Einsatzgebiete
Desinfektion von Trinkwasserinstallationen
Die Trinkwassereignung des TECElogo Systems ist durch
die DVGW Zertifizierung belegt. Die Komponenten des
TECElogo Systems sind aus europaweit anerkannten und
bewährten Werkstoffen gefertigt. Eine nach DIN 1988,
DIN EN 806, DIN EN 1717/A1 und VDI 6023 geplante,
ausgeführte und betriebene Trinkwasserinstallation ist
hygienisch einwandfrei und benötigt im Prinzip keine
Desinfektionsmaßnahmen. Die Desinfektion ist nur in Aus-
nahmefällen nötig und nur dann einzusetzen, wenn eine
zwingende Notwendigkeit (Kontaminationsfall) besteht.
Sie ist als sofortige Notfallmaßnahme anzusehen, um die
Trinkwasserinstallation wieder in einen gebrauchsfähi-
gen Zustand zurückzuführen. Der Grund der mikrobiellen
Kontamination (Verkeimung) – z. B. bautechnische Mängel
oder eine falsche Betriebsweise – ist zu eliminieren. Eine
vorbeugende dauerhafte oder regelmäßige Desinfek-
tion einer Trinkwasseranlage ist nicht erlaubt. Dauerhaft
zugegebene Desinfektionsmittel können einen deutlichen
Einfluss auf die Lebensdauer der Trinkwasserinstallation
haben. Aufgrund möglicher Materialbeeinträchtigungen
kann für diese Fälle keine Gewährleistung übernommen
werden.
Eine wiederkehrende oder dauerhafte Verkeimung des
Wassers ist ursächlich häufig in der Installationsweise bzw.
in der Betriebsweise zu finden (Totleitungen, Stagnations-
zeiten, Erwärmung des Kaltwassers bzw. Abkühlung des
Heißwassers etc.). In solchen Fällen gehen Sanierungen
oder ein Sicherstellen des bestimmungsgemäßen Betrie-
bes vor Desinfektionsmaßnahmen.
Grundsätzlich zu unterscheiden sind Maßnahmen außer-
halb des laufenden Betriebes (chemische Desinfektion)
und Maßnahmen im laufenden Betrieb (thermische Desin-
fektion und kontinuierliche chemische Desinfektion).
Thermische Desinfektion
Das DVGW-Arbeitsblatt W 551 schreibt eine dreiminütige
Durchspülung jeder Entnahmestelle mit mindestens 70 °C
heißem Wasser vor. Es hat sich in der Praxis bewährt, den
Warmwasserspeicher auf 80 °C aufzuheizen, um die Tem-
peraturverluste zu den Entnahmestellen zu kompensieren.
Vor dem Spülen der Entnahmestellen muss eine eventuell
vorhandene Zirkulation so lange eingeschaltet sein, bis die
Zirkulationsrückleitung eine Temperatur von mindestens
70 °C erreicht hat. Es ist darauf zu achten, dass sich wäh-
rend der thermischen Desinfektion keine Nutzer verbrühen
können. Alle Trinkwasserinstallationsrohre aus dem TECE-
logo System können bedenkenlos mit dieser Methode
desinfiziert werden.
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Bei häufigen thermischen Desinfektionen kann eine Ein-
schränkung der Lebensdauer von TECElogo Rohren nicht
ausgeschlossen werden und es sollte über eine Sanierung
der Trinkwasserinstallation nachgedacht werden.
Chemische Desinfektion
Chemische Desinfektionsmaßnahmen sind nach dem
DVGW-Arbeitsblatt W 291 durchzuführen. Es ist darauf
zu achten, dass die dort aufgeführten Wirksubstanzen,
Konzentrationen, Anwendungsdauer und maximalen
Temperaturen eingehalten werden. Eine Kombination von
thermischer und chemischer Desinfektion ist verboten. Die
Wassertemperatur währen einer chemischen Desinfektion
darf 25 °C nicht überschreiten.
Das TECElogo System kann nach mit den im DVGW-
Arbeitsblatt W 551 beschriebenen Desinfektionsmitteln
desinfiziert werden. Es ist darauf zu achten, dass die
Dosierungen nicht überschritten werden. Es ist sicherzu-
stellen, dass niemand während der Desinfektion Trink-
wasser entnimmt. Nach einer chemischen Desinfektion
ist unbedingt darauf zu achten, dass alle Rückstände des
Desinfektionsmittels aus dem Rohrnetz in ausreichendem
Maße herausgespült werden. Das Wasser mit dem Desin-
fektionsmittel darf nicht dem Abwasser zugeführt werden.
Vor einer Desinfektionsmaßnahme mit chemischen Wirk-
stoffen muss sichergestellt werden, dass alle Bestandteile
der Trinkwasserinstallation gegen den Wirkstoff beständig
sind. Besonderes Augenmerk ist auf Bauteile aus Edelstahl
zu legen. Es sind die Vorgaben des DVGW-Arbeitsblatt
W 551 zu beachten. Die Eignung des Desinfektionsmittels
in Verbindung mit PE-Xc Rohren und Rotguss ist vom dem
Hersteller des Desinfektionsmittels freizugeben. Die Vor-
gaben des Herstellers sind zu beachten.
Die desinfizierende Wirkung chemischer Desinfektionsmit-
tel resultiert in der Regel aus der oxidierende Wirkung der
Inhaltsstoffe. Bei häufigen Desinfektionen werden auch
die Werkstoffe der Trinkwasserinstallation angegriffen.
Häufig wiederkehrende chemische Desinfektionen haben
einen deutlich negativen Einfluss auf die Lebensdauer des
TECElogo Systems. Daher sollte die Gesamtzahl auf fünf
Desinfektionszyklen, bezogen auf die Gesamtlebensdauer
der Rohre, beschränkt werden. Wiederkehrende Desinfek-
tionsmaßnahmen entsprechen nicht dem Stand der Tech-
nik. Eine Desinfektionsmaßnahme ist nur legitim, um eine
Trinkwasserinstallation nach einer Kontamination wieder in
einen gebrauchsfähigen Zustand zu versetzen.