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Siemens SINAMICS DCM Betriebsanleitung Seite 92

Dc converters von 6 kw bis 2500 kw für drehzahlveränderbare gleichstromantriebe
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6.1 Installationshinweise für den EMV-gerechten Aufbau von Antrieben
Ist der Antrieb Bestandteil einer Anlage, braucht er zunächst keine Anforderung bezüglich
Störaussendung zu erfüllen. Das EMV-Gesetz fordert aber, dass die Anlage als Ganzes mit
der Umwelt elektromagnetisch verträglich ist.
Haben alle Steuerungskomponenten der Anlage (z.B. Automatisierungsgeräte) eine
industrietaugliche Störfestigkeit, muss nicht jeder Antrieb für sich den Grenzwert "A1"
einhalten.
Ungeerdete Netze
In einigen Industriezweigen verwendet man ungeerdete Netze (IT-Netze), um die
Verfügbarkeit der Anlage zu erhöhen. Im Falle eines Erdschlusses fließt kein Fehlerstrom
und die Anlage kann weiter produzieren. In Verbindung mit Funk-Entstörfiltern fließt im Falle
eines Erdschlusses jedoch ein Fehlerstrom, der zum Abschalten der Antriebe oder
möglicherweise zur Zerstörung des Funk-Entstörfilters führen kann. Die Produktnorm legt
daher für diese Netze keine Grenzwerte fest. Aus wirtschaftlicher Sicht sollte die
Funkentstörung im Bedarfsfall auf der geerdeten Primärseite des speisenden
Transformators durchgeführt werden.
EMV Planung
Sind zwei Geräte elektromagnetisch nicht verträglich, können Sie die Störaussendung der
Störquelle reduzieren, oder die Störfestigkeit der Störsenke erhöhen. Störquellen sind
meistens Geräte der Leistungselektronik mit großer Stromaufnahme. Um ihre
Störaussendung zu verkleinern, sind aufwendige Filter notwendig. Störsenken sind vor allem
Steuergeräte und Sensoren einschließlich ihrer Auswerteschaltung. Die Erhöhung der
Störfestigkeit von leistungsschwachen Geräten ist mit weniger Aufwand verbunden. Im
Industriebereich ist deshalb aus wirtschaftlicher Sicht oft die Erhöhung der Störfestigkeit
günstiger als die Reduzierung der Störaussendung. Um zum Beispiel die Grenzwertklasse
A1 der EN 55011 einzuhalten, darf die Funkstörspannung am Netzanschluss zwischen 150
kHz und 500 kHz maximal 79 dB(μV) und zwischen 500 kHz und 30 MHz maximal.73 dB
(μV) (9 mV bzw. 4,5 mV) betragen.
Im Industriebereich sollte die EMV der Geräte auf einer ausgewogenen Mischung von
Störaussendung und Störfestigkeit beruhen.
Die kostengünstigste Entstörmaßnahme ist die räumliche Trennung von Störquellen und
Störsenken, vorausgesetzt, sie wird bereits während der Planung einer Maschine/Anlage
berücksichtigt. Zunächst ist für jedes verwendete Gerät die Frage zu beantworten, ob es
eine potentielle Störquelle oder Störsenke ist. Störquellen sind in diesem Zusammenhang
z.B. Stromrichtergeräte, Schütze. Störsenken sind z.B. Automatisierungsgeräte, Geber und
Sensoren.
Die Komponenten im Schaltschrank (Störquellen und Störsenken) sind räumlich zu trennen,
gegebenenfalls durch Schottbleche oder durch Einbau in Metallgehäuse.
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SINAMICS DCM DC Converters
Betriebsanleitung, 10.2011, C98130-A7066-A1-4-19

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