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Betriebsarten - Viessmann VITOBLOC 200 Planungsanleitung

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Inhaltsverzeichnis

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BHKW-Überwachung – Betriebsarten – Regelkonzepte
3.2

Betriebsarten

Wärmegeführter Betrieb
Stromgeführter Betrieb
Netzersatzbetrieb
(optionale Betriebsart)
Planungsanleitung Erdgas-BHKW VITOBLOC 200
Das Kriterium für An- und Abwahl der BHKW-Module ist der Wärmebedarf der Anlage. Das
BHKW-Modul bzw. mehrere Module decken die Wärmegrundlast in Abhängigkeit vom mo-
mentanen Wärmebedarf und erzeugen gleichzeitig Strom für die angeschlossenen
Verbraucher oder zur Einspeisung in das öffentliche Netz.
► Der Modulanwahl liegen die Betriebsstunden der einzelnen Module zugrunde. Bei stei-
gendem Wärmebedarf wird nach den BHKW-Modulen die Kesselanlage freigegeben.
Das einzelne BHKW-Modul wird nach Heizwasser-Rücklauftemperatur, Pufferspeicherfüll-
stand oder alternativ nach bauseitigem Signal geregelt.
Sollte keine bauseitige Leittechnik vorhanden sein, arbeiten die BHKW-Module nach Heiz-
wasser-Rücklauftemperatur mit einer internen Steuerung. Hierzu wird lose ein
Temperaturfühler zum kundenseitigen Einbau in die BHKW-Zulaufleitung, möglichst weit
entfernt vom Modul-Eintritt, mitgeliefert.
► Es muss sichergestellt sein, dass beim stromgeführten Betrieb die vom BHKW erzeugte
Wärme vollständig abgeführt wird. Es sind geeignete Maßnahmen (z.B. Speicher, Rück-
kühleinrichtungen) vorzusehen.
Option: Netzbezugsregelung > 50 kWel
Die Netzverbrauchsleistung ist kundenseitig als Messsignal 4 – 20 mA, entsprechend 0 –
... kW, zur Verfügung zu stellen. Bei Überschreiten eines einstellbaren Netzverbrauchs und
Ablauf der eingestellten Verzögerung erfolgt der Start des ersten Moduls. Das Modul wird
auf die gewünschte einstellbare Netzverbrauchslast (Nulllast) ausgeregelt. Lastabhängig
werden weitere Module gestartet und in die Teillastregelung einbezogen.
Die Leistungswerte und Verzögerungszeiten für Start und Stopp der einzelnen Module kön-
nen in Abhängigkeit von der Modul-Summenleistung jeweils eingegeben, korrigiert und der
Betriebsweise der Anlage optimal angepasst werden. Unterschreitet das letzte Modul einen
einstellbaren Leistungswert, erfolgt die Abstellung.
Bei Einzelanlagen wird die Netzbezugsregelung durch eine separate Schaltanlage reali-
siert.
Bei Mehrmodulanlagen wird diese Funktion durch das Multi-Modul-Management MMM 300
ausgeführt.
Spitzenstromdeckung
Die Bedarfsanforderung hierfür kommt von einer externen Befehlseinheit, beispielsweise
einer Schaltuhr, einem Spitzenlastwächter in der EVU-Einspeisung oder einem Rundsteu-
erbefehl. Hierbei wird die gesamte BHKW-Anlage gestartet, und alle Module laufen mit
voller Leistung.
Ferner kann bei Überschreiten eines einstellbaren Temperaturwertes im Rücklauf zum
BHKW ein Kühler oder bauseitig vorhandener Wärme-Pufferspeicher angesteuert werden
► Es muss sichergestellt sein, dass beim Netzersatzbetrieb die vom BHKW erzeugte
Wärme vollständig abgeführt wird. Es sind geeignete Rückkühleinrichtungen vorzusehen.
Eine Netzstörung (Netzausfall) wird über die BHKW-internen Netzschutzeinrichtungen er-
fasst und der Regelungstechnik signalisiert. Gleichzeitig werden der kundenseitige
Netzkuppelschalter angesteuert und die momentan laufenden Module vom Netz getrennt.
Nach Öffnen des kundenseitigen Netzkuppelschalters muss zunächst durch kundenseitige
Maßnahmen ein Lastabwurf aller Verbraucher erfolgen, anschließend werden alle verfüg-
baren Module automatisch gestartet, synchronisiert und auf die Verbraucherschiene
geschaltet. Danach können die Verbraucher, gestaffelt in den zulässigen Laststufen, zuge-
schaltet werden. Der automatische Wirklastabgleich verteilt anschließend die
Verbraucherlast gleichmäßig auf alle Module.
Nach Netzwiederkehr und einer kurzen Netzberuhigungsphase werden der Generator-
schalter geöffnet und der kundenseitige Netzkuppelschalter geschlossen. Anschließend
werden die Module entsprechend dem Normalbetrieb gefahren. (siehe auch S. 38)
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