeinflussen.
Weil wir uns nur all zu bewußt sind, welchen Effekt ein Verstärker auf den Spieler und seinen Spielstil hat, haben wir den TriAxis
gleich von Kindesbeinen an mit Vorstufenschaltungen ausgestattet, die heute die geschichtemachenden Klassiker in ihrer Au-
thentizität neu definieren. Dadurch können Spieler aus allen Stilrichtungen sofort ihr eigenes „Zuhause" oder ihre Wohlfühl-Ecke
finden, speziell in der Übergangszeit von einem „normalen" Verstärker mit einer Reihe Knöpfen zur Welt der MIDI-Befehle und
programmierbarem Gedächtnis. Es erleichtert auch das Kennenlernen der Software und das Programmieren. Der Spieler kann
sich zuerst bei seinen Lieblingsmodi die Sporen verdienen, damit sofort spielen, ohne sich mit den Feinheiten aus allen anderen
Modi auseinandersetzen zu müssen. Mit anderen Worten: Kleine Häppchen sind leichter verdaulich.
Machen Sie sich keine Sorgen: Sie haben ein Stück Equipment gekauft, das auf Dauer Ihren Durst nach neuen Klängen stillen
kann. Bedenken Sie nochmal, es geht hier um acht Modi - jeder einzelne ein eigenständiger Preamp, mit vielen Stimmen und
Charaktereigenschaften ausgestattet, je nach dem wie Sie sie nutzen wollen. Jedesmal wenn Sie ihren musikalischen Sound-Ho-
rizont erweitern wollen, beweist sich der TriAxis als würdiges Vehikel. Und Sie werden herausfinden, dass die Beschäftigung mit
allen Modi und Möglichkeiten Sie zu einem viel besseren Spieler machen werden. Sie werden sich das Selbstvertrauen und gute
Gefühl angewöhnen, dass jedesmal wenn Sie spielen, Sie dies mit dem optimalen Ton tun.
Entdecken Sie! Fragen Sie das glühende Orakel, TriAxis! Lernen Sie aus der Röhrenschaltungsgeschichte, die wir in diesem
Preamp für Sie gesammelt haben. Ob auf der Bühne oder im Studio, dieser Köcher mit klassischen Gitarrensounds wird Ihnen
helfen, die Massen zusammenzutreiben, die „Bösen" zur Strecke zu bringen, „sie" (oder „ihn") zum Schluß zu „kriegen" und den
Tag zu retten... Gut, vielleicht nicht genau so, aber es wird auf jeden Fall eine Menge Spaß und Erfüllung bringen, mit dem TriAxis
zu spielen.
Als nächstes möchten wir Ihnen die einzelnen Modi erklären, ihre Herkunft und ihr Wesen, so dass Sie am Ende das Potential des
TriAxis voll verstehen und ausschöpfen können.
Diese Gruppe besteht aus zwei Modi: RHYTHM Green und Yellow. Anders als bei den LEAD Modi, war es hier
RHYTHM:
nicht nötig, das Schaltungskonzept für die verschiedenen Rhythmussounds komplett umzukrempeln und
RHYTHM 1 und -2 zu machen. Dadurch konnten wir die Schaltung innerhalb des 1HE-Formats beibehalten
und trotzdem eine weit gefächerte Palette von Rhythmus-Sounds realisieren, so wie wir es vorhatten. Seien
Sie versichert, dass viele Bauteile ihren Wert verändern und Röhrenschalteinheiten Ihren Platz wechseln beim
Umschalten zwischen RHY Green und Yellow, aber durch umsichtige Planung war es nicht nötig dafür zwei
Gruppen zu machen. Hören Sie auf die unterschiedlichen Klangcharaktere wenn Sie von Green auf Yellow
schalten: die fetteren Bässe und das geänderte Obertonverhalten. Hier ist der Unterschied:
RHY GREEN:
ist die „Vintage-mässigere-", „Old Black Face-" Art von Schaltung. Ihr Bassbereich liegt tiefer, mit ziemlich viel
Sub-Bass-Gehalt. Die Oberton-Frequenzen liegen ein Tick tiefer als beim Yellow Modus, können aber höher
(oder auch tiefer) erscheinen, je nach Einstellung des MIDDLE Reglers. Je niedriger dessen Wert, umso höher
und brillanter scheinen die Obertöne. So eingestellt, mit einem ebenfalls niedrigen GAIN Wert, bringt der
TriAxis einen puren Vintage Sound, mit perlend-elastischen Höhen und voluminös-atmenden Tiefen, und den
Beweis, ein ernstzunehmender Mitstreiter um den Pokal für den bestklingendsten Vintage Amp zu sein.
Dieser Modus strahlt auch bei vielen anderen Einstellungen: Werden GAIN und MIDDLE z.B. erhöht zwischen
5,5 und 7,5, bekommt der Sound einen ganz anderen Geschmack. Diese heißere Variante erfüllt einen „gerade
noch" cleanen Rhythmussound, der gemeingefährlich antreibt. Kühn und druckvoll, verrichtet dieses dyna-
mische Tonpaket Großes bei Blues-Rhythmus-Grooves und alternativen Solo Linien. Dies ist wohl der mäch-
tigste und breiteste aller Rhythmussounds die der TriAxis an Bord hat, perfekt wenn Sie im Spotlight stehen.
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