Abschnitt „Modi"
Diese Gruppe von drei Modi ist die ältere, mehr auf Tradition gebaute LEAD Schaltung im TriAxis. Diese drei
LEAD MODI:
Modi haben gemeinsam, dass sie vom „Pre-Tone-Control Gain"-Schaltungstyp sind. Das heißt: Zuerst Verzer-
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rung und dann erst Klangreglung. Die 12AX7 Vorstufenröhren werden vor der Klangreglung allmählich in die
Sättigung getrieben. Diese Methode, Verzerrung durch eine Klangreglung zu jagen, neigt zu einem breiteren
und etwas weniger fokusierten Sound. Viele Spieler lassen sich von diesem etwas offenen und lockeren Klang
beim Solospiel gerne inspirieren. Diese Schaltung kann auch größere Mengen Bass ganz gut wiedergeben.
Im Gegensatz zur „rear end" (Verzerrung zum Schluß), haben Sie bei diesem Schaltungstyp die Möglichkeit
Unmengen von Bass durch die Klangreglung zu pumpen, ohne dass der Klang undefiniert und vernebelt wird.
Spieler, die gerne Metal oder Hardrock mit extrem viel Gain spielen finden die Modi von LEAD 1 wesentlich
besser geeignet für ihre Art von Sounds, mit einem überzeugenden „over the top" Crunch und Grind. Wir
empfehlen für diese Anwendung besonders den LEAD 1 Red Modus. Sie werden merken, dass DYNAMIC
VOICE für diese Modi nicht allzugut geeignet ist, und wir regen an, zuerst mal ohne DYNAMIC VOICE zu
arbeiten. Denn dieser EQ wurde entwickelt, um mit den „Post-Tone-Control Gain"-Schaltungen von LEAD 2 zu
arbeiten, so dass alte „Boogie Hasen" sich wie zu Hause fühlen würden, speziell diejenigen die mit dem gra-
fischen EQ des Mk II, III oder IV vertraut waren. Die DYNAMIC VOICE arbeitet zwar auch mit den LEAD 1 Modi,
ihre Frequenzen wurden aber konzipiert für die LEAD 2 Modi. Aber keine Sorge... wenn Sie die DYNAMIC
VOICE für LEAD 1 Sounds benutzen wollen...
Machen Sie es - es wird keinem weh tun. Wir wollten Ihnen nur unser Disignkonzept erklären.
Dieser Modus schreit förmlich „Vintage"! Basierend auf dem Boogie Mark I, ist dies der Modus, der uns auf die
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Landkarte brachte. Carlos Santana hörte diesen Modus 1970 und flippte total aus! Seine Platte Abraxis kam
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heraus und... BOOM! Boogie war auf dem Wege, in die Geschichte einzugehen. Nach all diesen Jahren ist der
Mark I Sound noch immer sehr beliebt, wir mußten den Mark I 1990 sogar neu herausbringen! LEAD 1 Green
ist eine originalgetreue Nachbildung des Eingang 1 auf dem Mark I. Er schreit den Blues mit seiner fetten,
warmen Rundheit. Süße, sprühende Höhen, die an „Blackface" erinnern, sind in diesem Glanzstück von Modus
in Überfluß vorhanden. Green macht Ihren Gitarrenton nicht kaputt durch Übersättigung und ist damit die
erste Wahl für Blues und angerauhte Rhythmussounds. Er hat bei niedrigeren Gain-Einstellungen die Eigen-
schaft, wunderbar „clean" zu werden beim Zurückdrehen des Volumenreglers auf der Gitarre. Spieler, die sich
an den Wurzeln des Rock orientieren finden sich in diesem Modus besser zurecht, als in den „Vollgas"-Modi
die noch folgen, und würdigen, dass Green in der richtige Einstellung „wie ein Kätzchen schnurrt". Hier folgen
noch einige Hinweise, wie Sie das Optimum aus diesem feinfühligsten und dynamischsten aller LEAD Modi
herausholen können.
1. Diejenigen, die sich mit dem Eingang 1 auf den Mark I auskennen, wird es nicht wundern, dass auch hier
zwei Gainregler in Serie arbeiten. LEAD 1 Green und Yellow im TriAxis sind im Aufbau wie der Mark I, obwohl
die Anordnung der Regler rückwärts ist: In LEAD 1 Green ist die erste Gainstufe der LEAD 1 DRIVE Regler; die
zweite ist der GAIN-Regler. Wie beim Mark I bestimmen die zwei Regler, in welcher Stufe wieviel Gain produ-
ziert wird. Mark I Spieler wissen, dass die fettesten und wärmsten Sounds entstehen, wenn Volume 2 (GAIN auf
der TriAxis) gleich oder geringfügig höher als Volume 1 (LEAD 1 DRIVE auf der TriAxis) steht. Diese Mischung
sättigt den Ton gleichmäßig und verdeckt Nebengeräusche wie Bundklirren und Intermodulationen. Um-
gekehrt, wenn Sie mehr Höhen wollen und etwas weniger Sättigung, dann reduzieren Sie GAIN und lassen
LEAD 1 DRIVE etwas höher. Grundsätzlich gilt: GAIN höher als LEAD 1 DRIVE für mehr Sättigung; LEAD 1 DRIVE
höher als GAIN für mehr Attack und Höhen. Wählen Sie nach Geschmack.
2. Sowohl TREBLE als auch MIDDLE steuern im LEAD 1 Green Modus beide sehr viel Gain bei. Ihre Frequenz-
bereiche werden zwar herausgestellt, aber gleichzeitig wird der Gain sich substantiell steigern. Wenn Sie in
diesem Modus maximalen Gain anstreben, versuchen Sie, neben GAIN und LEAD 1 DRIVE auch mal mit diesen
zwei Reglern zu experimentieren. Sie könnten einen Sound produzieren, den Sie sonst nirgens finden würden.
MIDDLE auf 10 und BASS und TREBLE auf 0,0 zum Beispiel, ist ein interessanter Lead-Sound in diesem Modus:
Wahrscheinlich die Einstellung mit der höchsten gebündelten Sättigung, obwohl etwas dunkler klingende
Instrumente bei dieser Einstellung etwas mehr PRESENCE brauchen werden.
Noch einmal: Experimentieren Sie! Green ist möglicherweise der Vielseitigste aller Lead Modi im TriAxis. Stark,
in allen Stilrichtungen, in denen totale Sättigung nicht essentiell ist. Mit der Zeit werden Sie dankbar sein, dass
wir viele Stunden in die Entwicklung dieses Modus gesteckt haben, um sicher zu gehen, dass er die süßeste
und weichst-einsetzende Verzerrung hat die aus ein paar Röhren geholt werden kann.
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