Siemens SINAMICS DCM Betriebsanleitung Seite 286

Inbetriebnahme
8.8 Manuelle Optimierung
Gesamtoptimierung des Ankerkreises
• Vorsteuerkennlinie überprüfen
• Sprungantwort überprüfen
284
-Wenn "BETRIEBSFREIGABE" anliegt und der Befehl "EINSCHALTEN"
vorgegeben wird, fließt jetzt ein Ankerstrom von ca. 0 %.
• Ankerkreiswiderstand p50110 aus Ankerstrom- und Ankerspannung berechnen
-Den Hauptsollwert (angezeigt an r52011) langsam erhöhen, bis der
Ankerstromistwert (r50019 in % des Gerätenennankerstromes) ca. 70 % des
Bemessungs-Ankerstromes des Motors erreicht.
-Ankerkreiswiderstand berechnen:
Ra[Ω] = r50038 / (r50019 × p50100) = Ankerspannung [V] / Ankerstrom [A]
• Ankerkreisinduktivität p50111 aus dem Ankerstrom an der Lückgrenze berechnen
-Oszillografieren des Ankerstromes
-Hauptsollwert (angezeigt an r52011), ausgehend von 0, langsam erhöhen, bis
der Ankerstrom die Lückgrenze erreicht.
-Ankerkreisinduktivität nach folgender Formel berechnen:
La[mH] = 0.4 × r50015 / (r50019 × p50100)
= Ankerspannung [V] / Ankerstrom an der Lückgrenze [A]
Vorgangsweise
- Einstellen des Funktionsgenerators auf Dreieck (0 % bis 100 %), Periode =
10000 ms
- Einspeisepunkt: p50601[4] (siehe Funktionsplan 6855)
- p50082 = 0 (Feld aus) einstellen
- p50153 = 3 (EMK-Einfluss ausgeschaltet)
- Aufzeichnung der Signale r52121 (Ausgang Vorsteuerung) und r52110 (Ausgang
Ankerstromregler)
- Die Parameter der Vorsteuerung (Ra [p50110], La [p50111] und λa [p51591]) sind
dann richtig eingestellt, wenn der Ausgang des Ankerstromreglers über den
gesamten Sollwertbereich einen möglichst kleinen Wert (z. B. kleiner 5 %)
annimmt.
Vorgangsweise
- Einstellen des Funktionsgenerators auf Rechteck mit
Sprunghöhe = z. B. 5 %
Offset = verschiedene Werte, z. B. 80 %
Periode = 1000 ms
Pulsbreite = 500 ms
- Einspeisepunkt: p50601[4] (siehe Funktionsplan 6855)
- p50082 = 0 (Feld aus) einstellen
- Aufzeichnung der Signale r52118 (Ia-soll) und r52117 (Ia-ist)
SINAMICS DCM DC Converters
Betriebsanleitung, 10.2011, C98130-A7066-A1-4-19