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Dräger PulmoVista 500 Mini-Handbuch
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Dräger PulmoVista 500 Mini-Handbuch

Elektro-impedanz-tomografie (eit)
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Inhaltsverzeichnis

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Mini-Handbuch
Elektro-Impedanz-Tomografie (EIT)
Gerätehandhabung, Anwendungstipps und Beispiele

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Inhaltszusammenfassung für Dräger PulmoVista 500

  • Seite 1 Mini-Handbuch Elektro-Impedanz-Tomografie (EIT) Gerätehandhabung, Anwendungstipps und Beispiele...
  • Seite 3 Mit diesem Handbuch soll der Anwender beraten werden. Alle Angaben wurden nach bestem Wissen zusammengestellt. Eine Verbindlichkeit kann aus ihnen jedoch nicht abgeleitet werden. Die in diesem Handbuch angegebenen Informationen und Daten unterliegen technischen Änderungen. Für den Gebrauch der Dräger-Produkte gelten stets die den Produkten beigefügten Gebrauchsanweisungen.
  • Seite 4: Inhaltsverzeichnis

    Inhaltsverzeichnis Seite EINLEITUNG 1. VORBEREITUNG DES GERÄTS FÜR DEN KLINISCHEN EINSATZ 1.1. Einschalten und Gerätetest 1.2. Wahl und Applikation des Elektrodengürtels 1.2.1. Wahl des richtigen Gürtels 1.2.2. Patientenkabel mit dem Elektrodengurt verbinden 1.2.3. Vorbereitung des Patienten vor dem Anlegen des Gürtels 1.2.4.
  • Seite 5 Inhaltsverzeichnis Seite 3. KLINISCHE BEISPIELE 3.1. Identifizierung eines Responders/Non-Responders nach RM 3.2. Identifizierung von De-Recruitment 3.3. Identifizierung von Überdehnungen 3.4. Regionale Impedanzmessung als additive Methode zur Best-PEEP-Findung 3.5. Einfluss der Lagerung auf die Ventilation 3.6. Patientenpositionierung Bauchlage 3.7. Intubationskontrolle 3.8. Patient mit Pleuraerguss 3.9.
  • Seite 6: Einleitung

    Einleitung Willkommen in der Welt der Elektroimpedanztomografie (EIT). PulmoVista 500 ist das erste zugelassene EIT-Gerät, das sich bereits seit vie- ® len Jahren im klinischen Einsatz befindet. Die EIT ist ein nicht-invasives bildgebendes Verfahren, das Ihnen einen beson- deren Blick in die Lunge ermöglicht. In einer cross-sektionalen Projektion wird die Verteilung des Atemzugvolumens im Thorax dargestellt.
  • Seite 7: Vorbereitung Des Geräts Für Den Klinischen Einsatz

    Vorbereitung des Geräts für den klinischen Einsatz 1. Vorbereitung des Geräts für den klinischen Einsatz 1.1. EINSCHALTEN UND GERÄTETEST Drücken Sie zum Einschalten den grünen Einschaltknopf in der linken unteren Ecke des Bildschirms. Nach dem Einschalten leuchtet dieser hellgrün. Der Gerätetest stellt sicher, dass alle Komponenten des Geräts und des Stamm- kabels (Kabel vom Gerät zum Patienten) einwandfrei funktionieren.
  • Seite 8: Wahl Und Applikation Des Elektrodengürtels

    3. Tippen Sie den Seitenreiter ›Gerätecheck‹ an. 4. Drücken Sie die Start-Taste und bestätigen Sie mit dem Drehknopf. 5. Der Gerätecheck läuft automatisch ab. Warten Sie, bis die Prüfphase abgeschlossen ist. Das Gerät gibt anschließend das Prüfergebnis bekannt. Sollte der Gerätecheck fehlschlagen, prüfen Sie die Meldung und ggf. die Steckverbindungen.
  • Seite 9: Gürtelbestimmung Anhand Des Elektrodengurts

    Vorbereitung des Geräts für den klinischen Einsatz Wie finde ich die richtige Gürtelgröße? a. Gürtelbestimmung mit Hilfe des PulmoVista 500 Maßbands ® Gemessen wird vom ›weißen‹ Ende des Bands ca. 5 cm unterhalb der Arm- beuge zwischen den Axillae (4.–6. ICR). Die entsprechende Farbmarkierung bzw.
  • Seite 10: Patientenkabel Mit Dem Elektrodengurt Verbinden

    10 | EIT-Gurt etwas zu kurz EIT-Gurt etwas zu lang 1.2.2. Patientenkabel mit dem Elektrodengurt verbinden Nehmen Sie den Elektrodengurt und das passende Patientenkabel in die Hand oder legen Sie den Elektrodengürtel auf eine flache Oberfläche und verbinden Sie ab Elektrode #1 das Patientenkabel mit den Elektroden des Elektroden- gürtels entsprechend der Nummerierung in wellenförmiger Anordnung.
  • Seite 11: Vorbereitung Des Patienten Vor Dem Anlegen Des Gürtels

    | 11 Vorbereitung des Geräts für den klinischen Einsatz Bitte vermeiden Sie bei der Verlegung des Elektrodenkabels, insbesondere an den Übergangsstellen zwischen Elektrode 4/5 und 12/13 (Stecker links/ rechts), zu enge Biegeradien. Nach korrekter Verbindung sollte der EIT-Gürtel wie folgt aussehen. Zur leichteren Orientierung des Gürtels am Körper hilft die Eselsbrücke: Löcher = Links Referenzelektrode = Rechts...
  • Seite 12: Vorbereitung Des Eit-Gürtels

    12 | 1.2.4. Vorbereitung des EIT-Gürtels Damit der EIT-Gürtel möglichst schnell einsatzbereit ist, bietet es sich an, ins- besondere bei trockener Haut, die Kontaktelektroden mit etwas Flüssigkeit (z. B. steriler Kochsalzlösung oder Wasser) zu benetzen. Es kann hierfür auch Elektrodengel verwendet werden. 1.2.5.
  • Seite 13 | 13 Vorbereitung des Geräts für den klinischen Einsatz Ist ein Schrägstellen des Patientenbetts oder eine aufrechte Patientenlage nicht möglich, bieten sichdie folgenden Methoden zum Anlegen des EIT-Gürtels an: Hebemethode 1. Heben Sie den Kopf des Patienten leicht an und legen Sie den Gürtel in den Nackenbereich.
  • Seite 14: Verschließen Des Gürtels

    14 | Rollmethode 1. Drehen Sie den Patienten auf eine Seite, legen Sie eine Gurthälfte ent- lang des Brustkorbs (Elektrode auf der linken Patientenseite) und halten Sie die Mittenmarkierung an die Wirbelsäule im Bereich des 4. bis 6. ICR. Wirbelsäulenmarkierung 2.
  • Seite 15 | 15 Vorbereitung des Geräts für den klinischen Einsatz Der Gürtel muss jedoch nicht stramm sitzen, entscheidend ist ein ausreichender Kontakt zwischen den Elektroden und der Haut. Die Elektroden 1 und 16 sollten nach Möglichkeit symmetrisch am Sternum anliegen. Ein Versatz der Elektroden bzw.
  • Seite 16: Prüfung Der Signalqualität

    16 | 1.3. PRÜFUNG DER SIGNALQUALITÄT 1. Wählen Sie im Start/Stand-by-Menü ›Neuer Patient‹. 2. Drücken Sie als nächstes auf die Funktion ›Signalprüfung‹. Die Grafik zeigt Ihnen die Hautwiderstände an den 16 Elektroden und der Referenzelektrode. Die Signalprüfungsfunktion. Die Elektroden weisen unterschiedlich hohe Elektroden-Hautwiderstände auf.
  • Seite 17: Einstellungen Vor Dem Start Der Eit-Messung

    | 17 Vorbereitung des Geräts für den klinischen Einsatz Sind die Elektrodenwiderstände, wie im folgenden Bild gezeigt (blaue Balken), unterhalb der roten Linie, kann mit der Messung begonnen werden. Alle Elektroden sind betriebsbereit (blaue Balken). 1.4. EINSTELLUNGEN VOR DEM START DER EIT-MESSUNG Bevor Sie die EIT-Session starten, empfiehlt es sich, folgende Voreinstellungen vorzunehmen: 1.
  • Seite 18: Starten Der Eit-Session

    18 | 1.5. EIT-SESSION STARTEN Drücken Sie die Starttaste. Danach führt das System eine kurze Kalibrierung durch (ca. 30 s) und ist dann bereit für die Messung. 1.6. SONDERFALL: 15-ELEKTRODEN-MODUS Für den speziellen Fall, dass bei einer Elektrode nicht genügend Hautkontakt vorliegt, kann die Messung dennoch zuverlässig durchgeführt werden.
  • Seite 19: Prüfung Der Richtigen Gürtelposition

    | 19 Bildschirmansichten und ihre speziellen Eigenschaften Im sogenannten 15-Elektroden-Modus wird die inaktive Messstelle in der vir- tuellen Thoraxkontur farblich markiert. Sollte eine Elektrode nach dem Start der Messung ausfallen, ist eine Neukalibrierung erforderlich. Danach wird die Meldung ›Elektrodenkontakt beeinträchtigt‹ angezeigt, was aber keine nen- nenswerte Einschränkung in der Messung bedeutet.
  • Seite 20 20 | Fall b: Ist der Gürtel zu weit nach kranial gelegt, können die ventilierten Lungen- regionen kleiner erscheinen. Effekt: Zwischen der linken und rechten Lunge kann aufgrund der niedrigen räumlichen Auflösung nicht mehr eindeutig unter- schieden werden, insbesondere wenn das Mediastinum nicht mehr im apikalen Bereich der Lunge lokalisiert werden kann.
  • Seite 21: Bildschirmansichten Und Ihre Speziellen Eigenschaften

    | 21 Bildschirmansichten und ihre speziellen Eigenschaften 2. Bildschirmansichten und ihre speziellen Eigenschaften Zur Darstellung und Auswertung der EIT-Bilder und Bildinformationen stehen unterschiedliche Ansichten zur Verfügung. – Standardansicht – Vollbild – End-inspiratorischer Trend – End-exspiratorischer Trend (∆EELI) – Diagnostik Ansicht Nach dem Start der Messung befinden Sie sich in der Standardansicht.
  • Seite 22 22 | Standardansicht mit dynamischer Bilddarstellung (Hauptansicht) Dynamisches Bild Tidalbild / Minute Image Regions of Interest Globale Impedanzkurve Regionale Impedanzkurven Erläuterungen zur Bildcodierung: Impedanzänderungen als Folge des ventilierten Volumens werden pro Bildpixel in eine Farbskala übersetzt. Regionen mit Impedanzänderungen ≤ 10 % der maximalen Änderung bleiben schwarz.
  • Seite 23: Referenzierung

    | 23 Bildschirmansichten und ihre speziellen Eigenschaften 2.1. REFERENZIERUNG Wenn Sie vor einer Beatmungsänderung oder therapeutischen Maßnahme den aktuellen Zustand zwecks Vergleichbarkeit festhalten wollen, bietet sich die Referenzfunktion an. Diese wird in der Standardansicht durch die Option ›Ref.‹, oberhalb rechts der globalen Impedanzkurve, aktiviert. Nach Aktivierung erscheint anstelle des Tidalbilds ein neues Fenster, das Differenzbild.
  • Seite 24: Regions Of Interest (Roi)

    24 | 2.2. REGIONS OF INTEREST (ROI) Mit der Einstellung ›Regions of Interest‹ haben Sie die Möglichkeit, Fenster in Anordnung und Größe an die aktuellen Ventilationsverhältnisse anzupassen. Sie finden die ROI-Option rechts unterhalb des Tidal- bzw. Differenzbilds. Je nach Art der Untersuchung lassen sich ROIs als Zeilen, Quadranten und freie Rechtecke hinsichtlich ihrer Größe und Form definieren.
  • Seite 25 | 25 Bildschirmansichten und ihre speziellen Eigenschaften Für rechts- und linksseitige Untersuchungen bieten sich ROI-Quadranten an. Als ein Beispiel hierzu zeigt die nachstehende Bildfolge die Rekrutierung der rechten Lunge und den prozentualen Volumenzuwachs über die Zeit. Vor Recruitment-Manöver (RM) 10 Minuten nach RM 4 Stunden nach RM Bei der Vollbildansicht werden die regionalen Impedanzkurven ausgeblendet und das dynamische EIT-Bild wird vergrößert dargestellt.
  • Seite 26: Trendansichten - End-Inspiratorisch Und End-Exspiratorisch

    26 | 2.3. TRENDANSICHTEN – END-INSPIRATORISCH UND END-EXSPIRATORISCH Mit den Trendansichten des PulmoVista® 500 lassen sich EIT-Informationen zu zwei verschiedenen Zeitpunkten vergleichen. Der end-inspiratorische Trend ermöglicht den direkten Vergleich zweier Tidalbilder in Bezug auf die regio- nale Ventilation. Dadurch lassen sich Änderungen in der regionalen Belüftung identifizieren, die sich z.
  • Seite 27 | 27 Bildschirmansichten und ihre speziellen Eigenschaften Ein wesentlicher Unterschied zu den anderen Darstellungen ist die Referen- zierung der Bilder gegen eine feste Baseline, womit quantitative Auswertungen zwischen verschiedenen Zeitpunkten möglich sind. Das Bild mit dem niedrigs- ten Wert in der globalen Impedanzkurve definiert dabei die Baseline. Der ∆EELI-Trend eignet sich zur Bewertung von end-exspiratorischen Ver- änderungen, z.
  • Seite 28: Diagnostic View

    28 | 2.4. DIAGNOSTIC VIEW 2.4.1. Dialog Fenster Analyse durchführen Die Diagnostik Ansicht erlaubt die Analyse der regionalen Compliamce Ver- änderungen und der Delays in den Regionen zusätzlich zu der Evaluation der Ventilationsverteilung. Jede gewählte Zeitperiode wird „Sektion“ genannt. Das “Analyse durchführen” Fenster wird ihnen als erstes angezeigt und dient dazu die Annalyse ihrer durchgeführten Therapie vorzubereiten.
  • Seite 29: Ergebnisse Der Analyse

    | 29 Bildschirmansichten und ihre speziellen Eigenschaften Globale Impedanz Kurvenform. Wenn Trend Parameter des Ventilators verfügbar sind, werden diese angezeigt: PEEP in Grün und EIP in Pink. Abschnitte mit alphabetisch geordneten (Bezeichnungen) Kennzeichnungen (inklusive des jeweiligen PEEP wenn verfügbar. Automatische Erkennung und Auswahl der Sektionen. Manuelle Auswahl der Sektionen (Hinzufügen oder Entfernen von Sektionen und Positionen über den Touchscreen oder den Drehknopf).
  • Seite 30 30 | Global Impedanz Kurvenformen und Sektionen (Abschnitte). Wenn Trendparame- ter verfügbar sind, werden diese Angezeigt: PEEP in Grün und EIP oder PIP in Pink. Tidal Bild für jede angezeigte Sektion. Compliance Verlust Anzeige (Bild) für jeden angezeigten Anbschnitt(Sektion) Areale in denen eine regionale Ventilations Verzögerung und dazugehörige RVD Parameter erkannt werden, werden in Gelb angezeigt.
  • Seite 31 | 31 Bildschirmansichten und ihre speziellen Eigenschaften Differenzbild - PEEP Trial Analyse Dunkel Grau: Pixel mit höchster Compliance Orange: Abnahme der Compliance zu höheren PEEP Level – typischer Weise tritt dies in den ventralen Regionen bei hohen PEEP Level auf und kann als Überdehnung interpretiert werden.
  • Seite 32: Kontur Des Ventilierten Bereichs

    32 | 2.5. KONTUR DES VENTILIERTEN BEREICHS Mit Hilfe der ›Kontur des ventilierten Bereichs‹ bietet sich die Möglichkeit, die ventilierten Lungenregionen im EIT-Bild sinnbildlich in Form eines Ab- druckes festzuhalten. Die Kontur ermöglicht die Abgrenzung der ventilierten Regionen pro Atemzug und die Identifikation von Lungenregionen mit z. B. eingeschränkter Ventilation oder verzögerten inspiratorischen Vorgängen.
  • Seite 33: Negative Impedanzänderungen (Bildartefakte)

    | 33 Bildschirmansichten und ihre speziellen Eigenschaften 2.6. NEGATIVE IMPEDANZÄNDERUNGEN (BILDARTEFAKTE) Negative Impedanzänderungen erscheinen in den EIT-Bildern als violette Are- ale. Sie repräsentieren invertierte Kurvenerscheinungen und können unter be- stimmten physiologischen Bedingungen auftreten, wie: – Herzaktivität – Flüssigkeitsansammlungen wie Pleuraerguss –...
  • Seite 34: Filterung

    34 | Ohne Artefaktfilter Mit Artefaktfilter Tiefpassfilter ›50‹ ein Tiefpassfilter ›50‹ ein 2.7. FILTERUNG PulmoVista® 500 verarbeitet standardmäßig ungefilterte Rohdaten und stellt diese auch entsprechend dar. Da mit diesem Verfahren bereits sehr geringe Änderungen wahrgenommen werden, sind entsprechend auch zeitgleich über- lagerte Effekte darstellbar.
  • Seite 35 | 35 Bildschirmansichten und ihre speziellen Eigenschaften Filtermenü Ungefilterter EIT-Signalverlauf Gefilterter EIT-Signalverlauf Tiefpassfilter HF -20 Bitte beachten Sie, dass es bei Tiefpass- und Bandpassfilterung zu einer Phasenverschiebung und somit zu einer verzögerten Anzeige von Impe- danzkurven kommen kann. Bei der Bandpassfilterung wird keine Tidal Rate angezeigt. Referenzdaten werden durch Filterung nicht beeinflusst.
  • Seite 36: Bild Speichern Und Aufnehmen

    36 | 2.8. BILD SPEICHERN UND AUFNEHMEN Mit PulmoVista® 500 können Sie Bildschirmfotos erstellen und Bildsequen- zen (EIT-Daten) aufzeichnen. Zum Erstellen von Bildschirmfotos ist ein USB- Stick in eine der seitlichen USB-Buchsen im Monitor C500 zu stecken. Nach Drücken der Taste ›Screenshot übertragen‹ wird die aktuelle Ansicht direkt auf diesen übertragen.
  • Seite 37: Kopplung Eines Dräger-Beatmungsgeräts Mit Pulmovista

    | 37 Bildschirmansichten und ihre speziellen Eigenschaften 2.9. KOPPLUNG EINES DRÄGER BEATMUNGSGERÄTS MIT PULMOVISTA ® PulmoVista 500 ermöglicht synchron zur EIT-Bildinformation auch den Import ® und die Anzeige von Beatmungsmesswerten, Kurven und Trendverläufen. Der Datenimport erfolgt über die Medibus/Medibus.X-Schnittstelle. Die notwendi- gen Einstellungen hierzu finden sich im Menü...
  • Seite 38: Bildrate

    38 | 2.10. BILDRATE Im dynamischen EIT-Bild werden kontinuierlich relative Impedanzänderungen dargestellt. Die hohe zeitliche Auflösung dieses Verfahrens ermöglicht sehr genaue Analysen einzelner Phasen während der In- und Exspiration sowie die Erfassung von Änderungen schneller intrathorakaler Vorgänge. Dies ist sinnvoll zur Beurteilung der regionalen Ventilation auch bei hohen Atemfrequenzen, wie HF-Beatmung, sowie zur Messung höherfrequenter Vorgänge, wie durch Herzaktivität.
  • Seite 39: Klinische Beispiele

    | 39 Klinische Beispiele 3. Klinische Beispiele Mit der EIT der Lunge eröffnen sich in Ergänzung zu bereits etablierter Tech- nologie neue Möglichkeiten für den klinischen Alltag. Seit mehr als 10 Jahren wird der Stellenwert der EIT durch zahlreiche klinische Studien und Facharti- kel aufgezeigt.
  • Seite 40: Beispiel 40:40 Manöver

    40 | BEISPIEL 40:40 MANÖVER 40 mbar Inspiratory hold Inspirationsdruck bei 40 mbar für 40 s 40 s Recruitment-Manöver Ziel: – Rekrutierung kollabierter Lungenareale. – Wählen Sie einen ausreichend hohen PEEP, um Alveolarkollaps nach RM zu verhindern. Praxis: – Steigern Sie den end-inspiratorischen Druck P für eine kurze Zeit.
  • Seite 41 | 41 Klinische Beispiele 2. Identifizierung eines Responders / Non-Responders: Responder: TV in ROI 4 ist während des RM signifikant größer, z. B. TV ROI 4 ≥ 10 %, als vor dem RM und das Differenzbild zeigt hellblaue Areale in ROI 4. Non-Responder: Geringfügige oder keine Änderungen in ROI 4 (±...
  • Seite 42: Identifizierung Von De-Recruitment

    42 | 3.2. IDENTIFIZIERUNG VON DE-RECRUITMENT Prinzip: Vergleich der höchsten PEEP-Stufe mit niedrigeren PEEP-Stufen Verwenden Sie die end-inspiratorische Trendansicht, um den Verlust an Ventilation aufgrund der PEEP-Reduktion festzustellen. Schritt 1: Führes Sie einen dekrementellen PEEP-Trial durch Hierzu folgen Sie bitte den Verfahrensanweisungen bzw. dem Protokoll der Klinik.
  • Seite 43 | 43 Klinische Beispiele Schritt 2: Vorgehensweise und Bewertung des Volumenverlusts bei Patienten in Rückenlage durch De-Recruitment. 1. Vor dem RM: Öffnen Sie die Standardansicht Wählen Sie die ROIs ›Zeilen‹. Ändern Sie nach Bedarf die Zeilenhöhe. Hinweis: Bei adipösen Patienten sind die ROIs so anzupassen, dass ROI 1 die ventrale Ventilation auch ausreichend erfasst.
  • Seite 44: Identifizierung Von Überdehnungen

    44 | 3.3. IDENTIFIZIERUNG VON ÜBERDEHNUNGEN Prinzip: Vergleich zwischen niedrigster PEEP-Stufe und höheren PEEP-Stufen Verwenden Sie die end-inspiratorische Trendansicht, um den Ventilationsverlust aufgrund von PEEP-Erhöhungen zu ermitteln. Schritt 1: Führen Sie einen dekrementellen PEEP-Trial durch Hierzu folgen Sie bitte dem Protokoll der Klinik. BEISPIEL: DEKREMENTELLER PEEP-TRIAL –...
  • Seite 45: Schritt 2: Ermittlung Des Ventilationsverlusts Bei Patienten In Rückenlage Durch Überdehnung

    | 45 Klinische Beispiele Schritt 2: Ermittlung des Ventilationsverlusts bei Patienten in Rückenlage durch Überdehnung 1. Vor dem RM: Öffnen Sie die Standardansicht. Wählen Sie die ROIs ›Zeilen‹. Ändern Sie nach Bedarf die Zeilenhöhe. Hinweis: Bei adipösen Patienten sind die ROIs so anzupassen, dass ROI 1 die ventrale Ventilation auch ausreichend erfasst.
  • Seite 46: Regionale Impedanzmessung Als Additive Methode Zur

    46 | 3.4. REGIONALE IMPEDANZMESSUNG ALS ADDITIVE METHODE ZUR BEST-PEEP-FINDUNG Dieses klinische Beispiel zeigt, welchen Stellenwert die EIT bei der Best-PEEP- Findung hat. Bei einem postoperativen Patienten wurde ein Recruitment-Manöver mit nachfolgendem dekrementellem PEEP-Trial unter druckkontrollierter Beat- mung bei konstantem Driving Pressure sowie unter EIT-Kontrolle durchgeführt (PEEP-Sprung von 6 auf 14 mbar und in 2-mbar-Schritten stufenweise auf 6 mbar zurückgestellt).
  • Seite 47 | 47 Klinische Beispiele Bei genauerer Betrachtung der zum Complianceverlauf durchgeführten EIT-Mes- sungen zeigt sich aber, dass die alleinige Beurteilung von Beatmungsparametern wie der dynamischen Compliance oder des Tidalvolumens, die zwar eine globale, aber keine regionsspezifische Interpretation zulassen, möglicherweise zur Fein- justierung des Best-PEEP allein nicht ausreicht.
  • Seite 48 48 | Tidalbild vor RM, PEEP = 5 mbar Tidalbild nach RM, PEEP = 8 mbar Interessant ist, dass das Derecruitment nach dem RM und der Anhebung des PEEP von ursprünglich 5 mbar auf 8 mbar allein durch das Monitoring von Tidal- volumen und dynamischer Compliance am Beatmungsgerät nicht bemerkt wurde.
  • Seite 49: Einfluss Der Lagerung Auf Die Ventilation

    | 49 Klinische Beispiele dorsalen Ventilation und eine Umverteilung in die mittlere Region bemerkbar. Im Differenzbild ist die Veränderung der Ventilationsverteilung gut zu erkennen. PEEP 14 mbar versus PEEP 10 mbar mit Umverteilung dorsaler Ventila- tion in die mittleren Lungenabschnitte 3.5.
  • Seite 50: Patientenpositionierung Bauchlage

    50 | 3.6. PATIENTENPOSITIONIERUNG BAUCHLAGE PulmoVista 500 ermöglicht die Visualisierung ventilierter und nicht ventilierter ® Lungenareale und eignet sich daher auch Veränderung der Ventilation nach Anwendung einer therapeutischen Maßnahme wie zum Beispiel nach einer Patientenumlagerung in die Bauchlage darzustellen und zu verfolgen. 20 min.
  • Seite 51: Patient Mit Pleuraerguss

    | 51 Klinische Beispiele 3.8. PATIENT MIT PLEURAERGUSS Folgendes Beispiel zeigt den Effekt eines Areals mit Flüssigkeitsansammlung in der Lunge, hier im Fall eines Pleuraergusses. Das markierte Areal wird nicht ven- tiliert und solange sich keine Änderungen ergeben, bleibt diese Region ›schwarz‹. Pleuraerguss im CT Bild Pleuraerguss im EIT-Bild (markierte Stelle)
  • Seite 52: Klinische Fallbeispiele

    52 | Nach ca. 5 Minuten zeigt sich bereits ein deutlicher Zuwachs der EELI, global (-0,5 x TTV C1) und regional. glob. 3.10. KLINISCHE FALLBEISPIELE 3.10.1. Best-PEEP-Trial mit ›ΔEELI-Trend‹ Die Patientin war 58 Jahre alt und hatte ein Körpergewicht von 230 kg bei einer Körpergröße von 160 cm.
  • Seite 53 | 53 Klinische Beispiele den Verlauf der Veränderung der funktionellen Residualkapazität (FRC) zu messen und grafisch darzustellen. Bei der Analyse der durch die EIT gewonnenen Messwerte ist der ›∆EELI- Trend‹ sehr hilfreich. Über diese Funktion wird es möglich, Recruitment- und De-Recruitment-Vorgänge sichtbar zu machen und den optimalen PEEP ein- zugrenzen.
  • Seite 54 54 | Das EIT mit PulmoVista 500 wurde vorbereitet und die Messung gestartet. ® und PEEP wurden um jeweils 2 mbar erhöht. insp. Nach 7 Minuten BGA-Kontrolle: – pH 7,365 – paCO 45 mmHg – paO 73,2 mmHg – HCO 24,5 mmol/L Erneute Steigerung von P und PEEP um jeweils 2 mbar.
  • Seite 55 | 55 Klinische Beispiele ›ΔEELI-Trend‹ zur Ermittlung der end-exspiratorischen Volumenänderungen Dem registrierten ›∆EELI-Trend‹ kann man folgende visuelle Darstellung wäh- rend des PEEP-Trials entnehmen: ›∆EELI-Trend‹ global und ∆EELI-Trend ROI 1 bis 4. Anhand dieser Grafiken kann man sehr gut die Effekte des Recruitments über die verschiedenen Lun- genareale festhalten.
  • Seite 56: Peep-Einstellung Unter Eit Kontrolle

    56 | 3.10.2. PEEP-Einstellung unter EIT-Kontrolle Der Patient wurde nach Implantation einer aortobiilacalen Y-Prothese auf die Intensivstation aufgenommen. Als Vorerkrankungen wurde angegeben: – Generalisierte Arteriosklerose mit Zustand nach Stenting und Angioplas- tie der Arteriae carotis communis und interna und pAVK im Stadium IIb (klinisch links führend) –...
  • Seite 57 | 57 Klinische Beispiele Nach erfolgreicher kardiopulmonaler Reanimation verschlechterte sich der pulmonale Gasaustausch wie folgt: – pH 7,39 – paCO 42 mmHg – paO 81 mmHg – HCO 24,5 mmol/L Beatmungseinstellungen im BIPAP-Modus: – FiO – PEEP 5 mbar – P 18 mbar insp.
  • Seite 58 58 | BGA nach Umstellung der Sedierung und Zunahme der Spontanatmung: – pH 7,32 – paCO 56,2 mmHg – paO 131 mbar – HCO 26 mmol/L Die Respiratoreinstellung zu diesem Zeitpunkt: – FiO 50 % – PEEP 5 mbar – P 18 mbar insp –...
  • Seite 59: Regionale Ventilationsstörung Bei Pneumothorax

    | 59 Klinische Beispiele 3.10.3. Regionale Ventilationsstörung bei Pneumothorax Ausgangssituation: Der 54-jährige Patient hatte, nach konservativer Therapie eines ARDS, rezidi- vierende respiratorische Einbrüche unter liegender Thoraxdrainage links, eine chronische Pankreatitis bei Alkoholabusus und einen körperlichen Zustand nach Darmresektion bei Ischämie. Der Patient wurde spontan unter CPAP beatmet bei einem FiO von 0,3 und einem PEEP-Niveau von 5 mbar.
  • Seite 60 60 | PulmoVista 500 Standardansicht mit Referenzbild und Änderungs- ® darstellung. In diesem Fall eine Verminderung der regionalen Venti- lation im linken dorsalen Bereich. Die nicht ventilierte Region in der Mitte des Bildes ist die Herzregion. Minderbelüftete Lungenareale Vergrößerter Ausschnitt des ›Dynamic Image‹...
  • Seite 61 | 61 Klinische Beispiele Thorakaler CT-Scan Zu dieser Situation wurde folgende Konklusion getroffen: – Entlastung des linksseitigen, ventralen Pneumothorax erforderlich. – Negativbilanz zur Ausschwemmung der Pleuraergüsse erforderlich. – Kreislaufinstabilität durch verdrängende Effekte der intrathorakalen, extrapulmonalen Luft bedingt. Maßnahmen Hinsichtlich der vorliegenden Ergebnisse wurden Maßnahmen getroffen: –...
  • Seite 62 62 | Der ›ΔEELI-Trend‹ zeigt einen Anstieg der end-exspiratorischen Lungenimpedanz bzw. des end-exspiratorischen Lungenvolumens. Schlussfolgerung Erkennen der problematischen Lungenseite und Effekt der eingelei- teten Maßnahmen in Echtzeit durch Benutzung des PulmoVista ® für 10 Minuten: – Oxygenation verbessert – Notwendigkeit der NIV reduziert –...
  • Seite 63: Regionale Ventilationsstörung Bei Pleuraerguss

    | 63 Klinische Beispiele 3.10.4. Regionale Ventilationsstörung bei Pleuraerguss Ausgangssituation: – 54-jähriger Patient nach konservativer Therapie eines ARDS – Rezidivierende respiratorische Einbrüche – Chronische Pankreatitis bei Alkoholabusus – Zunächst Spontanatmung (Raumluft) Die Röntgendiagnostik ergab folgende Diagnose: – Verschattung der linken Lunge –...
  • Seite 64 64 | Ergebnis Mit dem EIT konnten schnell die nicht ventilierten Lungenareale identifiziert werden, insbesondere eine inhomogene Luftverteilung im Thorax, welche mit der Verschattung im Röntgenbild korrelierte. Das EIT macht das Belüftungsproblem deutlich, das sich primär in den dorsalen Anteilen der linken Lunge (ROI 4) abzeichnete (siehe Pfeil).
  • Seite 65 | 65 Klinische Beispiele Im dynamischen EIT-Bild ist der Ventilationszuwachs in ROI 4 nach Recruitment und PEEP-Erhöhung deutlich zu erkennen. Ent- sprechend zeigen die numerischen Werte eine Verbesserung der Homogenität in allen Regionen und einen Zuwachs der Ventilation in ROI 4 von 6 % auf 19 %. b) Nach 2 Stunden und Entlastung eines linksseitigen Pleuraergusses durch Neuanlage einer Thoraxdrainage: –...
  • Seite 66 66 | Zunahme und Homogenisierung der Ventilation durch nachhaltige Rekrutierung der dorsalen Lungenareale Dieses Ergebnis spiegelt sich auch in der Röntgenaufnahme wider, die im Anschluss an die Rekrutierung und Entlastung des linksseitigen Ergusses er- stellt wurde. Deutlich zu erkennen ist der Rückgang der Verschattung in den basalen Anteilen der linken Lunge.
  • Seite 67 | 67 Klinische Beispiele Schlussfolgerung Mit Hilfe der EIT unter Verwendung des Geräts PulmoVista 500 war es ® möglich, die problematische Lungenseite zu verifizieren und den Effekt ein- geleiteter Maßnahmen in Echtzeit durch die EIT-Bildgebung zu kontrollieren und mittels Thoraxröntgen zu vergleichen. Es wurde ein Problem in der regionalen Ventilation der Lunge erkannt.
  • Seite 68: Eit-Terminologie

    68 | EIT-Terminologie Die EIT-Terminologie ist für viele noch Neuland, da sie sich von den Begriffen und Definitionen der Beatmungstechnologie unterscheidet bzw. diese ergänzt. Begriffe wie TV, EELI und ∆EELI treten häufig auf und werden daher hier im Zusammenhang anhand der Impedanzkurve kurz erläutert. Globale Impedanzkurve Baseline: Setzt die Referenz für den nächsten Atemhub oder Folge von Atemhüben...
  • Seite 69 | 69 Klinische Beispiele EELI = end-expiratorische Lungenimpedanz: End-exspiratorische Lungenimpedanz steht in engem Zusammenhang mit dem end-exspiratorischen Lungenvolumen innerhalb der Elektrodenebene. EELV wird oft mit dem Begriff FRC synonym verwendet. Allerdings atmen mechanisch Lungenvolumen-beatmete Patienten gegen PEEP und nicht ge- gen Umgebungsdruck aus.
  • Seite 70: Limitationen Der Anwendung

    70 | Limitationen in der Anwendung – Patienten mit Herzschrittmachern, Defibrillatoren oder elektrisch aktiven Implantaten. – Patienten mit verletzter Haut oder vermindertem Hautkontakt an den Elektroden durch Wundverbände. – Patienten, bei denen die Anbringung des Patientengürtels ein Risiko hervorrufen könnte, z. B. Patienten mit Wirbelverletzungen oder Frakturen.
  • Seite 71: Klinische Unterstützung

    | 71 Klinische Unterstützung und Autorenhinweis KLINISCHE UNTERSTÜTZUNG Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie Martin Schwertner Pflegerische Leitung der operativen Intensivtherapiestation – Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin – Atmungstherapeut DGP – ECMO Beauftragter Pflege Dr. med. Günther Oprea Geschäftsführender Oberarzt, Leitender Arzt Schmerzmedizin, Oberarzt Intensivmedizin –...
  • Seite 72 72 | AUTORENHINWEIS Dr. Oliver Wendt Mehrjährige klinische Tätigkeit an der Charité Berlin mit Schwerpunkt in der bildgebenden MRT-Diagnostik. Seit der Einführung von PulmoVista 500 intensive EIT-Applikationsbetreuung ® im klinischen Umfeld. Derzeit in der Dräger Medical Deutschland GmbH als Applikationsspezialist und Manager für kundenspezifische Lösungen im regionalen Marketing tätig.
  • Seite 73 | 73...
  • Seite 74 74 | Notizen...
  • Seite 76 UNTERNEHMENSZENTRALE Drägerwerk AG & Co. KGaA Moislinger Allee 53–55 23558 Lübeck, Deutschland DEUTSCHLAND www.draeger.com Dräger Medical Deutschland GmbH Moislinger Allee 53–55 23558 Lübeck 0800 882 882 0 Fax 0451 882 720 02 dsc@draeger.com ÖSTERREICH Dräger Austria GmbH Perfektastraße 67 1230 Wien Tel +43 1 609 04 0 Fax +43 1 699 45 97 Hersteller:...

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