Eine solche Interpretation basiert auf Ihrem Fachwissen und Ihrer
Kenntnis der vorliegenden Umstände. Es kann daher hier nur beispiel-
haft eine allgemeine Interpretation gegeben werden. Ausgehend von
dem Idealzustand, daß eine Heizungsanlage bei Außentemperatur =
Normaußentemperatur 100 % Leistung und bei Außentemperatur =
Norminnentemperatur 0 % Leistung erbringen muss, ergibt sich ein
idealisierter Heizkurvenverlauf im Verhältnisdiagramm der Vorlauf-
temperatur zur Außentemperatur. Diese idealisierte Heizkurve wird mit
Installation und Inbetriebnahme einer Heizungsanlage angepasst und
im Anstieg und in der Steilheit auf die vorliegenden Erfordernisse
eingestellt. Die Überprüfung des realen Heizkurvenverlaufs vor allem
an Altanlagen erlaubt jetzt Rückschlüsse, inwieweit diese Anpassung
noch zutreffend ist, bauliche oder andere Veränderungen der Bedin-
gungen berücksichtigt sind bzw. ob die Anlage überhaupt zweckmäßig
bemessen ist. In der Abbildung ist eine idealisierte Heizkurve einer
Anlage mit Vorlauftemperatur TV-max. für eine Normaußentemperatur
von -10 °C dargestellt.
Vorlauf-
reale
temperatur
ideale
Heizkurve
Heizkurve
Anstieg/
Steilheit
20 °C
-10 °C
Außentemperatur
Die reale Heizkurve wird sich in diesem Diagramm befinden und
naturgemäß andere Schnittpunkte mit den Achsen des Diagramms
aufweisen. Diese reale Heizkurve ist hinsichtlich ihrer Parameter inter-
pretierbar mit beispielsweise folgenden Aussagen:
1. Wie hoch ist die maximale Vorlauftemperatur bei der niedrigsten
Außentemperatur (Normaußentemperatur) ? Diese Temperatur wird
i.d.R. niedriger sein, als die errechnete (ideale Kurve), da die Mehrzahl
der installierten Anlagen mit Leistungsreserve bemessen sind bzw.
insbesondere Altanlagen oft überdimensioniert sind.
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