Technische Grundlagen
4.7 Redundanzverfahren
4.7
Redundanzverfahren
4.7.1
HRP
HRP - High Speed Redundancy Protocol
HRP bezeichnet ein Redundanz-Verfahren für Netze in Ring-Topologie. Die Switches sind
über Ringports miteinander verbunden. Einer der Switches wird zum Redundanzmanager
(RM) konfiguriert. Die anderen Switches sind Redundanz-Clients. Mit Testtelegrammen prüft
der Redundanzmanager den Ring auf Unterbrechungsfreiheit. Der Redundanzmanager
sendet Testtelegramme über die Ringports und prüft deren Empfang am jeweils anderen
Ringport. Die Redundanz-Clients leiten die Testtelegramme weiter.
Wenn die Testtelegramme des RM bei einer Unterbrechung des Rings nicht mehr am
anderen Ringport ankommen, schaltet der RM seine beiden Ringports durch und informiert
die Redundanz-Clients umgehend über den Wechsel. Die Rekonfigurationszeit nach
Unterbrechung des Rings beträgt maximal 0,3 Sekunden.
Standby-Redundanz
Standby-Redundanz ist ein Verfahren, bei dem zwei Ringe, die jeder für sich durch High-
Speed Redundancy gesichert sind, redundant gekoppelt werden. Im Ring wird ein Master-
/Slave-Gerätepaar konfiguriert, das sich gegenseitig über seine Ringports überwacht. Der
Datenverkehr wird im Fehlerfall von einer Ethernet-Verbindung (Standby-Port des Master
bzw. Standby-Server) zu einer anderen Ethernet-Verbindung (Standby-Port des Slave)
umgeleitet.
Voraussetzungen
● HRP wird in Ringtopologien mit bis zu 50 Geräten unterstützt. Eine Überschreitung der
Geräteanzahl kann zum Ausfall des Datenverkehrs führen.
● Für HRP dürfen im Ring nur Geräte verwendet werden, die diese Funktion auch
unterstützen.
● Alle Geräte müssen über ihre Ringports miteinander verbunden sein.
● Geräte, die HRP nicht unterstützen müssen über spezielle HRP-fähige Geräte an den
jeweiligen Ring angebunden werden. Diese Verbindung ist bis zum Ring nicht redundant.
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SCALANCE XM400/X-500 Web Based Management
Projektierungshandbuch, 08/2013, C79000-G8900-C248-05