Bedienungsanleitung Optidew
•
Merkliche Adsorptions- und Desorptions-Effekte in dem durch das
Probenahmesystem strömenden Gas.
•
In einem komplexen Probenahmesystem kann sich feuchtes Gas ungestört
in Nischen befinden, das sich dann allmählich mit dem Gasstrom vermischt.
•
Erhöht die Möglichkeit einer Verunreinigung durch Rückdiffusion. Ist die
umgebende Luft feuchter als die Probe, kann sie durch die Auslassöffnung
sozusagen von hinten in das System strömen. Ein längerer Auslassweg
kann dieses Problem verringern.
•
Verlängert die Antwortzeit des Sensors auf Änderungen des Feuchtegehalts.
Eine allzu hohe Fließrate kann zu folgenden Problemen führen:
•
Verursacht Gegendruck und damit längere Reaktionszeiten sowie
unberechenbare Effekte auf den Taupunkt
•
Führt durch einen Kühleffekt auf dem Spiegel zu einem geringeren
Absenkvermögen in gekühlten Spiegelinstrumenten. Das wird ganz
deutlich bei Gasen mit einer sehr hohen thermischen Leitfähigkeit wie
Wasserstoff und Helium.
Systemdesign für schnellste Reaktionszeiten
Je komplizierter das Probenahmesystem, desto mehr Punkte, an denen Feuchte
eingeschlossen werden kann. Hier muss man vor allem auf die Länge der Probegasleitung
und Totraumvolumina achten.
Die Entnahmestelle der Probe sollte immer so nah wie möglich am kritischen Messpunkt
sein, um eine möglichst aussagekräftige Messung zu erhalten. Die Länge der
Verbindungsleitung bis zum Sensor bzw. zum Gerät sollte dabei so kurz wie möglich sein.
Da Zwischenstücke und Ventile Feuchtigkeit einsperren, ist es ratsam, eine möglichst
einfache Anordnung zur Probenahme zu wählen und so auch den zeitlichen Aufwand
des Trocknens mit trockenem Gas gering zu halten.
Über eine lange Rohrstrecke wird Wasser unweigerlich in irgendeine Leitung abwandern
und der Effekt von Adsorption und Desorption wird offensichtlicher.
Totvolumen in Rohrleitungen, d. h. Bereiche, die nicht im direkten Strömungsbereich
des Probemediums liegen, halten Wassermoleküle fest und geben sie nur langsam an
das vorbeiströmende Gas ab. Dies hat erhöhte Spülzeiten und Antwortzeiten zur Folge,
und die gemessenen Taupunktwerte sind feuchter als erwartet. Hygroskopische Stoffe
in Filtereinsätzen, Ventile (z. B. Gummi in Druckreglern) oder andere Bauteile im System
können ebenso Feuchte einsperren.
Planen Sie Ihr Probenahmesystem so, dass sichergestellt ist, dass der Probenahmepunkt
und der Messpunkt möglichst nah beieinander liegen, um lange Rohrleitungen und
Totvolumina zu vermeiden.
Filtrierung
Alle Messgeräte und Sensoren für Feuchtemessungen sind empfindliche Geräte. Viele
Prozesse enthalten Staub, Schmutz oder Feuchtepartikel. Partikelfilter dienen zum
Rückhalt von Schmutz, Rost, Abrieb und anderen sich im Strom des Probemediums
befindenden Stoffen. Zum Schutz vor Flüssigkeiten sollte ein Koaleszenz- oder Membran-
Filter eingesetzt werden. Die Membran bietet Schutz gegen Flüssigkeitströpfchen und
kann sogar den Zufluss einer unvermutet auftretenden größeren Flüssigkeitsmenge
völlig unterbinden, wodurch der Sensor vor möglicherweise irreparablen Schäden
geschützt wird.
Michell Instruments
BETRIEB
33