ZEISS
4.2.3
Durchlicht-Phasenkontrast einstellen
(1) Allgemeines Wirkprinzip
Das Phasenkontrastverfahren ist für Untersuchungen an dünnen ungefärbten Präparaten, wie z. B.
Kulturzellen, ideal geeignet. Das menschliche Auge kann generell keine Phasenunterschiede (Brechzahl-
und Dickenunterschiede) zwischen den verschiedenen Zellbestandteilen wahrnehmen.
Das Phasenkontrastverfahren wandelt nun mit Hilfe der optischen Modulatoren "Phasenringblende und
Phasenring"
sowie
Phasenunterschiede in für das Auge sichtbare Intensitäts- und Farbunterschiede um.
Mit Hilfe des optisch definierten Ringkanals "Phasenringblende und Phasenring" werden die
intensitätsstarken, direkten Lichtanteile gedämpft und mit einer konstanten Phasenverschiebung
versehen. Die an verschiedenen Zellbestandteilen gebeugten indirekten Lichtanteile umlaufen dagegen
diesen optischen Kanal und werden in ihrer Phase durch die Brechzahl- und Dickenunterschiede im
Präparat beeinflusst.
In der Zwischenbildebene kommen die so unterschiedlich beeinflussten Teilstrahlen zur Interferenz und
verstärken oder schwächen sich - je nach Phasenlage. Im Ergebnis dieser Interferenzen entstehen Bild-
inhalte mit Intensitäts- und Farbunterschieden, die das menschliche Auge wahrnehmen kann.
(2) Geräteausrüstung
Jedes Mikroskop Axiolab 5, außer Stative für Auflicht, ist für Phasenkontrastanwendungen geeignet.
− Phasenkontrastobjektive mit den Phasenringen Ph 1, Ph 2 oder Ph 3 für verschiedene mittlere
numerische Aperturen, die auch im Hellfeld genutzt werden können.
− Kondensor mit Revolver-/Modulatorscheibe, auf der sich zentrierbare Phasenringblenden Ph 1, Ph 2
und Ph 3 für verschiedene mittlere numerische Aperturen befinden.
− Die benutzte Phasenringblende am Kondensor muss mit der entsprechenden Bezeichnung auf dem
benutzten Objektiv übereinstimmen, z. B. Ph 1.
(3) Durchlicht-Phasenkontrast einstellen
• Phasenkontrastobjektiv, z. B. mit Ph 1 bezeichnet, in den Strahlengang einschwenken.
• An der Revolverscheibe des Kondensors Phasenringblende mit der gleichen Bezeichnung wie am
Phasenkontrastobjektiv, z. B. 1, einschalten.
• Zur Kontrolle der Zentrierung und der Überdeckung der hellen Ringblende (im Kondensor) mit dem
dunklen Phasenring (im Objektiv) ein Okular aus dem Tubus nehmen und durch das Hilfsmikroskop
ersetzen. Mit Hilfe der Korrekturmöglichkeit des Hilfsmikroskops auf die Ringblende und den
Phasenring in der Objektivaustrittspupille fokussieren.
86
Beleuchtungs- und Kontrastverfahren im Durchlicht
der
Interferenzvorgänge
430037-7444-000
BEDIENUNG
bei
der
Zwischenbildentstehung
Axiolab 5
die
geringen
07/2018